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fischbach
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Re: Medien

Beitragvon fischbach » 12.04.19 @ 7:27

NZZ

Der FCZ-Eklat mit Malouda

42 Tage war Florent Malouda, der berühmte frühere französische Nationalspieler, im FC Zürich angestellt. Man wusste zwar nicht, ob er mehr zu tun hatte, als dem Präsidenten Ancillo Canepa zu gefallen, als eine Art präsidiale Schmuckfeder. Offiziell war er Stürmertrainer und verantwortlich für nicht näher definierte internationale Projekte. Nun weiss man immerhin, dass Canepa und Malouda sich in diesen 42 Tagen so gründlich überwarfen, dass es allen etwas unangenehm ist, über diesen kurzen Flirt zu sprechen.

Am Donnerstagmittag gab der FCZ bekannt, dass die Zusammenarbeit mit dem 38-jährigen Malouda beendet werde. Und weil man sich im Fussball immer «in gegenseitigem Einvernehmen» trennt, schrieb auch der FC Zürich dies in sein Communiqué. Kurze Zeit später antwortete Malouda auf Twitter: «Wirklich? Das wusste ich nicht.» Und nun begann das Spiel der Ahnungslosen. Canepa sagte, er sei auch «sehr, sehr überrascht», dass Malouda von nichts wisse. «Selbstverständlich» habe man dies mit ihm an einer Sitzung besprochen und auch schriftlich geregelt. Wer auch immer zu welchem Zeitpunkt etwas wusste: Dahinter versteckt sich eine typische Fussball-Geschichte, es ist eine ziemlich hässliche Geschichte, voll von Missverständnissen.

Malouda begann am 1. März zu arbeiten – beziehungsweise er tat, was er dafür hielt. Einmal kam er ins Training der ersten Mannschaft, um mit den Stürmern zu trainieren, dann wieder nicht; einmal schaute er beim Nachwuchs vorbei, ein anderes Mal nicht. Und er war offenbar ziemlich viel unterwegs. Dafür engagierte sich Malouda anderweitig stark. Am 10. März schrieb er Canepa eine Mail und zählte auf, was im FCZ alles schlecht sei. Es war eine lange Liste. Canepa wies ihn darauf hin, dass er sich auf das Stürmertraining konzentrieren solle. Aber Malouda hatte die Sache von Anfang an anders verstanden. Er sah sich als strategischen Einflüsterer des Präsidenten, als dessen rechte Hand. Schliesslich stand auch Maloudas Berater in Canepas Büro und verlangte nach einem Job beim FCZ. So erzählt es Canepa.

Schliesslich geriet die Sache ausser Kontrolle. Weil Maloudas Wünschen niemand nachkommen wollte, fühlte er sich diskriminiert. Es müsse an seiner dunklen Haut liegen, sagte er gemäss Canepa. Irgendwann kamen auch noch Maloudas sieben Kinder ins Spiel, die zum Teil in Luxemburg leben und nun unter Maloudas Trennung vom FCZ zu leiden hätten. Bringen wir die emotionale Angelegenheit nüchtern zu Ende: Das Missverständnis mit Malouda kostete den FC Zürich drei Monatslöhne.


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JohnyJLucky
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Re: Medien

Beitragvon JohnyJLucky » 12.04.19 @ 7:49

Maloney hat geschrieben:Ich bitte dich. Wir sind keine Politiker. Wir sind Fussball-Fans. Wir sagen nicht "Mit Verlaub, aber das halten wir nicht für angemessen.", sondern "Figg di!"

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Shorunmu
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Re: Medien

Beitragvon Shorunmu » 12.04.19 @ 9:00

schwizermeischterfcz hat geschrieben:Hatte dieser Kadar demfall eine Klause im Vertrag oder wieso war dieser selbstgemachte Abgang möglich?


Habe ich mir auch gedacht... Kann ja nicht einfach so verschwinden. Aber da Canepa was von schlechtem Stil schwafelt, wird es wohl eine Klausel geben und Kadar hat diese genutzt.

So kann unser Präsi wenigstens ein bisschen vom Malouda-Gate ablenken.
gelbeseite hat geschrieben:Wem unfertiger Wein schmeckt (mit allem Respekt, aber pfui) soll sonst mal das Poulet 20min zu früh aus dem Ofen nehmen oder die Kartoffeln 15 Minuten zu früh aus dem Wasser. Etwa das selbe Erlebnis und nicht mal teurer als das fertige Produkt.

schwizermeischterfcz
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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 12.04.19 @ 9:15

fischbach hat geschrieben:NZZ

Der FCZ-Eklat mit Malouda

42 Tage war Florent Malouda, der berühmte frühere französische Nationalspieler, im FC Zürich angestellt. Man wusste zwar nicht, ob er mehr zu tun hatte, als dem Präsidenten Ancillo Canepa zu gefallen, als eine Art präsidiale Schmuckfeder. Offiziell war er Stürmertrainer und verantwortlich für nicht näher definierte internationale Projekte. Nun weiss man immerhin, dass Canepa und Malouda sich in diesen 42 Tagen so gründlich überwarfen, dass es allen etwas unangenehm ist, über diesen kurzen Flirt zu sprechen.

