Stadionbau aus einer anderen Sicht gesehen !!!!

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lunde
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Beitragvon lunde » 01.03.04 @ 13:37

zorro, 100% recht, und jene die sagen, fussball sollte genau nicht unter wirtschaftlichen gesichtspunkten angeschaut werden, bei dem ist hopfen, malz und hirn verloren.
gruss
lunde


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Stan
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Beitragvon Stan » 01.03.04 @ 16:30

Als Mitglied der Fraktion der Hopfen, Malz und Hirn Verlorenen muss ich mich, mit vielleicht uralten Argumenten, doch noch kurz melden.

Jemand hat oben geschrieben, dass das Stadion, wenn wir es nicht auf die EM fertig bringen, für ihn keinen Sinn mehr mache...

Hey! Das sind bloss gottverdammte 3 Spiele, welche in Zürich ausgetragen werden. 270 (Zweihundersiebzig) Minuten Fussball - Nicht mal 5 Stunden...

Und dafür haben wir unsere Identität verkauft...

Okay, die Abstimmung ist vorüber - als Verlierer - und als das bezeichne ich in diesem Punkt nicht nur uns Stadiongegner, sondern alle Fussball-Interessierten (und damit meine ich Fussball im eigentlichen Sinne und nicht Business Business Business und Stars der Manege Show Nachmittage Sonntags um 14.30 Uhr) müsste man jetzt einfach die Klappe halten und brav allem zunicken, was kommt...

Aber einfach um mal wieder als alter, rückständig denkender Sack ein paar Punkte aufzuwerfen:

Für mich gibt es eigentlich nur 2 Varianten, wie das mit dem Stadion schlussendlich (auf Clubebene) rauskommen kann:

1. Wie in Basel. Schorschinho hat mal für mich voll zutreffend bemerkt, dass er bei einem Basel-FCZ-Spiel gar nicht mehr gewusst habe, ob er einem Fussballmatch oder einer Benissimo-Show beiwohne... Ist nicht wirklich die Art "Event", auf welche ich mich schon tagelang vorher drauf freue - wie das momentan bei unseren Spielen im Letzi der Fall ist...

2. Wie in Genf. Beim letzten Heimspiel der Genfer waren irgendwas um die 6000 Zuschauer im Stadion. Eine Zahl, die auch wir oft nicht überbieten können. Im Letzi sehen 6000 ja schon traurig aus, aber das in Genf war mal wieder unter jedem Hund. Spielen vor einer absolut leeren Kulisse... Wenigstens kann man sich die Frust-CD gleich anschliessend im Shopping-Center unterhalb des Stadions reinziehen...
Zudem sehe ich auch in Sachen Fusion rabenschwarz mit dem neuen Stadion. Da die Unterhaltskosten viel teurer sein werden als im Letzi und im Hardturm momentan, werden beide Vereine finanziell mit den Matcheinnahmen schon gar nicht mehr vernünftig rauskommen... Die Stimmen, welche nach einer Fusion schreien, erhalten damit verdammt viel mehr Gewicht als sie leider jetzt schon haben...

Aber wie gesagt, die Sache ist abgestimmt, da müssen wir jetzt durch... Und ich wäre selber unendlich froh, wenn ich ob meiner pessimistischen Stimmung was das neue Stadion angeht in der nahen Zukunft Lügen gestraft werde...

Wenigstens dürfte die Soundanlage im neuen Stadion evtl. etwas besser sein als die jetztige. Hat dann vielleicht sogar 2 CD-Player drin oder so...

Gruss und sorry für mein Gejammer...
Stan

Hans 'Joan' Gamper
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Beitragvon Hans 'Joan' Gamper » 01.03.04 @ 17:00

@Stan

das einzige Negative am neuen Stadion ist der Standort. Aber wieso um Himmels Willen vergleichst du uns mit dem FCB. Die "Benissimo-Stimmung" hängt sicher nicht nur mit dem Stadion zusammen. Ganz im Gegenteil, die Stimmung im neuen Stadion wird um einiges besser sein, da die Fans näher am Spielfeldrand sind. Das "Benissimo-feeling-Ereignis" häng eher mit den sogenanten Modefans zusammen, und die hast du einfach, wenn du Erfolg hast. Ich bin auch bereit, solche zu ertragen für den Erfolg. Diese werden uns die Stimmung sicher nicht verderben.
Auch ist die Zukunft unseres Vereins, obs du nun wahrhaben willst oder nicht, ohne das neue Stadion sehr gefährdet. Ich wage sogar zu behaupten, das bei einem Nichtbau des Stadion, die Gefahr einer Fusion um ein Vielfaches steigt. Denn die Grassfloppers, ohne Zuschauer, wir ohne Erfolg und Geld: da wird bald mal jemand wie die CS auf die Idee kommen, daraus einen Verein zu machen und für diesen einen Verein ein neues Stadion zu bauen.
Es bleibt uns nichts anderes übrig als den Buisness-Fussball-Weg zu wählen, damit wir finanziell unabhängig bleiben oder werden.
Das Gute an der Vergangenheit sind nicht die schönen Erinnerungen, sondern das Wissen, daß man es in der Zukunft noch schöner und besser machen kann.

