Luzerner Zeitung hat geschrieben:Schweizer Fussball-Klubs wären ohne Finanzspritzen ihrer Mäzene pleite – wie konnte es soweit kommen?
Ohne jährliche Finanzspritzen ihrer Aktionäre stünden die meisten Schweizer Fussballklubs vor dem Ruin. Das ist im Ausland anders. Eine Ursachenforschung.
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FC Zürich: Hilfe aus England
Einer der Grossen ist Ancillo Canepa, Präsident und Hauptaktionär in einem. Sein FC Zürich ist strukturiert, wie Fussballklubs früher eben strukturiert waren: Der Mann mit Geld fällt die Entscheidungen. Und Canepa bezahlt viel, behaupten viele in der Szene. Seit Dezember 2006 ist er der Präsident des FC Zürich.
Und seit 2012 hält er zusammen mit seiner Frau Heliane 90 Prozent der Aktien. Sprich: Das strukturelle Defizit deckt die Familie Canepa – seit Jahren. «Fluch und Segen», sagt Ancillo Canepa.
«Einerseits tragen einzig meine Frau und ich die finanzielle Verantwortung. Andererseits haben wir kurze Entscheidungswege.»
Wie viele Millionen die Canepas bereits eingeschossen haben, darüber schweigen sie. Vor drei Jahren rechnete die «Handelszeitung» mit 30 Millionen Franken.
Der Betrag scheint plausibel. Aber, und das muss man Canepa attestieren: Die Transferbilanz seines FCZ ist herausragend. Allein in der letzten Saison resultierte ein Transfergewinn von schätzungsweise 7,5 Millionen Franken. «Dank guter Transfers und der Teilnahme an der Europa-League-Gruppenphase können wir für die Saison 18/19 einen schwarzen Abschluss vermelden», sagt Canepa.
Weiter ist der FCZ bestrebt, die Partnerschaft mit dem englischen Premier-League-Klub Bournemouth zu intensivieren. Von einem für Schweizer Klubs wegweisenden Modell spricht ein Szenekenner.
«Der Vorteil: Schweizer Klubs eröffnen sich neue Märkte, sowohl für den Einkauf wie auch für den Verkauf. Der Nachteil: Schweizer Klubs büssen etwas von ihrer Eigenständigkeit ein.»
Der FCZ hätte seinen Stürmer Dwamena letzten Sommer kaum für 7 Millionen Euro an Levante – nie hat der spanische Klub mehr für einen Spieler bezahlt - verkaufen können, wenn nicht Partnerklub Bournemouth 28 Millionen Euro für den Kolumbianer Lerma (Marktwert damals 2 Millionen Euro) an Levante überwiesen hätte.
«Reiner Zufall», kommentiert Canepa die Dreiecksbeziehung. Kein Zufall ist indes, dass Bournemouth einen Fuss in der FCZ-Türe hat. Und zwar in Person des 17-jährigen Supertalents Becir Omeragic. Die Engländer bezahlen dem FCZ eine Entschädigung für die Ausbildung des Genfers. Im Gegenzug kann Bournemouth Omeragic zu einer festgeschriebenen Transfersumme jederzeit verpflichten.
Interessant finde ich den letzten Abschnitt, der etwas Licht auf die undurchsichtige Zusammenarbeit mit dem AFC Bournemouth wirft. Ich hoffe, dass diese festgeschriebenen Transfersummen hoch angesetzt sind, sonst sehe ich die Zusammenarbeit weit weniger attraktiv als bisher. Wenn sich die Ablöse bei Omeragic beispielsweise im Bereich von 1 oder 2 Mio. bewegt, würde er wohl aufgekauft werden, sobald er sich als Stammspieler etabliert.
Habe nur den Abschnitt über den FCZ rein kopiert. Hier der ganze Artikel: https://www.luzernerzeitung.ch/sport/sc ... ld.1136549