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schwizermeischterfcz
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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 08.07.18 @ 11:02

Yekini_RIP hat geschrieben:https://www.blick.ch/sport/fussball/superleague/fcz-cupheld-ist-heiss-begehrt-jetzt-spricht-frey-ueber-die-england-geruechte-id8587493.html


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C.D.M.
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Re: Medien

Beitragvon C.D.M. » 16.07.18 @ 7:35

FCZ-Testspieler Lassana Ndiaye vorerst abgereist

Das erst 17-jährige malische Sturmtalent Lassana Ndiaye hat den FC Zürich vorläufig wieder verlassen.
Der Youngster war zuletzt während zwei Wochen zur Probe beim FCZ dabei. Er hat das Trainingslager in Oberstaufen bestritten und kam auch bei Testspielen zum Einsatz. Gegen den FC Vaduz erzielte Ndiaye sogar einen Treffer.

Das Interesse von Seiten der Zürchern für einen Transfer scheint da. “Er ist sehr talentiert und hat sich sehr gut im Team eingefügt. Seine Qualitäten und vor allem sein linker Fuss haben uns gefallen. Jetzt geht er vorerst zurück. Was dann passiert, kann ich nicht sagen”, sagte Trainer Ludovic Magnin gegenüber dem “Blick”.

Allerdings buhlen auch sehr namhafte Klubs um Ndiaye, der letztes Jahr an der U17-WM mit sechs Toren für Furore sorgte. Der FC Bayern, RB Leipzig, Red Bull Salzburg, Galatasaray und auch Manchester City sollen allesamt dazu zählen. Kompliziert wird der Wechsel nach Europa für das Supertalent durch seinen Status als Nicht-EU-Ausländer und als Minderjähriger.
Tage die man NIE vergisst:

13.5.06 FCZ SCHWEIZERMEISTER 2005/2006
24.5.07 FCZ SCHWEIZERMEISTER 2006/2007
24.5.09 FCZ SCHWEIZERMEISTER 2008/2009

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Re: Medien

Beitragvon fischbach » 17.07.18 @ 10:25

Interview mit Magnin in der «Coop Zeitung».

«Es war ein Kulturschock»

Ludovic Magnin (39), Trainer des FC Zürich, kritisiert den frühen Saisonstart und zeigt, wie gross der Unterschied zwischen Deutschschweizern, Romands und Tessinern ist.

Ludovic Magnin, nur eine Woche nach der Fussball-WM beginnt bereits die Schweizer Meisterschaft. Finden Sie das gut oder schlecht?
Es ist für mich nicht ganz nachvollziehbar. Die Leute sind satt von der Überdosis an Fussball der letzten Wochen mit bis zu vier Spielen pro Tag. Zudem ist Ferienzeit. Ich rechne deshalb mit weniger Besuchern in den Stadien. Kein Land beginnt so früh wie die Schweiz. Und trotzdem spielen wir bis in den Winter hinein. Aber: Ich kann das nicht beeinflussen, also möchte ich nicht zu viel Energie darauf verschwenden. Wir müssen bereit sein, wenn es losgeht.

Für viele kann es gar nicht ein Zuviel an Fussball geben.
Für die Fussballer und Trainer ist es kein Problem. Fussball ist unser Beruf. Für die Fans ist er eine Freizeitbeschäftigung, die in Konkurrenz steht mit vielen anderen Dingen im Leben: mit der Familie, mit dem Job, mit weiteren Hobbys.

Sie haben grosses Glück: Sie dürfen sich den ganzen Tag mit Spiel und Spass beschäftigen.
Dafür bin ich sehr dankbar. Ja, ich darf meine Leidenschaft jeden Tag voll ausleben. Aber unterschätzen Sie etwas nicht: Es gibt in diesem Job auch grossen Druck. Kaum hatte ich den Trainerposten beim FCZ übernommen, ging es im Cup-Halbfinal gegen GC praktisch um alles oder nichts. Ich weiss nicht, ob ich damit ohne meine Erfahrung von 20 Jahren im Profigeschäft richtig hätte umgehen können.

