devante hat geschrieben:nicht dass ich mich gross für den frauenfussball interessiere, aber das klingt spannend. gibts da mehr infos zu dieser behauptung?
Das war damals schon auch ziemlich in den Medien. Das war einfach die Geschichte eines sportbegeisterten Mannes, dessen Tochter Fussball spielen will, es gibt aber in der Region kein Team. Also sucht er fussballbegeisterte Mädchen und Frauen, um für seine Tochter ein Team zusammenzustellen, wird selbst Trainer dieses Teams und gliedert es in den bestehenden Amateurklub FC Neunkirch ein. Da der Mann viel Erfahrung im Spitzensportbereich mitbringt, ist sein Team erfolgreich, es gelingt Aufstieg um Aufstieg. Am Ende landet man sogar in der NLA. Der sportliche Ehrgeiz ist damit aber noch lange nicht befriedigt und am Ende gewinnt Neunkirch tatsächlich das Double gegen mit Schweizer Spitzenspielerinnen gespickte Teams wie den FCZ. Obwohl die Frauen aus "aller Herren Länder" bescheiden leben, können sie sich natürlich auch nicht nur von Luft ernähren. Der Spass kostet natürlich etwas und offenbar wird der Arbeitgeber des Trainers, eine Getränkefirma in der Region Schaffhausen neben dem regulären Sponsoring des Teams mit zusätzlichen nicht bewilligten Beiträgen zum "unfreiwilligen Gross-Sponsor". Es ist die Geschichte eines grossen persönlichem Engagements in einer Randregion, das aber am Ende vor lauter (übertriebenem) sportlichem Ehrgeiz offenbar etwas aus dem Ruder läuft. Möglich geworden ist die Geschichte vor dem Hintergrund, dass auf der einen Seite im Frauenfussball in der kleinen Schweiz wie in 98% der anderen Sportarten auch mit Zuschauereinnahmen etc. praktisch nichts verdient wird. Gleichzeitig kann man Schweizer Meister werden. Und dies sogar mit einem Team aus einer Randregion, das praktisch ausschliesslich auf dem persönlichen Engagement und Einsatz einer Person beruht. Das stachelt den sportlichen Ehrgeiz an. Rein aus der Sicht als NLA-Reporter und -Zuschauer war das für mich eine schöne Zeit, denn die Duelle FCZ - Neunkirch waren immer sehr eng und auf einem hohen Niveau, wie ich es davor und danach in dieser Art seither nicht gesehen habe.