FC Zürich - Neuchâtel Xamax, Sonntag 11. August, 16:00

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schwizermeischterfcz
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Re: FC Zürich - Neuchâtel Xamax, Sonntag 11. August, 16:00

Beitragvon schwizermeischterfcz » 11.08.19 @ 23:14

Das meint der Tagi zum Spiel:

Wie aus dem Fotokopierer

Wieder ein Mann mehr, wieder kein Sieg für den FC Zürich: Xamax erzielt das 2:2 in der 94. Minute. Die Luft für Trainer Ludovic Magnin wird dünner.

Marco Keller

Sei es im Gespräch mit seinen Spielern, Journalisten oder mit den Unparteiischen: Ludovic Magnin ist um Worte und Gesten nie verlegen. Doch in diesem Moment kann er sich nur ab­drehen und vom Rand seiner Coachingzone zurückgehen und sich unters Dach der Trainerbank stellen. Und den Kopf schütteln.

Ein letzter Anlauf für Xamax war es gewesen, ein letzter Ball hoch in den Strafraum, in der ­vagen Hoffnung, einem der gross gewachsenen Adressaten möge ein «lucky punch» gelingen. Es läuft die 94. Minute, Zürich versucht, das 2:1 über die Zeit zu retten – kurz zuvor hat Lewan Charabadse aus 25 Metern die Latte getroffen. Haben Zentimeter gefehlt, um den Sieg zu sichern.

Die FCZ-Abwehr kann nicht klären, irgendwie kommt der Ball zu Gaëtan Karlen, und der eingewechselte Stürmer trifft per ­Fallrückzieher. Wenn er diese ­Aktion im Training hundertmal versucht, dürfte die Erfolgsquote bei einem Prozent liegen. «Ein unfassbares Tor», sagt Ludovic Magnin später. Im Ärger schwingt Bewunderung mit. «Unfassbar», es ist auch ein Begriff, der die Partie aus FCZ-Optik adäquat zusammenfasst.



Vor allem die Schlussphase, sie ähnelt derart stark derjenigen vom letzten Samstag in Sitten, dass sie dem Fotokopierer entsprungen sein könnte. 1:1 steht es nach 70 Minuten, und dem FCZ wird nach VAR-Studium ein Handspenalty zugesprochen Mimoun Mahi übernimmt die Verantwortung, drischt den Ball aber an die Latte. Im Wallis hatte Benjamin Kololli den Aussenpfosten getroffen, er steht diesmal verletzt nicht im Aufgebot.

Die Vorteile, sie bleiben aber beim FCZ, er spielt in Überzahl. Pietro Di Nardo hat in der Mittelzone Toni Domgjoni unnötig gefällt, es ist schon sein zweiter Platzverweis diese Saison.

Es fehlt einer wie Nef

In Sitten war Zürich mit einem Mann mehr kollabiert und hatte das 1:2 und das 1:3 kassiert. Nun ist eine Steigerung da, und der eingewechselte Assan Ceesay trifft eine Viertelstunde vor Schluss mit einer Direktabnahme zum 2:1 unter die Latte. Dem Schuss ist der Frust über die persönliche Situation und den generell missglückten Saisonstart anzumerken. Es läuft die 77. Minute, und eigentlich müsste die Partie entschieden sein.

Vor dem Spiel wurde Alain Nef geehrt, die zurückgetretene Clublegende wurde nachträglich als «Spieler der Saison 2018/19» ausgezeichnet. Manch ein FCZ-Supporter würde sich derzeit wünschen, der Vertrag mit ihm wäre um ein Jahr verlängert ­worden. Es fehlt ein Leader.

Denis Popovic will im zentralen Mittelfeld Verantwortung übernehmen, Mahi ist am linken Flügel trickreich. Aber die Selbstverständlichkeit, ein Spiel über 90 Minuten durchzuziehen, sie fehlt noch. So wie nach dem 1:0 durch Marco Schönbächler kurz vor der Pause, der die Feldüberlegenheit – 7:0 Corner, 64 Prozent Ballbesitz – endlich in Zählbares umgemünzt hatte. Es war das erste Tor der Nummer 27 seit einem Jahr und die erste FCZ-Führung der Saison.