Trainieren Sie die erste Mannschaft so wie Ihre Juniorenteams zuvor?
Bei den Junioren spielte ich immer mit der Distanz, manchmal war ich sehr nah und wir hatten es lustig zusammen, dann wieder konnte ich auch streng sein. Das funktioniere bei den Profis so nicht, bekam ich bei meinem Wechsel zu hören. Stimmt überhaupt nicht. Es funktioniert, zumindest jetzt. Man kann als Cheftrainer eine Autorität sein, ohne dass man sich dafür wie ein Diktator aufführen muss. Ich setze viel auf die Selbstverantwortung der Spieler in der Gruppe. Dazu gehört auch: nicht zu viele strikte Regeln, wie sie gerade die Deutschschweizer so lieben!

Sie sind also immer noch Romand im Geiste?
Nein, mittlerweile habe ich den Deutschschweizer und zugleich den Romand in mir, was eine gute Mischung ergibt, wie ich finde. Die Mentalitätsunterschiede sind gross. In der französischen Schweiz machst du das, was du heute machen könntest, morgen. Der Deutschschweizer erledigt das hingegen bereits gestern. Ergibt also schon mal zwei Tage Unterschied.

Und der Tessiner? Sie spielten ja bei Lugano, bevor Sie nach Deutschland zu Werder Bremen wechselten.
Der Tessiner erledigt es frühestens überübermorgen. (Lacht.) Wenn es am Montag hiess, dass am Dienstag die Waschmaschine geliefert werde, wusste man überspitzt gesagt nie, welcher Dienstag gemeint war: diese, nächste oder gar übernächste Woche? Es war deshalb ein Kulturschock, als ich nach Deutschland wechselte.

Nur nicht zu viele Regeln, sagen Sie.
Genau. Als Spieler bekam ich fast überall vorgeschrieben, wann genau Bettruhe ist. Dabei war ich längst Familienvater! Das macht doch keinen Sinn. Am Ende zählt, was du auf dem Platz bringst.

Welcher Trainer hat Sie am meisten geprägt?
Abgeschaut habe ich mir von jedem Trainer etwas, im Guten wie im Negativen. Aber klar, am meisten Einfluss hatte Lucien Favre, der mich bereits trainierte, als ich noch C-Junior bei Echallens war. Er überlässt nichts dem Zufall. Er weiss schon im Voraus, was in einem Spiel auf seine Mannschaft zukommen wird. Wenn es dann genau so eintrifft, kannst du dich nur noch wundern über so viel Fussballwissen. Das macht ihn als Trainer noch glaubwürdiger. Allerdings vergesse ich auch nicht, wie er mich jahrelang mit Extraschichten abmühte. Nach jedem Training schliff er mich mit mindestens 20 Minuten Spezialtraining. Dafür habe ich ihn manchmal gehasst. Heute weiss ich, wie wertvoll das für mich war.

Wann werden Sie Lucien Favre, der zu Dortmund gewechselt ist, in der Bundesliga als Trainer Konkurrenz machen?
Lassen Sie mich zuerst einmal hier in Zürich genug Kredit gewinnen. Es gibt keinen Masterplan, was meine Karriere anbelangt. Vielleicht wäre ich eines Tages sein Assistent geworden. Nun läuft es eher darauf hinaus, dass er mich in Zukunft als Trainer zu einem Club holt, wo er Präsident ist. Nein, im Ernst: Mein Einstieg beim FCZ war der bestmögliche für einen Trainer. Es ist ein riesiger Vorteil, wenn du alle im Verein bereits kennst, vom Junior über den Materialwart bis zur Sekretärin.