Am Donnerstagmittag gab der FCZ bekannt, dass die Zusammenarbeit mit dem 38-jährigen Malouda beendet werde. Und weil man sich im Fussball immer «in gegenseitigem Einvernehmen» trennt, schrieb auch der FC Zürich dies in sein Communiqué. Kurze Zeit später antwortete Malouda auf Twitter: «Wirklich? Das wusste ich nicht.» Und nun begann das Spiel der Ahnungslosen. Canepa sagte, er sei auch «sehr, sehr überrascht», dass Malouda von nichts wisse. «Selbstverständlich» habe man dies mit ihm an einer Sitzung besprochen und auch schriftlich geregelt. Wer auch immer zu welchem Zeitpunkt etwas wusste: Dahinter versteckt sich eine typische Fussball-Geschichte, es ist eine ziemlich hässliche Geschichte, voll von Missverständnissen.

Malouda begann am 1. März zu arbeiten – beziehungsweise er tat, was er dafür hielt. Einmal kam er ins Training der ersten Mannschaft, um mit den Stürmern zu trainieren, dann wieder nicht; einmal schaute er beim Nachwuchs vorbei, ein anderes Mal nicht. Und er war offenbar ziemlich viel unterwegs. Dafür engagierte sich Malouda anderweitig stark. Am 10. März schrieb er Canepa eine Mail und zählte auf, was im FCZ alles schlecht sei. Es war eine lange Liste. Canepa wies ihn darauf hin, dass er sich auf das Stürmertraining konzentrieren solle. Aber Malouda hatte die Sache von Anfang an anders verstanden. Er sah sich als strategischen Einflüsterer des Präsidenten, als dessen rechte Hand. Schliesslich stand auch Maloudas Berater in Canepas Büro und verlangte nach einem Job beim FCZ. So erzählt es Canepa.

Schliesslich geriet die Sache ausser Kontrolle. Weil Maloudas Wünschen niemand nachkommen wollte, fühlte er sich diskriminiert. Es müsse an seiner dunklen Haut liegen, sagte er gemäss Canepa. Irgendwann kamen auch noch Maloudas sieben Kinder ins Spiel, die zum Teil in Luxemburg leben und nun unter Maloudas Trennung vom FCZ zu leiden hätten. Bringen wir die emotionale Angelegenheit nüchtern zu Ende: Das Missverständnis mit Malouda kostete den FC Zürich drei Monatslöhne.


Diese Mail würde mich also auch noch interessieren, vielleicht hatte dieser Malouda gar nicht so schlechte Ideen
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“

pluto
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Re: Medien

Beitragvon pluto » 12.04.19 @ 9:57

Glaube viel eher, der gute Malouda hat sich total übernommen.
Auch scheint er der bekannten Fussballerkrankheit ehemaliger Stars, der Selbstüberschätzung, erlegen zu sein.
Und Cillo hat sich wohl wieder von seiner Fan-Seele verleiten lassen...

Kann passieren, den Nächsten anhand seiner Fähigkeiten und Kompetenz einstellen bitte. :)

Danilo
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Re: Medien

Beitragvon Danilo » 12.04.19 @ 11:49

Ich habe gemeint Van Eck sei Assistenztrainer. Was hatte dann dieser Kadar für eine Funktion? Scheint kein grosser Verlust zu sein. Danke für die Aufklärung.

schwizermeischterfcz
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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 12.04.19 @ 15:04

Kiyomasu hat geschrieben:
Danilo hat geschrieben:Ich habe gemeint Van Eck sei Assistenztrainer. Was hatte dann dieser Kadar für eine Funktion? Scheint kein grosser Verlust zu sein. Danke für die Aufklärung.


Kadar war für das Stürmertraining und die Videoanalyse zuständig. Zumindest in Ersterem war er nicht wirklich überzeugend ;)


Das Einzige was ich von ihm weiss, ist, dass Ludo mal nach einem unseren seltenen Eckballtore im Interview ihn lobte für diese von ihm eingebrachte Variante. Der schaue offenbar rund um die Uhr Fussball rund um die Welt
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