Die Trainer Frage

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Z
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon Z » 03.12.15 @ 13:19

dachte ein Profi sollte seine Position in mind. 2-3 Systemen interpretieren können.....


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spitzkicker
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon spitzkicker » 03.12.15 @ 13:42

Z hat geschrieben:dachte ein Profi sollte seine Position in mind. 2-3 Systemen interpretieren können.....

Das Problem ist ja nicht der Profi, sondern der Nachwuchs, der sich dann immer nach dem System der Profis richten müsste.

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1896
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon 1896 » 03.12.15 @ 15:22

likavi hat geschrieben:
starman hat geschrieben:Und nicht vergessen, wer hat die Kampfsau Pedro Henrique weggemobbt mit den Einwechslungen erst in den 80 Minuten?


Auch Pedro Henrique wurde nicht "weggemobbt", sondern er konnte sich für einen Klub empfehlen, der bezüglich Budget/Umsatz zu den Top 8 in Frankreich gehört. Ich habe damals alle Spiele gesehen, Pedro Henrique hatte viele Chancen in der Startformation erhalten, und er hat sie schlicht und einfach nicht genutzt - er hat jeweils deutlich schlechter gespielt, was dem Team den einen oder anderen Punkt gekostet hat. Er war in der Anfangsphase der Partie unkonzentriert, produzierte unnötige Fehlpässe und später konnte er seinen Speed nicht mehr ausspielen, weil er schon zu lange auf dem Platz stand. Wurde er hingegen als Joker eingesetzt, hat er fast schon garantiert immer gut gespielt, und war eine wichtige Waffe für die Schlussphase. Ich hätte am Urteilsvermögen eines jeden Trainers gezweifelt, der Pedro nicht für die Rolle als Edel-Joker prädestiniert gesehen hätte. Ich kann mich an keinen Spieler in der jüngeren Vergangenheit erinnern, auf den diese Rolle so sehr zugeschnitten war, wie auf Pedro.

starman hat geschrieben:Der Cupsieg unter Meier war zwar schön und gut, aber der FCB hatte auch zweimal Rot...


Der FCZ war aber auch schon bei numerischem Gleichstand besser. Darum kam es ja zu dieser Roten und Gelb/Roten Karte. Der Gegner war vielfach zu spät und wurde unleidig wie selten sonst, und musste zu nicht regelkonformen Mitteln greifen. Zusätzlich hätte Elneny nach seiner Tätlichkeit gegen Chiumiento in der zweiten Halbzeit ja ebenfalls schon Rot sehen müssen (bekam nur Gelb).


Also ich sah einen Pedro, der oft der beste Mann auf dem Platz war. Sein Berater und vor allem er sahen es verständlicherweise auch so. Was blieb ihm da übrig als zu gehen? Die Fussballerkarriere dauert nicht unendlich lange. Da muss man halt auch vorausschauen, was Pedro mit dem Wechsel auch gemacht hat. Ich meine, er sah wohl keine rosige Zukunft unter UM (wieso auch immer). Dabei wäre es sehr wichtig gewesen ihn zu halten, da er IMMER gerannt ist und gerackert hat und folglich sein Einsatz immer stimmte. Auch war es ein Fehler angesichts dessen, dass wir nach seinem Abgang keine Aussenläufer mehr hatten ausser Schönbi. Ich meine, mit Schönbi und Pedro hätten wir doch eine überdurchschnittliche Flügelzange gehabt. Dann kam die Verletzung von Schönbi und wir standen auf einmal ohne Flügelspieler da...aber das ist wieder ein anderes Thema, was der selbsternannte Sportchef zu verantworten hat.

yellow
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon yellow » 03.12.15 @ 19:20

eifachöppis hat geschrieben:
yellow hat geschrieben:
likavi hat geschrieben:
starman hat geschrieben:Und nicht vergessen, wer hat die Kampfsau Pedro Henrique weggemobbt mit den Einwechslungen erst in den 80 Minuten?