Was haben Sie von Giovanni Trapattoni gelernt?
Er hat mich zu einem besseren Verteidiger gemacht. Bewundernswert war aber vor allem, wie er es verstand, mit den Menschen umzugehen. Das ist eine grosse Fähigkeit: Du lässt jede Woche ein Dutzend Spieler auf der Tribüne oder auf der Bank – und trotzdem lieben dich alle. Nicht so gut war, dass er auch bei schlechten Leistungen oft alles schön redete … ausser vielleicht bei Strunz. (Lacht.)

Sie sind ausgebildeter Primarlehrer. Nützt Ihnen diese Ausbildung etwas für Ihren heutigen Job?
Jede Ausbildung prägt den Menschen und gibt ihm etwas mit. Ich lernte dort, mich gut zu organisieren. Und ich hatte danach keine Probleme mehr damit, vor einer Gruppe zu sprechen. Ich hatte nach der Primarlehrerausbildung eine Lehrerstelle für mindestens ein Jahr zugute, lehnte jedoch dankend ab und setzte ganz auf den Fussball.

Hätten Sie Ludovic Magnin gerne als Schüler gehabt?
Ja, denn der Schüler war viel ruhiger als der Spieler oder Trainer Magnin. Und seine Leistungen waren gut.

Hätten Sie Ludovic Magnin gerne als Spieler in Ihrer Mannschaft gehabt?
Ja, aber nur einen. Ich war ein schwieriger Spieler, der oft seine Meinung herausposaunen musste. Mit der Zeit kann das ermüdend sein.

Hat es die heutige Jugend einfacher?
Nein, das Gegenteil ist der Fall. Was ich damals in der fünften Klasse lernte, nehmen die Kinder heute bereits im dritten Schuljahr durch. An Elternabenden im Kindergarten bekamen wir zu hören: «Wir haben die Leistungen Ihres Kindes analysiert.» Ich antwortete: «Wie bitte, eine Analyse? Wir reden hier über einen Fünfjährigen!» Ich bedaure unsere Kinder. Sie haben keine Zeit mehr, um sich in Ruhe zu entwickeln. Die Freiheit ist klein, das Pensum, das sie zu leisten haben, umso grösser. Kinder müssten so viel wie möglich draussen miteinander spielen, stattdessen verbringen sie die Nachmittage im Schulzimmer. Ich frage mich, wohin unsere Gesellschaft steuert.

Wie geben Sie Gegensteuer?
Kann man gegen die Welt, wie sie sich verändert, ankämpfen? Ich glaube nicht. Die Eltern müssen deshalb für sich selber ausmachen, wie sie damit umgehen. Vielleicht hilft es manchmal, nicht allzu genau ins Zeugnis zu schauen.

Ein Trainer ist erst ein richtiger Trainer, wenn er …
… entlassen wurde. Das wird irgendwann und irgendwo kommen. Hoffentlich nicht allzu schnell!

Wer Trainer wird, setzt in seinem Leben nicht auf Sicherheit.
Wer ist in seinem Job heutzutage schon sicher? Der Banker? Der Verkäufer? Der Journalist? Nein, Sicherheit gibt es nirgendwo mehr. Von jedem Zweiten, den ich frage, wie es ihm geht, bekomme ich zu hören: «Ich bin am Limit.» Der Druck ist überall brutal gross. Also kann ich auch Trainer sein.

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Ostler
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Re: Medien

Beitragvon Ostler » 19.07.18 @ 12:42

Der Auszug über uns in der Onlineausgabe der NZZ:

Dass man Maxsø einfach vergisst, spricht nicht unbedingt für die Qualität des Artikels, aber der Vollständigkeit halber passt er glaubs doch hier rein:

