Beitragvon schwizermeischterfcz » 05.06.19 @ 19:52
Aus der NZZ:
GC gibt es nicht mehr
Nach dem Abgang des Präsidenten Stephan Rietiker und der Berater Bernhard Heusler und Georg Heitz ist der sofortige Wiederaufstieg bei den Grasshoppers nicht mehr die Doktrin. Vielmehr geht es darum, in der Challenge League zu gesunden. GC mit seiner Geschichte könnte das aber nicht überleben.
Nie war der Scherbenhaufen bei den Grasshoppers grösser als jetzt – und dies nach so vielen tumultartigen Monaten, in denen der Klub nichts anderes getan hat, als haufenweise Geschirr zu zerschlagen. Das Verhängnisvollste ist, dass es bei GC nun kaum jemanden gibt, der all die Scherben zusammenkehren könnte. Nach dem Abgang des Präsidenten Stephan Rietiker und der Berater Bernhard Heusler und Georg Heitz ist der Grasshopper-Club bloss noch ein Gerippe. Sie hatten den Klub zuletzt notdürftig am Leben gehalten. Nun sind auch sie fort.
Nie war der Scherbenhaufen bei den Grasshoppers grösser als jetzt – und dies nach so vielen tumultartigen Monaten, in denen der Klub nichts anderes getan hat, als haufenweise Geschirr zu zerschlagen. Das Verhängnisvollste ist, dass es bei GC nun kaum jemanden gibt, der all die Scherben zusammenkehren könnte. Nach dem Abgang des Präsidenten Stephan Rietiker und der Berater Bernhard Heusler und Georg Heitz ist der Grasshopper-Club bloss noch ein Gerippe. Sie hatten den Klub zuletzt notdürftig am Leben gehalten. Nun sind auch sie fort.
Etwas polemisch könnte man sagen, dass es GC gar nicht mehr gibt, GC ist eine Art Phantomklub, GC hat keinen Präsidenten, keinen Sportchef, keinen Geschäftsführer und eigentlich auch keine Mannschaft (die in einer Woche wieder mit dem Training beginnen müsste). Praktisch alles, was Heusler und Heitz in den letzten Wochen an Vorbereitungsarbeiten geleistet haben, ist Altpapier. Sie hatten unter falschen Voraussetzungen Transfers vorbereitet, die nun nicht zustande kommen werden, weil das Geld dafür nicht gesprochen worden ist.
Der sofortige Wiederaufstieg ist nach dem Gesinnungswandel und dem Sparkurs der Aktionäre deshalb nicht mehr die Doktrin. Das Ziel heisst jetzt: mittelfristig in der Challenge League zu gesunden. Es ist ein gutgemeintes Ziel. Aber der Klub mit seiner Geschichte könnte es nicht überleben. Auch deshalb ist Rietiker zurückgetreten: weil er Angst davor hatte, in der Zweitklassigkeit zum Sterbebegleiter der Grasshoppers zu werden.
Dieser 5. Juni ist der Tag, an dem der Grasshopper-Club offiziell aufgehört hat, das zu sein, was er in seinem Verständnis immer war und immer sein wollte: ein Schweizer Spitzenklub. Anders als der FC Zürich 2016 hat er nicht mehr die Kraft, ein Zeichen der Stärke auszusenden. Mit zwölf Millionen Franken wird er nun auskommen müssen, das ist viel weniger als noch vor wenigen Wochen angekündigt, für die B-Liga aber immer noch ein ansehnliches Budget.
Rietiker hält es gemessen an den erst kürzlich formulierten Ansprüchen für unglaubwürdig. Noch schwieriger, als mit den Budgetvorgaben zu leben, ist es nun aber, eine Führungscrew zu finden, die das vorhandene Geld richtig ausgibt. Es wird ein Rennen gegen die Zeit, weil GC in aller Eile wieder zu einem funktionierenden Klub werden müsste.
Faktisch besteht GC nur noch aus seinen Trainern, den Büroangestellten und Spielern, die nicht wissen, wie aus ihnen in den nächsten Wochen ein Team werden soll. Und der letzte Mohikaner, an dem nun alles hängenbleibt, ist der einzig übrig gebliebene Verwaltungsrat Andras Gurovits, ein Anwalt, der bisher kaum in Erscheinung getreten ist. An ihm wird es liegen, GC wieder überlebensfähig zu machen, indem er Personal für alle Ebenen findet, das unter den neuen Voraussetzungen zu arbeiten bereit ist. Es ist eine Aufgabe, wie man sie sich schwieriger kaum vorstellen kann. Zumal für jemanden, der wie die Jungfrau zum Kind kommt.
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