«Unser Aufwand spiegelt sich nicht in den Punkten»

Befreiend? Im Gegenteil. Die Zürcher kommen lethargisch aus der Kabine, überlassen dem Gast das Spieldiktat komplett und müssen folgerichtig den Ausgleich durch Marcis Oss hinnehmen. «Diese 15 Minuten waren schlecht, das ist der einzige ­Vorwurf, den ich meinem Team machen muss», sagt Magnin.

In Panik zu verfallen angesichts des enttäuschenden Saisonstarts wäre nicht das Intelligenteste, erklärt Präsident Ancillo Canepa im Matchprogramm. Magnin sagt: «Unser Aufwand spiegelt sich nicht in den Punkten», fügt aber an: «Ich weiss auch, dass wir an den Resultaten gemessen werden.»

Statt des durchaus möglichen vierten Zwischenrangs mit ­sieben Punkten ist die Lage am Tabellenende mit zwei Punkten ungemütlich. Umso wichtiger wird das vorgezogene Spiel gegen St. Gallen. «Im Fussball hast du keine Zeit», sagt Magnin, «deshalb müssen wir am Mittwoch unbedingt gewinnen.» Besonders wichtig wäre das nicht zuletzt auch für ihn.
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Re: FC Zürich - Neuchâtel Xamax, Sonntag 11. August, 16:00

Beitragvon Z » 12.08.19 @ 0:05

Britto? Verschenken!
(wie kann ein Verteidiger so kopfballschwach sein?!?)

Bangura kann/will ich nicht mehr sehen. Ein Graus für jeden Mitspieler - insbesondere für Torhüter.

Kryeziu eigentlich nicht SL tauglich. Viel zu schwerfällig und brutal langsam im Kopf (Reaktion, Umschaltspiel)

Popovic mit seinem bisher besten Spiel. Denke er braucht noch Zeit, aber er konnte heute mal sein Potenzial andeuten.

P.s. Brecher wiederholt bester Spieler!

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Re: FC Zürich - Neuchâtel Xamax, Sonntag 11. August, 16:00

Beitragvon lapen » 12.08.19 @ 0:24

Z hat geschrieben:Popovic mit seinem bisher besten Spiel
gefühlte 10 eckbälle verkackt

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Re: FC Zürich - Neuchâtel Xamax, Sonntag 11. August, 16:00

Beitragvon Z » 12.08.19 @ 0:45

lapen hat geschrieben:
Z hat geschrieben:Popovic mit seinem bisher besten Spiel
gefühlte 10 eckbälle verkackt


Eckbälle sind seit 2003 kacke. Denke das wird bei uns gar nicht trainiert.

Finde aber, dass er in der Spielauslösung und auch im Passspiel sich klar gesteigert hat. (Ballbehandlung - vor allem mit links war ja teilweise ein Graus..) Im Spiel gegen den Ball gefällt er mir so oder so schon sehr gut.

Dennoch: auch bei ihm ist noch viel Luft nach oben....

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Re: FC Zürich - Neuchâtel Xamax, Sonntag 11. August, 16:00

Beitragvon fczlol » 12.08.19 @ 6:59

Alles war nicht ganz so schlecht. Ich weiss wieder nur ein 2:2. Wieder mit einem Mann mehr. Und wieder hatte es neben den guten Ansätzen genau so schwache Momente. Wie das Team aus der Pause gekommen ist war ja schrecklich. Genau so bedenklich war die erste Xamax Grosschance nach 50 Sekunden. 2 Tatsachen die für mich ganz klar auf eine riesige Verunsicherung hindeuten. Wohl auch, weil das Team falsch oder zu wenig gut eingestellt ist. Ob Magnin der richtige ist glaube ich schon lange nicht mehr aber mit seinem Wechsel OM raus - IV rein hat er sich nach dem Schlussresultat nochmals ins eigene Bein geschossen.