Derr Cup-Sieg von Ende Mai hat dem FC Zürich vor allem in der Trainerfrage Ruhe gegeben. Ludovic Magnins erster Titel als Coach auf höchster Stufe hat die Vereinsführung noch mehr darin bestärkt, dass die Trennung von Uli Forte Ende Februar richtig gewesen war. Seit der Sportchef Thomas Bickel die Mannschaft zusammenstellt, verändert sie sich jede Saison organisch. Wirkliche Fehltransfers hat er sich keine geleistet, und auch für die neue Saison hat sich das Team nur punktuell verändert. Bickel konnte interessante Spieler verpflichten, allen voran Salim Khelifi. Der 24-jährige Flügelspieler absolvierte gegen 50 Länderspiele für diverse Schweizer U-Nationalmannschaften und spielte in den letzten vier Jahren für Eintracht Braunschweig in der ersten und zweiten Bundesliga. Viel verspricht sich der FCZ auch vom französischen Linksverteidiger Hakim Guenouche, der von Nancy zum Zürcher Verein stösst. Guenouche ist französischer U-17-Nationalspieler. Der Mittelfeldspieler Hekuran Kryeziu von Luzern ist der dritte erfolgversprechende Zuzug des FC Zürich. (fcl.)

Zugänge: Baumann (Rapperswil), Guenouche (Nancy U 19), Khelifi (E. Braunschweig / 2.B.), Kryeziu (Luzern), Omeragic (Servette U 18).


Abgänge: Alesevic (?), Brunner (A. Bielefeld / 2.B.), Pagliuca (?), Sadrijaj (?), Thelander (Vitesse Arnheim / NED), Schättin (Winterthur).
Krönu hat geschrieben:Bei uns ist das Niveau im Forum deshalb so hoch, weil sich die FCZ-Fans, grob gesagt, in 2 Gruppen aufteilen:
- Akademiker/Studenten
- Solche, die eh kein Compi bedienen können

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Re: Medien

Beitragvon schwizermeischterfcz » 19.07.18 @ 18:26

Aus der AZ:

SUPER LEAGUE

Ludovic Magnin über den FCZ-Weg, Talente und den Cupsieger-Effekt

sda 19.7.2018 um 06:04 Uhr
Hat mit dem FC Zürich noch Grosses vor: Chefcoach Ludovic Magnin
Hat mit dem FC Zürich noch Grosses vor: Chefcoach Ludovic Magnin
© KEYSTONE/ALEXANDRA WEY
Ludovic Magnin steht vor seiner zweiten Saison als Trainer in der Super League. Der Romand will mit dem FC Zürich die Differenz zum entrückten Spitzen-Duo YB und Basel verringern.
Der zweifache Bundesliga-Champion ist im FC Zürich organisch zum Chef gewachsen: Ludovic Magnin, 39-jährig, seit Ende Mai Cupsieger-Trainer. In seiner zweiten Saison auf Super-League-Stufe hat der temperamentvolle und innovative Romand viel vor. Er will die Differenz zum entrückten Spitzen-Duo YB und Basel verringern und spricht im Interview mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA über seinen konsequenten Weg mit wertvollen FCZ-Talenten.

