Malouda begann am 1. März zu arbeiten – beziehungsweise er tat, was er dafür hielt. Einmal kam er ins Training der ersten Mannschaft, um mit den Stürmern zu trainieren, dann wieder nicht; einmal schaute er beim Nachwuchs vorbei, ein anderes Mal nicht. Und er war offenbar ziemlich viel unterwegs. Dafür engagierte sich Malouda anderweitig stark. Am 10. März schrieb er Canepa eine Mail und zählte auf, was im FCZ alles schlecht sei. Es war eine lange Liste. Canepa wies ihn darauf hin, dass er sich auf das Stürmertraining konzentrieren solle. Aber Malouda hatte die Sache von Anfang an anders verstanden. Er sah sich als strategischen Einflüsterer des Präsidenten, als dessen rechte Hand. Schliesslich stand auch Maloudas Berater in Canepas Büro und verlangte nach einem Job beim FCZ. So erzählt es Canepa.
Schliesslich geriet die Sache ausser Kontrolle. Weil Maloudas Wünschen niemand nachkommen wollte, fühlte er sich diskriminiert. Es müsse an seiner dunklen Haut liegen, sagte er gemäss Canepa. Irgendwann kamen auch noch Maloudas sieben Kinder ins Spiel, die zum Teil in Luxemburg leben und nun unter Maloudas Trennung vom FCZ zu leiden hätten. Bringen wir die emotionale Angelegenheit nüchtern zu Ende: Das Missverständnis mit Malouda kostete den FC Zürich drei Monatslöhne.
Quelle:
https://www.nzz.ch/sport/der-fc-zuerich ... ld.1474470