spitzkicker hat geschrieben:Grundsätzlich sehe ich zwei Probleme:
1. Die Mannschaft hat kein Gesicht, kein Konzept, keine Strategie. Mit seiner dauernden Systemumstellung, um die Gegner zu erschrecken, ist Magnin nicht nur kläglich gescheitert, sondern hat ein gewaltiges Eigengoal geschossen.
Ich finde nicht, dass die Mannschaft kein Konzept hat. Wir haben praktisch in jedem Match sehr gute Phasen, in denen man ein kluges Konzept erkennt. Leider sind diese Phasen in der Regel kurz und meist nur beim Stand von 0:0 oder in den letzten Minuten anzutreffen, in denen wir oft unsere konditionellen Vorteile zeigen können. Sobald irgendjemand ein Tor schiesst, ist's aber meist vorbei mit dem sauberen Spiel. Bei einer Führung werden wir lasch, bei einem Rückstand nervös.
Viele Systemumstellungen habe ich in letzter Zeit auch nicht mehr gesehen. Wir haben trotz Dreifachbelastung häufig mit denselben Spielern im selben System gespielt (Napoli ausgenommen).
spitzkicker hat geschrieben:2. Was waren das für Stockfehler gegen Kriens? Fehlpässe en masse, versprungene Bälle, unbrauchbare Flanken, verlorene Zweikämpfe. Sogar ein Rüegg so schwach, wie ich ihn noch nie gesehen habe. Magnin direkt die Schuld zu geben, fällt mir schwer. Aber es muss ja Gründe geben, dass nicht einfach die Mannschaft, sondern gleich alle Spieler (ausser Vanins) total neben den Schuhen standen.
Aus meiner Sicht muss das Problem im mentalen Bereich liegen. Fussball spielen können sie mMn, auch wenn der Sturm für unsere Liga wohl schlicht zu schwach ist. Die Schwankungen in Bezug auf Präzision, Handlungsschnelligkeit und Kampfbereitschaft sind eklatant.
Mit Rumschreien wird das nicht besser und auch ich habe den Eindruck, dass die Spieler den Trainer an der Seitenlinie gar nicht mehr gross beachten; sie sind sich den Lärmpegel gewöhnt. Wenn überhaupt beginnen sie selbst ebenfalls damit, die Hände zu verwerfen.
Ich glaube noch immer daran, dass Magnin ein ausgezeichneter Trainer ist bzw. wird, aber er muss einen Weg finden, sein pädagogisches Geschick zur Stärkung der Spieler einzusetzen, anstatt sie zusammenzustauchen. Ich bin mir sicher, dass er dies im Training auch versucht, zumal er dort emotional nicht so geladen ist wie in einer Partie.
Nach dem Lugano-Spiel hat er diese Trainingszeit auch endlich wieder voll zur Verfügung. Darauf lege ich meine Hoffnungen.
Ich persönlich würde an seiner Stelle dann auch mal den einen oder zwei Junge mehr aufstellen. Die sind heutzutage oft unbeschwert und kämpfen, ohne zu überlegen.
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