Victor Jara hat geschrieben:Ich bestreite gar nicht, dass der FCZ eine klare Ausbildungs-Philosophie hat und seiner Rolle als Ausbildungsverein auch gerecht wird. Was mir fehlt, ist Definition und periodische Überprüfung konkreter Ausbildungsziele. Zudem kann ich nicht nicht erkennen, dass regelmässig überprüft wird, ob die Ziele auch erreicht werden. Um es an einem Beispiel zu illustrieren. Seit Jahren sind wir bei Standards und Schüssen aus der zweiten Reihe vergleichsweise schwach. Auch im physischen Bereich liegt einiges im Argen. Nun meine Frage an die Insider. Werden die Ausbildungspläne angepasst, um systematisch an der Behebung solcher Mängel zu arbeiten?
Aber das ist gerade ein Widerspruch. Du kannst nicht gleichzeitig eine klare langfristige Ausbildungs-Philosophie bei den Junioren fordern und diese dann aufgrund von Schwachpunkten in der 1. Mannschaft kurzfristig immer wieder über den Haufen werfen. Jede Ausbildungsphilosophie betont gewisse Bereiche mehr als andere. Ziel muss sein, die eigenen Stärken so gut durchzusetzen, dass der Gegner nur wenig dazu kommt, die Schwachpunkte anzugreifen. Aber Schwachpunkte gibt es immer - bei jeder Philosophie.
Victor Jara hat geschrieben:Nein, ich unterschätze die PL überhaupt nicht. Dennoch muss es das Ziel als Ausbildungsverein sein, sich genau in der Promotion League durchzusetzen.
Nein, das Ziel als Ausbildungsverein ist es, die talentiertesten Spieler an die 1. Mannschaft heranzuführen. Und den etwas weniger talentierten die Chance zu bieten, den Sprung in die Challenge League zu schaffen.
Wenn das Ziel, wäre, sich in der Promotion League an die Spitze zu setzen, dann dürfte man keine 16-18 jährigen Spieler einsetzen, und man müsste noch einige zusätzliche erfahrene Spieler dazuholen und dafür sorgen, dass man wie die "normalen" Promotion League-Teams konstant mit der gleichen Formation spielt, damit diese sich einspielen und aufeinander abstimmen kann. Das widerspricht aber alles den individuellen Ausbildungszielen.
Und ich habe weiterhin das Gefühl. dass Du die Promotion League-Team unterschätzt. Die Mehrheit der Spieler in dieser Liga hat mindestens Challenge League-Erfahrung.
Victor Jara hat geschrieben:Im Gegensatz zu Basel oder YB haben wir keinen Goldesel als Sponsor, der nur die Preise für die Heilmittel anheben muss, um wieder neues Geld in die Mannschaft zu pumpen. AC und HC decken das Defizit aus dem "Ersparten" und das geht irgendwann zur Neige. Unser Kapital ist also die Ausbildung und die muss daher so optimal und erfolgreich wie möglich sein.
Richtig, die Ausbildung, und diese ist mit den Resultaten nicht deckungsgleich. Natürlich sind die Resultate nicht irrelevant. Gerade bei den älteren Junioren nicht. Aber im Zweifelsfall gehen die Ausbildungsziele vor. Natürlich will man trotzdem wenn möglich in der Promotion League bleiben, weil dies Vorteile bringt. Aber auch in der 1. Liga zu spielen hätte gewisse Vorteile - man kann dort jüngere Spieler schon früher regelmässig einsetzen.
Mäzenengelder machen aktuell nur bei Lausanne, GC und bis zu einem gewissen Grad Servette und Sion einen wirklich hohen Teil des Budgets aus. Bei Basel kommt ausser für den Nachwuchs-Campus aktuell nichts von extern rein, sie leben noch von den Reserven aus Champions League-Zeiten, und dafür ist nun YB seit neustem selbsttragend profitabel und braucht im Gegensatz zu den letzten Jahrzehnten im Moment keine Mäzenengelder.