Beitragvon FCZ-Museum » 02.03.15 @ 11:35
CUP-BILANZ GEGEN GC
2013 berichteten wir in einer Serie auf der Homepage des FCZ-Museums über alle Cup-Duelle zwischen dem FCZ und GC, die es in der 90-jährigen Geschichte des Schweizer Cups gegeben hat. Hier ein leicht angepasster Reprint aus aktuellem Anlass...
In die Zeit vor Austragung der Schweizer Meisterschaft durch die Nationalliga (Saison 1933/34) fielen drei Cup-Duelle gegen den Grasshopper Club: Im allerersten Jahr des Bestehens des Schweizer Pokalwettbewerbes verlor der FC Zürich Ende November 1925 mit 2:3 gegen GC. Es handelt sich bei diesem Spiel um das erst zweite Heimspiel, das der FCZ im selbst erbauten Stadion Letzigrund austrug. Kurz davor hatte die Premiere zur offiziellen Stadioneröffnung am 22.11.1925 ebenfalls gegen GC mit 2:2 geendet.
Im Jahr 1930 folgte im zweiten Duell der erste Cupsieg gegen GC (4:1 im Viertelfinal), gleichbedeutend mit der erstmaligen Halbfinal-Qualifikation des FCZ. Dieses Semifinale verlor man dann leider gegen Aarau mit 1:2. In der Saison 1932/33 schliesslich verlor man das Cup-Viertelfinale im Hardturm glatt mit 0:5.
Nach Gründung der National-Liga 1933 vergingen 11 Jahre bevor der FCZ im Januar 1944 im Cup wieder auf GC traf. Nach einem 1:1 im ersten Spiel im Hardturm gewann der FCZ das Wiederholungsspiel des Achtelfinals im Letzigrund mit 1:0. Vier Mal hintereinander hatten die Grasshoppers zuvor den Schweizer Cup gewonnen, von 1940 bis 1943. Der Klub, der diese Serie beendete, war der FCZ. Der Sieg im Achtelfinale war «die grosse Überraschung an diesem Spieltag», wie Sport-Toto schrieb.
Walter Bosshard schoss das entscheidende Tor schon in der 15. Minute. Danach verteidigte sich der FCZ geschickt; FCZ-Trainer Minelli, der frühere GC-Verteidiger, hatte eine aussergewöhnliche Taktik ausgeheckt. Der FCZ operierte mit vier Läufern und vier Stürmern (statt, wie damals üblich, mit drei Läufern und fünf Stürmern). Er überliess das Feld weitgehend den Hoppers, diese rannten erfolglos an. Fazit: «Ein Sieg der rationelleren Taktik und des grösseren Einsatzes» (Sport-Toto).
Der FCZ bezwang dann im Viertelfinal Bellinzona, scheiterte aber im zweiten Halbfinale seiner Vereinsgeschichte an Lausanne. Für GC gab es 1949 und 1950 doch noch zwei klare Siege im Cup gegen den FCZ, zuerst auswärts ein 6:0, ein Jahr später ein 5:2 zu Hause.
1969 folgte mit dem 5:1 des FCZ der dritte und bisher letzte (!) Sieg in einem Cupspiel gegen GC. FCZ-Rekordtorschütze Fritz Künzli erzielte in jenem Spiel drei seiner insgesamt 157 Pflichtspieltore für den Stadtklub. Die NZZ schrieb zum Spiel am 13.10.1969: „In einem interessanten Treffen, das auf nebelfeuchtem Rasen schon fast vom Anpfiff an unter Tiefstrahlern stattfand, hat der FC Zürich seinen Stadtrivalen vom Hardturm hoch besiegt.“ Als Tiefstrahler bezeichnete man damals die Flutlichtmasten im alten Letzi. Nach GC überwand der FCZ auch Mendrisiostar und Lugano und marschierte bis in den Cupfinal 1970, wo man gegen den FC Basel überraschend mit 4:1 den Pokal gewann.
Nach 1969 gab es in 46 Jahren dann tatsächlich nur noch Niederlagen in Cup-Derbys für den FCZ. 1983 gewann GC 5:1, 1985 mit 5:3 und 1988 mit 2:1. Zuletzt folgten drei ganz bittere Halbfinal-Outs für den FCZ: Am 4.4.1994 erzielte Giovane Elber in der 90. Minute das 2:1 für GC, am 3.3.2004 gab der FCZ eine 5:2-Führung aus der Hand und verlor noch 5:6, und beim letzten Aufeinandertreffen vor zwei Jahren, am 17.4.2013 beendete Izet Hajrovic in der Verlängerung mit seinem 2:1-Siegtreffer die FCZ-Finalträume.
Zum Glück ist das Spiel in diesem Jahr also ein Viertelfinal... Ein Sieg am nächsten Mittwoch wäre für den FCZ dann bereits der neunte Vorstoss in einen Cup-Halbfinal seit dem Jahr 2000!