Am Abend des Cupsiegs haben Sie sich mehrfach beim ganzen Klub für das Vertrauen in Ihre Arbeit bedankt.
"Ich bin inzwischen acht Jahre lang dabei und kenne jeden Winkel im Verein. Mir war im Moment des Erfolgs bewusst, wie viel Herzblut in einem solchen Sieg steckt. Solche Erfolge sind nur machbar, wenn jeder mitzieht. Entsprechend wichtig war mir, dass sich jeder als Cupsieger fühlen kann. Es braucht mehr als 20 Spieler, um diese Trophäe zu gewinnen. Es muss sehr viel funktionieren."
Was nimmt man als Cupsieger mit in die neue Saison?
"Als Spieler hatte ich in Deutschland zweimal die Chance, einen Cup zu gewinnen. Dass ich mit Stuttgart ein Endspiel verloren habe, weiss niemand mehr. Aber an den Sieg mit Bremen erinnert man sich. Diese Botschaft vermittelte ich auch meiner Mannschaft - in zehn Jahren weiss doch niemand mehr, wer den Weltmeister Frankreich herausgefordert hat. Unsere Cup-Trophäe hingegen bleibt, sie schwingt positiv nach."
Sie identifizieren sich extrem mit Ihrem Verein.
"Mein FCZ-Herz ist gewachsen. Nach der Rückkehr aus Deutschland hätte ich wohl anderswo mehr verdienen können. Aber der FC Zürich zog mich an, er verkörperte für mich etwas Besonderes. Und inzwischen kenne ich natürlich die gesamte Maschine. Ich weiss, welchen Aufwand die vielen professionellen Helfer im Hintergrund betreiben."
Ist die Position an der Spitze der Profi-Equipe für Sie als Ex-Nachwuchs-Coach ein Privileg?
"Es ist nicht selbstverständlich, dass ich gleich Chef einer ambitionierten Mannschaft sein darf. Wissen Sie, ich bin kein einfacher Mensch, ich habe viele Ecken und Kanten. Ich wäre auch bereit gewesen, einen gewissen Umweg über die Challenge League zu akzeptieren, oder ein zweites U21-Jahr zu absolvieren. Darum werte ich meine Beförderung im letzten Winter als Zeichen grosser Wertschätzung der Verantwortlichen."
Wo setzen Sie Ihre Prioritäten?
"Wichtig ist für mich, dass meine Equipe taktisch nahezu perfekt auftritt, wir fähig sind, verschiedene Systeme zu spielen. Der moderne Fussball geht in diese Richtung."
Ihr Fundus umfasst neben sieben Bundesliga-Jahren 62 Länderspiele und vier Endrunden-Teilnahmen. Fliesst Ihre Vergangenheit in den Alltag mit ein?
"Selber auf hohem Niveau gespielt zu haben, ist keine Voraussetzung für meinen Job, vergrössert aber mein Repertoire. Ich weiss exakt, wie es sich anfühlt, auf der Tribüne sitzen zu müssen, wenn man vom Trainer nicht berücksichtigt wird. Ich erlebte einige Krisensituationen - mir ist noch präsent, wie sich frustrierte VfB-Fans wegen schlechter Ergebnisse vor unsere Autos legten und so unsere Heimfahrt verhinderten. Ich weiss, was Druck mit einem machen kann."
Sie nahmen früher nie ein Blatt vor den Mund - funktionieren Sie als Coach ähnlich?
"Das Wichtigste in meinem Beruf ist die Menschenführung. Für mich stehen zurzeit einige schwierige Gespräche mit Akteuren an, die etwas hinten anstehen müssen. Wir haben ein 30er-Kader, da werden viele nicht allzu oft spielen. Das muss und will ich offen kommunizieren - ich bin keiner, der hinter dem Rücken anderer spricht, sondern lieber bedingungslos ehrlich; ich will nicht, dass die Spieler relevante Dinge via Berater oder über die Zeitung erfahren."
Sie sind also bis zur Schmerzgrenze ehrlich?
"So verläuft mein Weg. Natürlich, ich bin frisch im Geschäft. Eines Tages werde auch ich entlassen. Mein Ziel ist, korrekt und aufrichtig zu sein, alles gemacht zu haben für den Erfolg - mich so verhalten zu haben, dass ich abends in den Spiegel schauen kann."
Zurück zum Alltag. Sie haben schon vor der Sommerpause vermeldet, die entrückten Spitzenklubs Young Boys und Basel wieder härter bedrängen zu wollen.
"Wir hatten sehr viel Rückstand, ich habe am Ende gar nicht mehr auf die Tabelle geschaut. Ich will, dass wir diesen Abstand so schnell wie möglich verkleinern. Die beiden Grossen haben in den letzten Jahren sehr gut gearbeitet, aber wir müssen sie wieder härter bedrängen, ohne die Realität aus den Augen zu verlieren. Ich bin überzeugt davon, dass die 35 Punkte Rückstand auf YB nicht dem wahren Unterschied zwischen uns und den Bernern entsprechen."
Welche Super-League-Rolle schwebt Ihnen für den FCZ vor?
"Die Gastmannschaften sollen wieder spüren, dass sie in Zürich für ein gutes Resultat enorm zu leiden haben. Ich will ein dominantes Team sehen, das den Ball will. Umgekehrt sollten wir auch in der Lage sein, auf Konter zu spielen - eine clevere Mannschaft, die fähig ist, ihren Stil der Aufgabe anzupassen, einen realistischen Fussball zu spielen. Gegen den FC Barcelona spielt man auswärts auch nicht gleich wie zu Hause gegen Cottbus."
Die Präsidenten-Familie Canepa gibt einen Kurs vor, der stark auf dem eigenen Ausbildungskonzept basiert. Spüren Sie die Haltung der Klubbesitzer, Ihnen, dem ehemaligen U18-Meister-Trainer, auch in schwierigen Situationen zur Seite zu stehen?
"Wir haben ziemliche ähnliche Vorstellungen vom Fussball. Keiner muss mir sagen, wie viele Junge ich einsetzen soll. Das ist nicht nötig, weil wir an das gleiche Konzept glauben. Ihnen ist bewusst, welchen Wandel wir zu bewältigen haben. In der Klubleitung sitzen Leute, die verstehen, wie anspruchsvoll unsere Aufgabe ist. Aber es wird sich lohnen, diese Philosophie und Grundsätze mit aller Kraft zu verteidigen."
Apropos Philosophie: Ein europaweit umworbenes Talent wie der 16-jährige Verteidiger Becir Omeragic hat beim FCZ unterschrieben - ein Transfer mit Signalwirkung?
"Einige andere spannende Junioren haben ebenfalls Profi-Verträge bei uns unterschrieben. Zu Omeragic: Ihn zu engagieren, war ein riesiger Coup. Es ist ein Transfer mit Signalwirkung für die ganze Schweiz und Europa. Ihn jagten grosse Organisationen. Er hat die für ihn erheblichen sportlichen Aspekte berücksichtigt - und dafür sind wir momentan eine der besten Adressen!"
Dijbril Sow: „Steven Zuber spielt auch mit mir in Frankfurt, aber der ist ein Hopper, das machts etwas schwierig“

