likavi hat geschrieben:tehmoc hat geschrieben:
Seit Fussball ein Milliardengeschäft ist (in den letzten 10 Jahren haben die Investoren den Sport quasi übernommen), sind die Relationen völlig verloren gegangen.
Also, es ist immer noch so, dass die allermeisten Klubbesitzer im Fussball Geld verlieren, und nicht gewinnen. Daher kann man nicht von "Investoren" sprechen, sondern eher von Mäzenen.Für diese ist Fussball alles andere, als ein Geschäft - im Gegenteil. Sie werden ausgenommen, wie eine Weihnachtsgans (allerdings freiwillig). Ein Geschäft ist Fussball für die Spieler, die Berater und Millionen von weiteren Leuten wie Ärzte, Journalisten, Gastronomen, die mit Fussball ihren Lebensunterhalt teilweise oder ganz bestreiten.
Das grosse Geld kommt von den Zuschauern. Die fetten TV-Verträge, Matcheinnahmen und Merchandising machen den Grossteil der Einnahmen aus. Einzelne Gross-Mäzene können dann noch für einen Zusatzbonus sorgen. Zum Beispiel kann mit diesem zusätzlichen Geld ein Team um den Platz 4-7 in der Premier League stattdessen um den Titel spielen. Aber auch Teams um den Platz 4-7 haben schon sehr viel Geld.
Da stimme ich zu. Mit Investoren meine sämtliche juristischen oder privaten Personen, die Mittel für den Fussball aufwenden, um eine möglichst Rendite zu erzielen.
Das betrifft alle möglichen Motive und Interessen. Aber weniger Zuschauer oder einfache Klubmitarbeiter, sondern Akteure wie Medienunternehmen, Sponsoren wie etwa Würth im Schweizer Cup oder die Sponsoren von Namen für Ligen und Stadien.
Berater gehören dazu, genauso wie die Webepartner von Reus oder Messi. Alle wollen ihr Stück vom Milliardenkuchen haben. Diese Erwartungshaltung, die Professionalisierung nahezu aller Bereiche, das Aufkommen von neuen Medien - und damit eine riesige Vergrösserung der Vermarktungsmöglichkeiten - prägen den modernen Fussball. Er ist ein Produkt, dass in den Augen vieler Leute möglichst viel Gewinn abwerfen muss. Natürlich wird die Realität nicht all den Träumen vom grossen Geschäft gerecht und der Grad der Kommerzialisierung ist nicht in jeder Liga gleich stark ausgeprägt. Aber jeder Besitzer eines Profiklubs sieht sich damit konfrontiert, ob er nun selber Investor mit Erwartungshaltung ist oder ein Mäzen.