Auch Pedro Henrique wurde nicht "weggemobbt", sondern er konnte sich für einen Klub empfehlen, der bezüglich Budget/Umsatz zu den Top 8 in Frankreich gehört. Ich habe damals alle Spiele gesehen, Pedro Henrique hatte viele Chancen in der Startformation erhalten, und er hat sie schlicht und einfach nicht genutzt - er hat jeweils deutlich schlechter gespielt, was dem Team den einen oder anderen Punkt gekostet hat. Er war in der Anfangsphase der Partie unkonzentriert, produzierte unnötige Fehlpässe und später konnte er seinen Speed nicht mehr ausspielen, weil er schon zu lange auf dem Platz stand. Wurde er hingegen als Joker eingesetzt, hat er fast schon garantiert immer gut gespielt, und war eine wichtige Waffe für die Schlussphase. Ich hätte am Urteilsvermögen eines jeden Trainers gezweifelt, der Pedro nicht für die Rolle als Edel-Joker prädestiniert gesehen hätte. Ich kann mich an keinen Spieler in der jüngeren Vergangenheit erinnern, auf den diese Rolle so sehr zugeschnitten war, wie auf Pedro.

starman hat geschrieben:Der Cupsieg unter Meier war zwar schön und gut, aber der FCB hatte auch zweimal Rot...


Der FCZ war aber auch schon bei numerischem Gleichstand besser. Darum kam es ja zu dieser Roten und Gelb/Roten Karte. Der Gegner war vielfach zu spät und wurde unleidig wie selten sonst, und musste zu nicht regelkonformen Mitteln greifen. Zusätzlich hätte Elneny nach seiner Tätlichkeit gegen Chiumiento in der zweiten Halbzeit ja ebenfalls schon Rot sehen müssen (bekam nur Gelb).


Wie schaffst du das, dass du die letzte Rückrunde scheinbar locker ausblenden kannst.
Für mich waren nicht nur die Resultate massgebend -dank der tollen Vorrunde bis zu Yapis Ausfall konnte uns ja nichts mehr passieren- sondern die Spielweise. Ich erinnere mich noch gut an den wirren Hühnerhaufen, bei dem sich die einzelnen Mitglieder mit unzähligen Quer- und Rückpässen gegenseitig zu übertreffen suchten. Ich erinnere mich auch an Spieler, die bei einem Einwurf verzweifelt einen Mitspieler suchten. Scheinbar wollte gar niemand den Ball. Ein Konzept konnte ich eh nie erkennen. Gut, des gab noch unseren Magier, der alles hätte richten müssen und irgendwann heillos überfordert war.
Nein, Meiers Zeit bei uns war definitiv abgelaufen. Ich wäre sehr froh gewesen, wenn man die neue Saison mit einem neuen Trainer und neuer Motivation in Angriff genommen hätte.


Wirklich erstaunlich, wie man die letzte Rückrunde ausblenden kann.
Ich mag mich an Spiele erinnern, ohne einzige echte Torchance. Nur weil die anderen Teams sich permanent gegenseitig die Punkte weggenommen haben und wir am Schluss GC und Luzern schlugen, konnte die Saison Tabellenmässig akzeptabel abgeschlossen werden. LEIDER !!! Ich bin überzeugt, wäre der Trainer bereits Ende Saison ausgewechselt worden, würden wir uns aktuell nicht dermassen in einer Schieflage befinden (jedoch auch nicht in den Top 4, für das ist das Kader schlicht zu falsch/schlecht zusammengestellt).



@einfachöppis: Vielen Dank für deinen Post. Es erspart mir viel Arbeit.

@likavi: Vielleicht einfach noch als Ergänzung: Es gab nicht nur bei diversen Einwürfen keinen Mitspieler, der den Ball wollte, sondern auch in vielen andern Situationen.
Ballbesitz-orientierter Fussball ist ja gut und recht, aber man sollte dabei nicht ganz vergessen, was das Kernziel dieses Spiels ist. Nicht die Mannschaft mit dem meisten Ballbesitz gewinnt, sondern die mit den meisten Toren. Und da erinnere ich mich -wie eifachöppis- an diverse Spiele ohne eine einzige wirkliche FCZ-Torchance.
Auch den Aufschwung gegen Ende der Saison würde ich nicht überbewerten. Ich erinnere mich an einen mehr als glücklichen Sieg in Sion und 6 Punkte aus den beiden Kehrausspielen gegen Luzern und GC.