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1896_
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Re: Medien

Beitragvon 1896_ » 20.07.18 @ 15:46

https://www.watson.ch/sport/fake%20news ... pe-loescht

:-)))) Ich mag diese gefakten Whats-App-Chats von Watson. Ein kleiner Schmunzler kurz vor dem Wochenende.
Libanese Blonde hat geschrieben:min coiffeur isch übrigens dä einzig typ uf däm planet woni s'oke gib wänners mir am schluss no schnäll vo hine zeigt.

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spitzkicker
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Re: Medien

Beitragvon spitzkicker » 20.07.18 @ 20:32

Aus der NZZ:
Thomas Bickel sagt über Ludovic Magnin: «Er macht es hervorragend»

Thomas Bickel, Sportchef im FC Zürich, wird immer selbstsicherer. Vor der neuen Saison sagt er, er lasse sich bei wichtigen Entscheidungen nicht aufhalten.

Thomas Bickel, hatten Sie schöne Ferien nach dem Sieg des FC Zürich im Cup-Final Ende Mai?
Nein, seit ich den Job als Sportchef im Sommer 2016 übernommen habe, habe ich keine Ferien mehr verbracht. Ausser jeweils ein paar Tage in der Winterpause zwischen Weihnachten und Neujahr.

Sie brauchen also gar keine Ferien?
Doch, manchmal denke ich schon, etwas Ruhe wäre nicht schlecht. Ich dachte, die Intensität würde vielleicht mit der Zeit etwas abnehmen. Aber so ist es nicht. Doch ich beklage mich nicht. Ich auferlege mir die Arbeit ja selber. Ich bin nach wie vor dankbar für diesen Job.

Sie können einfach schlecht loslassen. Ist es das?
Es ist eine Frage des Zeitmanagements. Für mich stimmt es so. Aber meine Frau, die in Spanien lebt, findet, ich könnte schon wieder einmal vorbeikommen.

