Zuerst das Fressen, dann die Moral.
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Die-Grenzen-des-HooliganKonkordats/story/20869272Es zeigt sich immer doffensichtlicher, dass die Stimmbürger von den Initianten und Befürwortern des Hooligan-Konkordats verarscht wurden.
Nun kommt das kleinlaute Eingeständnis der Verantwortlichen, dass die versprochenen effektiven Massnahmen nur die Bürgerrechte beschneiden und einigen politischen Exponenten zur Profilierung verhelfen, aber die Schweiz leider nicht wie versprochen in einen Schrebergarten mit flatternden Elflein und schmusenden Ponys in Pastellfarben verwandeln.
Nehmen diejenigen, die damals Ja gestimmt haben das überhaupt wahr, jetzt wo es klar durchdringt? Ich glaube kaum. Gut die Hälfte der Menschen in der Schweiz kann Berichterstattung in Medien gar nicht einordnen und hält sie womöglich für ein genaues Abbild der Realität.
Auch bei der nächsten Vorlage zum Thema Gewalt an Sportveranstaltungen wird die Mehrheit deshalb wieder für die Repression stimmen. Weil die Panikmache im einschlägigen Furzblättli eben auf die Magengrube zielt und das der Intelligenz der meisten Stimmbürger eher entspricht als eine differenzierte Betrachtung mit konstruktiven Lösungsansätzen statt einseitigen Gewaltversprechen, die das Problem nur verschärfen.
Und dann sind da noch diejenigen auf der Fanseite, welche ebenso dumm veranlagt sind und zuverlässig dafür sorgen, dass in heiklen Phasen vor Abstimmungen
plakative Berichtli im Furzblättli zu lesen sind. Und wenn es erstmal so panisch aus dem Blätterwald blökt, dann dreht die vermeintlich lesefähige Schafherde natürlich erst recht durch
und stürmt in die sichere Obhut der Obrigkeit.
Dass die Gefahr eigentlich immer sehr relativ war und im realen Leben kaum Platz einnimmt, wohl aber in den Medien, übersteigt die Intelligenz der Schafe, denn sie sind Wiederkäuer.