CT hat geschrieben:anmerken möchte ich noch, dass das motivations-level der mannschaft zuletzt sehr unterschiedlich bewertet wurde. die einen sahen eine nachwievor willige mannschaft. die anderen fanden, die einstellung sei in letzter zeit lausig gewesen, jedenfalls amigs zu spielbeginn. darunter auch frey (was tatsächlich ein indiz dafür ist, dass es um den mannschafts-groove doch nicht so zum besten bestellt war). ich finde: wenn du über wochen und monate spielerisch derart limitiert bist und keine fortschritte machst, wenn du ständig unnötige ballverluste hast und deswegen immer am reagieren und hinterherseckeln bist, dann geht das mental an die substanz. logisch, beginnen dann die spieler sich gegenseitig anzupflaumen. aber wie ich schon ein paar mal gesagt habe: dafür, dass die mannschaft so mies "spielte", waren die willensleistungen gegen thun (nach 0:3 immerhin noch zwei töpfe gemacht), st.gallen und luzern doch eigentlich bemerkenswert gut.
Ich glaube nicht, dass es an der Motivation gelegen hat. Mir fehlte eher die Konzentration und die Aufmerksamkeit von Beginn weg zu agieren und nicht immer erst zu reagieren, so gestaltete sich das Spiel abstimmungsarm und oft konfus. Man will zwar in die Zweikämpfe kommen, rennt dem Gegner aber nur nach, weil man vergisst einmal den Kopf hoch zu nehmen und das Spielgeschehen zu antizipieren. Die Pausenresultate der letzten 7 Spiele spricht nicht für eine gelungene Vorbereitung auf die Partien: 0:1 (FCL), 0:1 (FCSG), 0:2 (FCT), 0:4 (LS), 1:2 (FCL), 2:1 (FCSG), 0:2 (FCT/Pokal). Einzig gegen St. Gallen haben wir einen super Start hingelegt. In den anderen Partien sind wir immer zuerst in Rückstand geraten, zweimal gegen Thun und einmal gegen Lausanne haben wir uns bereits vor der Pause eine Grube gegraben, aus der man selten heraus kommt.
Man muss dazu Folgendes sagen:
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Moral. Die Moral und der Kampfgeist ist grundsätzlich vorhanden. Wir konnten gegen Luzern, St. Gallen und Thun im Pokal reagieren und haben wichtige Punkte gewonnen. Selbst bei einem 0:3 gegen Thun war man kurzfristig am Unentschieden dran. Es ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen, aber die Mannschaft lebt und hat sich über den Kampf oft in Partien "hineingebissen". Auf dem kann man aufbauen!
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Gefährliche Tendenz/Phase. Diese Gegner gehören eher zur einfacheren Sorte. Gegen YB und Basel, gegen die wir meistens den Kürzeren ziehen, als Aufsteiger auch Punkte lassen dürfen, müssen wir noch zweimal ran, ebenso gegen das formstarke Lugano. Die Derbies sind sowieso immer schwere Spiele. Der 3. Rang ist also ein trügerischer.
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Spielqualität. Das Spielniveau war in dieser Phase hart an der Grenze des Erträglichen. Bis auf die zweite Halbzeit in St. Gallen war in den letzten 5 Spielen wenig Erbauliches zu sehen. Gegen Lausanne und Thun kassierten wir Packungen, mindestens was der defensive Aspekt betrifft. Man kann mit mies-erfolgreichem Fussball leben, stimmen die Resultate aber auch immer weniger, wird es schwierig.
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Quo vadis? Eine mittel- bis langfristige Entwicklung, eine Spielphilosophie war nicht erkennbar. Man nahm schon seit Längerem Spiel für Spiel. Das ist auch legitim, aber es ist meines Erachtens eine von Fortes Schwächen, dass er nie vermitteln konnte, weshalb er mehr als ein Feuerwehrmann und ein Verwalter bestehender Qualitäten sein kann. So wirklich überzeugt von einer positiven Zukunft schien keiner. Unbefriedigend, gerade für einen Bickel, der spürbar etwas bewegen will, und Fussballliebhaber und -fanatiker Canepa, der mir nicht davor gefeit scheint, im Herzen mit seinem FCZ irgendwelchen FC Barcelona Tiki-Taka-Fantasien nachzurennen!
Was erhoffe ich mir von der Situation:
- Ich will eine Mannschaft sehen, die von Beginn weg im Kopf bereit ist und den Kampf als Team annimmt.
Günned die Derbies!Forte wünsche ich alles Gute und bedanke mich für den Wiederaufstieg und eine gelungene EL-Saison! Ich weiss noch, wie ich damals am Liebsten erbrechen wollte als ich von seinem Engagement beim FCZ erfuhr! Ich blieb Vielem gegenüber skeptisch, halte ihn immer noch für einen Dampfplauderi, aber auch für einen guten Kerli.