PS. Erachtest du übrigens Sadiku als technisch versiert, dass du ihn zusammen mit Chikhaoui, Chermiti und Chiumiento erwähnt hast?
Urs Fischer«Ich staune immer wieder, wie viele Leute sich äussern und das Gefühl haben, dass sie Bescheid wissen»

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cuhulain
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon cuhulain » 04.12.15 @ 10:06

Pedro und Benito wurden verkauft, weil sie damals als einzige Spieler des Kaders nicht in das neue System mit Dreierkette passten. Zuvor war Pedro aus genau diesem Grund kaum zu Einsätzen gekommen und Benito war jeweils mit seiner etwas offensiveren Rolle nicht mehr so stabil wie zuvor.

Als es in der vergangenen Saison schlecht lief, versuchte UM dann wieder auf das alte System mit vier Verteidigern zurück zu wechseln, was auch hier drin gefordert worden war. Dummerweise hatte man aber hierfür nicht mehr die richtigen Spieler im Team, weshalb die Leistungen des Teams - vor allem über Aussen - ziemlich dürftig aussahen. Man muss aber anmerken, dass Schönbi eigentlich der einzige Akteur war, der den Offensivverteidiger wirklich hingekriegt hat (Vinicius und Kleiber könnten das vermutlich heute auch). Die erneute Umstellung brachte dann Leute wie Schneuwly und Simonyan ins Team und schliesslich - danke danke danke - auch Bua, weil sonst keine Aussenspieler verfügbar waren. Sie bedeutete aber auch, dass wir in der Verteidigung nicht mehr breit genug (dafür zu hoch und schwerfällig...) aufgestellt waren. Nicht nur in dieser Situation wirkte UM etwas überfordert und unentschlossen. Ich bin nachwievor überzeugt, dass die Trennung von ihm eher zu spät kam.

Hyppiä hat das System dann nahezu beihalten, aber auf eine andere Art Fussball (direkter) gesetzt. Das bräuchte wiederum andere Akteure und erfordert wieder eine Anpassungszeit. Deshalb fallen nun Leute wie Chiumento etwas durch den Raster, welche vorher zu den Leistungsträgern gehörten. Die Story im Blick zu den auszumusternden Spielern wirkt wie reine Spekulation. Diese macht aber durchaus Sinn, denn verkaufen können, werden wir kaum jemanden. Also bleibt nur der Abgang via auslaufendem Vertrag. Dass es dabei leider auch ein paar Spieler treffen wird, die durchaus über brauchbare Fähigkeiten verfügen, ist nur logisch. Ein Kader in dieser Grösse führt gerade in der Krise nur zu Problemen. Da gibt man besser einem U-Spieler mal ein Zückerchen, indem man ihn ausnahmsweise ins Eins mitnimmt. Hyppiä muss jedenfalls schnellstmöglich aufräumen und sich endlich auf eine Stammformation festlegen und diesen das Vertrauen schenken. Sonst läuft er Gefahr als falsche Lösung für unser Trainerproblem dazusetehen.