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dr.dre
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Beitragvon dr.dre » 01.03.04 @ 17:12

Stan hat geschrieben:Zudem sehe ich auch in Sachen Fusion rabenschwarz mit dem neuen Stadion. Da die Unterhaltskosten viel teurer sein werden als im Letzi und im Hardturm momentan, werden beide Vereine finanziell mit den Matcheinnahmen schon gar nicht mehr vernünftig rauskommen... Die Stimmen, welche nach einer Fusion schreien, erhalten damit verdammt viel mehr Gewicht als sie leider jetzt schon haben...
Stan


Falsch! einfach vollkommen falsch!

Ich erlaube ich mir zum wiederholten male ein Statement diesbezüglich:

Der Hauptteil der Stadionkosten (ca. 80%) sind FIXKOSTEN für den Stadionbetrieb. Diese Kosten sind zu bezahlen egal ob ein, zwei, fünf oder zehn Vereine das Stadion nützen. Der Rest, die Variablen Kosten, kommen pro Veranstaltung (Energie, Sicherheit, Catering etc.) dazu.

Wenn zwei Vereine das Stadion nützen werden doppelt so viele Veranstaltungen (Spiele) durchgeführt. Das heisst die Auslastung ist 50% höher. Dies drückt (teilt) die Fixkosten pro Veranstaltung erheblich! Das heisst aber auch das GC und der FCZ die Fixkosten teilen. 18000 Zuschauer im Schnitt brauchts ungefähr um die Fixkosten zu tragen. Bei zwei Vereinen also 9000 im Schnitt je Verein. Von den Einsparmöglichkeiten (gemeinsames Catering, gemeinsames Ticketing, gemeinsame Administration im Allgemeinen etc.) und den zusätzlichen Einnahmequellen (Logen etc.) ganz zu schweigen.

Studien aus verleichbaren Ländern wie Holland und Belgien zeigen, dass der Zuschauerschnitt mit einem modernen Stadion um ca. 30% - 50% steigt. DIES IST SOGAR IN GENF DER FALL! Also dürften ausgehend von den heutigen Zuschauerschnitten (GC 9000, FCZ 7500) beide relativ problemlos den für die Fixkosten nötigen Schnitt von 9000 erreichen.

Bei einer Fusion? Halb soviele Veranstaltungen, doppelte Fixkosten! Zurich United bräuchte also mit den variablen Kosten über 20000 Zuschauer im Schnitt und das ist vielmehr SAND ALS WASSER AUF DEN MUEHLEN DER FUSIONSBEFUERWORTER! Von Realismus keine Spur!
Die nie endenwollende Rückkehr des Ewiggleichen?

ash
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Beitragvon ash » 01.03.04 @ 17:43

das problem das ihr zürcher haben werdet ist, dass ihr auch die modefans (die zweifellos in zh vorhanden sind) mit dem pack teilen müsst.....

notabene sehe ich auch ein bisschen rabenschwarz für unser super-dupi stade de piss in bern....15.000 werden wir in etwa haben...mehr nicht....

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Sepp Herberger
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Kosten und Anzahl Spiele, bzw. Vereine

Beitragvon Sepp Herberger » 02.03.04 @ 2:15

Sehr geehrter Herr dr.dre,

Ihre Theorie leuchtet irgendwie ein. Ich finde die Fusion auch einen Blödsinn, was ich in diesem Forum schon wiederholt gesagt habe.

Mich interessiert zu Ihrer Theorie aber doch noch was folgt:

Als ich ein Schüler war, wurde die Eishockeymeisterschaft in einer einfachen Hin- und Rückrunde ausgetragen. Dann kam man auf die Idee, dass mehr Spiele mehr Einnahmen bringen, was zu mehreren Aenderungen des Meisterschaftsmodus führte (Mehr Spiele = mehr Geld). Heute gibt es so statt 2x in einer Saison 8x ZSC : SCB, was die Liga und die Vereine aber nicht vor finanziellen Problemen rettet.