Wie weiter? Das wird man nach dem Spiel am Mittwoch sehen.
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Re: FC Zürich - Neuchâtel Xamax, Sonntag 11. August, 16:00

Beitragvon Pescadito » 12.08.19 @ 7:13

Es wird nicht besser, wenn man die Augen vor der Realität verschliesst. Mir ist heute beinahe das Frühstück im Hals stecken geblieben, als ich Maginin in den Radionachrichten gehört habe: „Wir brauchen nur einen Sieg, um eine Serie zu starten, denn fussballerisch ist es ok.“ Ja genau, ein Sieg und den Titel kann uns praktisch keiner mehr nehmen…

Ich höre und lese immer spielerisch sei der FCZ ansprechend. Irgendwie wird ausgeblendet, wer denn bis anhin unsere Gegner waren: ein biederes Luzern, ein stets chaotisches Sion und gestern nun ein Heimspiel gegen das (vor der Saison) von allen als Abstiegskandidat Nr. 1 gehandelte Xamax. Und meistens waren unsere Gegner nicht einmal vollzählig.

Es werden immer wieder Faktoren wie Pech, Sonntagsschuss etc. als Gründe für unsere Misere genannt. Das war gestern kein Sonntagsschuss. Darunter verstehe ich ein Treffer, der aus praktisch unmöglicher Feldposition fällt, so dass man ihn auch kassiert, ohne dass man defensiv einen groben Fehler macht (z.B. der Gegentreffer in Sion). Wenn ich aber auf der 5m-Linie am kurzen Pfosten auf die 5m-Linie am langen Pfosten köpfe, dann ist das Ganze nicht als Sonntagsschuss sondern als Abwehrfehler zu betiteln. Dass Karlen nur einen von 20 Versuchen verwerten würde, tut nichts zur Sache. Würde dies für das Prädikat Sonntagsschuss genügen, so müsste man jeden Treffer von Ceesay auch als Sonntagsschuss werten.

Das Spiel haben wir gestern verloren (das ist zumindest eine gefühlte Niederlage), weil nach der Führung das 3:1 nicht erzielt werden konnte. Gegen ein zu diesem Zeitpunkt völlig verunsichertes Xamax, welches im Spielaufbau haarsträubende Fehler beging, hatte man etwa dreimal die Möglichkeit mittels Überzahlsituationen die Entscheidung herbeizuführen. Alle Möglichkeiten wurden kläglich vergeben, weil man nicht in der Lage war, den Angriff sauber zu Ende zu spielen. Das hatte nichts mit fehlendem Wettkampfglück zu tun sondern mit fehlender Qualität.

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Re: FC Zürich - Neuchâtel Xamax, Sonntag 11. August, 16:00

Beitragvon Yekini_RIP » 12.08.19 @ 7:50

Man sollte hier nicht auf die Verteidigung einprügeln, denn eigentlich haben sie bis auf die Gegentore einen guten Job gemacht und auch diese Gegentore sind einmal mehr Traumtore gegen uns. Klar kann man dies alles besser verteidigen aber wenn man nicht eine solche Angsthasentaktik fährt wie nach dem 1-0 und in den Schlussminuten, dann käme die Verteidigung nicht plötzlich aus dem Nichts unter Druck.
Viel mehr störten mich gestern eben die 15 Minuten nach der Pause bis zum 1-1 als man aufhhörte Fussball zu spielen (Taktik Ludo!?) und dann danach sofort wieder begann Fussball zu spielen oder auch die Auswechslungen und das Verhalten in den Schlussminuten, das kanns doch gegen einen Gegner wie Xamax nicht sein.
Dazu Szenen wie die von Ceesay als er im Abseits stehend auf einen Ball ging, der Britto locker erlaufen hätte und die so bestimmt zu einer sehr grossen Torchance geführt und evt. zum vorentscheidenden 3-1 geführt hätte, auch bei einem Fussballer sollte man doch zumindest eine Art Fussballintelligenz voraussetzen können. Oder natürlich auch der schon thematisierte Fehlpass von Popovic vor dem 2-2.
Allerdings muss auch gesagt werden, dass Popovic das Spiel von uns ansonsten sehr gut leitete und es wurden dank ihm endlich mal wieder Pässe in die Schnittstellen bzw. freien Räumen hinter die Linien von Xamax gespielt und diese sind sogar angekommen, der kann schon was.
Ich bin Yekini...angemeldet eigentlich 2002...dann gehackt worden ca. 2014...jetzt wieder auferstanden als Yekini_RIP

Metti, RoMario, Duo Infernale, Züri Fans uf ewig...


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