Die direktere Art Fussball zu spielen, muss im Übrigen nicht unbedingt schlechter sein, als das ewige Tiki-Taka. Einerseits Letzteres oftmals einfach nur langweilig anzuschauen und zweitens offerierte der chilenische Coach Jorge Sampaoli nach der Niederlage seines Teams, das 73%-Ballbesitz hatte, gegen Uruguay ein Bonmot, das oft auch auf den FCZ angewendet werden könnte: “One night, I went to a bar; I was with a woman. We talked all night. We laughed, we flirted, I paid for several drinks of hers. At around 5 am, a guy came in, grabbed her by the arm and took her to the bathroom. He made love to her and she left with him. That doesn’t matter, because I had most of the possession on that night.”
“Real stupidity beats artificial intelligence every time.” ― Terry Pratchett, Hogfather

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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon likavi » 04.12.15 @ 11:48

yellow hat geschrieben:@likavi: Vielleicht einfach noch als Ergänzung: Es gab nicht nur bei diversen Einwürfen keinen Mitspieler, der den Ball wollte, sondern auch in vielen andern Situationen.
Ballbesitz-orientierter Fussball ist ja gut und recht, aber man sollte dabei nicht ganz vergessen, was das Kernziel dieses Spiels ist. Nicht die Mannschaft mit dem meisten Ballbesitz gewinnt, sondern die mit den meisten Toren. Und da erinnere ich mich -wie eifachöppis- an diverse Spiele ohne eine einzige wirkliche FCZ-Torchance.
Auch den Aufschwung gegen Ende der Saison würde ich nicht überbewerten. Ich erinnere mich an einen mehr als glücklichen Sieg in Sion und 6 Punkte aus den beiden Kehrausspielen gegen Luzern und GC.


Also, "diverse Spiele ohne eine einzige Torchance" ist übertrieben. Für die Phasen ab Mitte April und vor Mitte März sowieso. Ja, der Sieg in Sion war eher glücklich, dafür waren die Niederlagen gegen Basel und YB eher unglücklich - da war der FCZ jeweils die bessere Mannschaft gewesen. Und es war zudem auch noch die Phase mit den vielen krassen Schiedsrichterentscheiden gegen den FCZ. Übrigens auch im Cup-Halbfinal, wo dem entscheidenden Tor ein klares Stürmerfoul vorausging.

Luzern war alles andere, als ein Kehrausspiel, sondern der Final um einen Europacupplatz. Hätte Luzern gegen den FCZ gewonnen, dann wären wahrscheinlich sie in die Europa League gekommen.

Dass Tore das Ziel sind, ist ja nun wirklich ein No-Brainer. Aber viele Wege führen nach Rom. Was machst du, wenn entsprechend den Qualitäten deiner Spieler Ballbesitz-Fussball erfolgsversprechender ist, deine Mannschaft aber einfach die Lücken in der gegnerischen Abwehr nicht findet? Stellst du alles auf den Kopf und spielst einen ganz anderen Fussball, der deinen Spielern nicht entspricht, und lässt die Negativspirale dadurch noch schneller drehen? Oder bleibst du deinen Qualitäten grundsätzlich treu, und versuchst daran zu arbeiten, und es mit verschiedenen Anpassungen mit der Zeit wieder besser hinzukriegen?

Die Spieler müssen erfolgsorientiert sein. Die Zuschauer sind es nicht immer - manche scheinen fast lieber mit Kick-and-Rush verlieren zu wollen, als mit Geduld gewinnen. Allerdings sind es lustigerweise häufig dieselben Leute, welche hohe Bälle nach vorne fordern, die sich dann gleichzeitig am meisten über die vielen schnellen Ballverluste ärgern, welche dieser Spielstil zwangsläufig mit sich bringt.

yellow hat geschrieben:PS. Erachtest du übrigens Sadiku als technisch versiert, dass du ihn zusammen mit Chikhaoui, Chermiti und Chiumiento erwähnt hast?


Nein, aber er hat mit den genannten gemeinsam, dass er im Spiel ohne Ball schlecht ist, und das macht nun mal 50% des Erfolgs im Fussball aus. Man kann ihn eigentlich nur im Abschluss gebrauchen. Darum ist es mit einem Sadiku auf dem Platz wichtig, dass man selbst möglichst lange den Ball in den eigenen Reihen hat bzw. der Gegner möglichst wenig.

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Züri Live
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Re: Die Trainer Frage

Beitragvon Züri Live » 24.01.16 @ 15:58

Steilpass auf Elijah: "Hyypiä richtiger Trainer für den FCZ?"
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