Was hatten Sie denn unmittelbar nach dem Cup-Final zu tun?
Am Sonntag war der Final, und am Montagmorgen um acht Uhr ging es los. Ich musste planen. So ein Cup-Sieg hat ja Auswirkungen.

Welche?
Wir sind in den Gruppenspielen der Europa League. Alles wird einfacher.

Sie können sich jetzt teurere Spieler leisten? Ist das der Effekt?
Das wollte ich damit nicht sagen. Klar gibt es Einnahmen, das ist bezüglich des Vereinsbudgets beruhigend. Der Cup-Sieg hat uns nach dem Trainerwechsel Ruhe gegeben. Es gab vorher ein paar kritische Stimmen. Nach dem Wechsel von Uli Forte zu Ludovic Magnin hatten wir tatsächlich eine Phase, die nicht einfach war. Das hat nicht nur die Spieler Kraft gekostet, sondern auch die Vereinsführung. Es war legitim, dass wir uns damals harte Fragen gefallen lassen mussten. Und es ist erleichternd, dass diese Fragen nun erst einmal weg sind.

Haben Sie sich mit dem Trainerwechsel auch selber einem Risiko ausgesetzt?
Am Schluss wird man auch als Sportchef am Erfolg gemessen. Der Titel war wichtig, er hilft uns, und er hilft mir. Er macht das Arbeiten angenehmer. Ich handle aus Überzeugung, wohlüberlegt und intuitiv. Auf dieses Gefühl vertraue ich. Was die Folgen sein könnten für mich persönlich, überlege ich nicht. Das wäre gefährlich. Sonst stellt man aus Eigeninteressen einen Entscheid infrage.

Es ist hypothetisch: Aber was wäre passiert im FCZ ohne den Cup-Sieg?
Es wäre gleich weitergegangen. Denn die Entwicklung der Mannschaft ist erfreulich. Wir haben in kurzer Zeit bewiesen, dass wir junge Spieler einbauen können. Kürzlich habe ich die Mannschaft in der Kabine begrüsst. Dreizehn Spieler waren weniger als 20 Jahre alt.

War die Trainerentlassung auch in dieser Hinsicht unumgänglich?
Meine Einschätzung war so: Der Trainerwechsel erhöht kurzfristig unsere Chancen, den Cup-Final zu erreichen. Und er wird uns langfristig helfen, unseren Spielstil zu etablieren. Vielleicht ist das eine meiner Stärken: das Gefühl für den richtigen Moment zu haben. Wenn ich von einer wichtigen Entscheidung überzeugt bin, lasse ich mich nicht aufhalten.

Also waren Sie die treibende Kraft hinter dem Wechsel?
Darauf möchte ich nicht im Detail eingehen. Es war ein Vereinsentscheid.

Haben Sie Uli Forte seither nochmals gesprochen?
Nein, aber von meiner Seite ist nichts hängengeblieben. Uli sagt ja selber auch, so sei halt das Business. Es kann genauso gut einmal mich treffen.

Was haben Sie eigentlich für ein Verhältnis zum Trainer Ludovic Magnin?
Ein gutes. Wieso?

Man hat den Eindruck, Magnin sei der Trainer des Präsidenten. Ancillo Canepa und er haben eine vertrauliche Beziehung. Über Ihr Verhältnis zu Magnin ist hingegen kaum etwas bekannt.
Mir ist das recht. Ist es wichtig, was für eine Beziehung ich zum Trainer habe?

Wir glauben schon, dass das nicht unwesentlich für die Zusammenarbeit ist.
Ja, aber es ist nicht nötig, dass unser Verhältnis öffentlich diskutiert wird. Wie haben Sie es genannt: der Trainer des Präsidenten? Damit kann ich leben.