Sind Sie der Meinung, dass man, um die finanziellen Probleme zu beseitigen, den Modus einfach wieder ändern sollte, so dass man dann im Hallenstadion 12x ZSC : SCB sehen könnte?

Heisst das, übertragen auf Ihre Theorie zum Fussball, dass man im Fussball etwa die Young Fellows wieder aufrüsten und auch im neuen Stadion spielen lassen müsste, um die ständigen Geldprobleme zu lösen? Später könnten dann auch die Blue Stars und der FC Polizei in die Super League aufsteigen, um die Kosten pro Verein zu senken. Was halten Sie davon?

Der Ball ist rund.

Sepp Herberger
Ich habe den Geist von Gurten erfunden und die deutsche Nationalelf 1954 im Wankdorf zur Weltmeisterschaft geführt. Meine Erkenntnis "Der Ball ist rund" hat den Weltfussball nachhaltig beeinflusst. http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/HerbergerSepp/

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dr.dre
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Re: Kosten und Anzahl Spiele, bzw. Vereine

Beitragvon dr.dre » 02.03.04 @ 9:50

Sepp Herberger hat geschrieben:Sehr geehrter Herr dr.dre,

Ihre Theorie leuchtet irgendwie ein. Ich finde die Fusion auch einen Blödsinn, was ich in diesem Forum schon wiederholt gesagt habe.

Mich interessiert zu Ihrer Theorie aber doch noch was folgt:

Als ich ein Schüler war, wurde die Eishockeymeisterschaft in einer einfachen Hin- und Rückrunde ausgetragen. Dann kam man auf die Idee, dass mehr Spiele mehr Einnahmen bringen, was zu mehreren Aenderungen des Meisterschaftsmodus führte (Mehr Spiele = mehr Geld). Heute gibt es so statt 2x in einer Saison 8x ZSC : SCB, was die Liga und die Vereine aber nicht vor finanziellen Problemen rettet.


Nun der Vergleich hinkt, Sie sprechen in erster Linie "mehr Einnahmen" an, ich argumentiere mit "weniger Fixkosten pro Veranstaltung". Ihre Aussage stimmt insofern, dass der Fixkostenanteil pro ZSC-Match gesunken ist durch die erhöhte Anzahl Spiele. Der andere Punkt ist, dass das Ausgabenbudget des ZSC wohl in etwa linear mitgewachsen ist. Die finanziellen Probleme sind, wie im Fussball auch, in erster Linie mit unverhältnismässigen, unrealistischen Investitionsbudgets (Spielersaläre) zu begründen. Gibt man mehr aus als man einnimmt bleibt das Verhältnis das gleiche, egal ob 1000 oder 50000 Zuschauer kommen. (siehe z.B. Römer Fussballclubs)

Sepp Herberger hat geschrieben:Sind Sie der Meinung, dass man, um die finanziellen Probleme zu beseitigen, den Modus einfach wieder ändern sollte, so dass man dann im Hallenstadion 12x ZSC : SCB sehen könnte?


Nein. Denn in Ihrem Beispiel wird ja die Attraktivität gesenkt (Durch mehr Spiele gegen den gleichen Gegner - was sich zwangsläufig negativ auf den Zuschauerschnitt auswirkt) Dies ist bei Fussball nicht der Fall. Die Attraktivität der Stadtzürcher Fussballspiele bleibt dieselbe, da keine Verwässerung des Modus erfolgt.

Sepp Herberger hat geschrieben:Heisst das, übertragen auf Ihre Theorie zum Fussball, dass man im Fussball etwa die Young Fellows wieder aufrüsten und auch im neuen Stadion spielen lassen müsste, um die ständigen Geldprobleme zu lösen? Später könnten dann auch die Blue Stars und der FC Polizei in die Super League aufsteigen, um die Kosten pro Verein zu senken. Was halten Sie davon?

Der Ball ist rund.

Sepp Herberger


Betrachtet man die Kostenseite (welche man nie mit der Einnahmenseite verwechseln sollte) stimmt ihre Aussage, denn die Auslastung währe noch höher. Allerdings ist stark zu bezweifeln, dass diese Vereine Ihren nötigen Anteil an die Fixkosten beisteuern könnten, da auch im neuen Stadion praktisch niemand ihre Spiele mitverfolgen würde. Das Ergebins wäre der Konkurs dieser drei Vereine - und der FCZ und GC würden die Kosten für das Stadion wieder durch zwei teilen. Profitieren würden hier nur die Profivereine, da Sie einen Teil der Fixkosten auf die Amateuervereine abwälzen könnten... was aber natürlich, keinen Sinn ergibt...
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