Wir fragen auch darum, weil wir den Eindruck hatten, das Verhältnis zwischen Ihnen und Uli Forte sei distanziert gewesen. Ist das mit Magnin anders?
Ja, die Voraussetzungen sind anders. Ich kenne Magnin schon länger und besser. Aber entscheidend ist auch nicht, wie nahe sich Sportchef und Trainer stehen. Ich versuche ein gutes Umfeld zu schaffen, ich befehle nicht, in dieser Hinsicht bin ich modern.

Leistet Magnin gute Arbeit?
Er macht es hervorragend. Er erfindet sich jeden Tag neu, er muss jeden Tag lernen. Da ist noch viel Arbeit.

Haben Sie sich in den letzten zwei Jahren auch verändert?
Das Wissen aus den letzten zwei Jahren macht mich viel lockerer. Ich bin viel sicherer geworden. Ehrlich gesagt: Es ist alles so herausgekommen, wie ich mir das im Kopf vorgestellt und erhofft hatte.

Wenn Sie im Sommer 2016 hätten aufzeichnen müssen, wie die Zukunft aussehen soll, dann hätten Sie mehr oder weniger den heutigen Zustand skizziert?
Nicht mehr oder weniger. Genau so. Sportlich waren wir erfolgreich mit dem Aufstieg, dem vierten Platz und dem Cup-Sieg. Wir fällten gute Entscheide. Wir hatten keine grosse Fluktuation, und es gab auch keinen Fehleinkauf. Auch in dieser Hinsicht stimmt die Bilanz. Das spornt mich an.

Schon im November 2016 sagten Sie, der FCZ gehöre an die Spitze der Super League. Damals stand noch nicht einmal der Aufstieg fest.
Das sind die Ansprüche, die ich habe. Und nicht nur ich. Mit dem Ehepaar Canepa an der Spitze des Vereins kann man nicht sagen, man werde sich im Mittelfeld klassieren. Wenn wir erfolgreich sein wollen, muss jetzt der nächste Schritt erfolgen.

Was ist der nächste Schritt?
Da muss man nur zwei und zwei zusammenzählen.

Zuletzt war der FCZ Vierter. Also muss er jetzt Dritter oder besser werden?
Unser Ziel ist eine Platzierung in den Top 3, ja.

Als Sie die Mannschaft für den Aufstieg zusammengestellt haben, war die Idee dahinter klar: eher erfahrene Spieler, ein Schweizer Block mit Bezug zu Zürich. Was ist heute die Idee?
Ein Zürich-Bezug wird immer schwieriger. Wir haben es versucht, aber es geht nicht. Das tut mir leid. Aber wenn ein früherer Spieler in England spielt, ist es unrealistisch, ihn zurückzuholen. Basel kann das vielleicht, wir noch nicht.

Sie haben also zum Beispiel an den früheren FCZ-Spieler Almen Abdi gedacht, der in Sheffield spielt?
Das war ein Thema bei uns. Aber es muss auch der Zeitpunkt stimmen. Wir können ja auch nicht einen bald 32-jährigen Spieler mit einem Dreijahresvertrag zurückholen.

Das heisst, Sie schliessen solche Rückholaktionen aus?
Vorläufig schon. Wir haben unsere Transfers mehr oder weniger abgeschlossen.

Rechnen Sie noch mit Abgängen?
Das lasse ich offen, ich kann mir gut vorstellen, dass es noch Gespräche geben wird. Es gibt keinen Spieler bei uns, der unverkäuflich ist.

Hat es noch zu viele Spieler in der Mannschaft, die für die Challenge League geholt wurden?
Zu viele? Das haben Sie gesagt. Im Moment besitzen wir ein breites Kader. Für drei, vier Spieler suchen wir noch Lösungen. Da muss ich vielleicht auch unpopuläre Entscheidungen treffen.

Wie nahe ist der FCZ an Ihrer Idealvorstellung?
Wir sind noch weit weg. Ich denke an die Fussballkultur in der Stadt, das Stadion, die Politik. Der Fussball kommt in der Stadt immer noch eindeutig zu kurz.


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