Transfers / Vertragsverhandlungen Winter 2014

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devante
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Re: Transfers / Vertragsvehandlungen Winter 2014

Beitragvon devante » 17.12.13 @ 21:16

Gazza65 hat geschrieben:Sorry an alle Yassine-Fans, aber wenn Ihr an 3 von 5 Tagen krank seid, an nur einem der 2 gesunden Tagen gut
arbeitet, seid Ihr sicher, dass Ihr eine Job-Garantie erwarten könnt? Aber Danke Yassine, der einte Tag an dem
gesund warst pro Woche, da hast Du uns verzaubert, Bonne Chance, Yassine


schöner vergleich, hast absolut recht. zudem: ..... und was denken die andere leute in der firma, welche den gleichen job haben und teils viel weniger verdienen.... gift fürs arbeitsklima....
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Josi
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Re: Transfers / Vertragsvehandlungen Winter 2014

Beitragvon Josi » 17.12.13 @ 21:33

Absolut ein richtiger Entscheid. Wer in dieser langen Phase auf so wenige Spiele kommt, verletzungsanfällig ist und vermutlich sehr gut verdient muss aus heutiger aktuellen FCZ Lage gehen. Auch wenn Chikhaoui in den letzten Spielen besser in Erscheinung getreten ist, ist es einfach schlicht zu wenig. Lustig, wie viele nach Chikhaoui schreien, wohl die gleichen die in auch in das Pfefferland wünschten wenn er keine Defensivarbeit leistete und auf dem Platz herumtänzelte. Versteht mich richtig, Chicken ist ein exzellenter Fussballer nur zeigte er dies viel zu wenig. Bin gespannt, ob er in der Schweiz bleibt (Luzern?) oder ins Ausland wechselt.
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Kollegah
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Re: Transfers / Vertragsvehandlungen Winter 2014

Beitragvon Kollegah » 17.12.13 @ 21:35

Ich persönlich hätte wohl noch die Rückrunde abgewartet. Das Spiel gegen GC war einfach zu stark von ihm. Als wäre es ein Spiel in seiner ersten Saison gewesen. Doch ich will Canepa in Schutz nehmen, er lernt aus seinen Fehlern und ist nicht mehr naiv. Man darf ihn auch mal loben und nicht immer alles Negative bei ihm suchen. Der Mann will, dass der FCZ in Zukunft Erfolg hat, das gefällt mir.

fischbach
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Re: Transfers / Vertragsvehandlungen Winter 2014

Beitragvon fischbach » 17.12.13 @ 21:53

Aus der NZZ:

«Eine Art Erlösung»

Flurin Clalüna

Schon oft hat man über Yassine Chikhaoui gesprochen, als ob er eine übernatürliche Erscheinung wäre; ein in sich gekehrter Fussballer, jahrelang von Schmerzen geplagt, melancholisch, und doch hat man in den letzten Jahren niemandem lieber beim Spielen zugesehen als ihm. Doch leider kam das viel zu selten vor, über dreieinhalb Jahre war er verletzt, seit er im Sommer 2007 zum FCZ kam und später ein chronischer Dauerpatient wurde.

Und vielleicht ist es jetzt auch kein Zufall, dass Marco Bernet, der Technische Direktor des FCZ, über Chikhaouis bevorstehenden Abgang im Sommer sagt: «Es ist eine Art Erlösung.» Es klingt wie eine quasireligiöse Verabschiedung für jemanden, der zuerst als Wunderspieler galt, den aber viele nicht mehr verstanden, nachdem er so misstrauisch geworden war; das geschah im Nachgang zu einem Zeitungsinterview, aus dem viele radikal-muslimische Sympathien herauslesen wollten, wodurch sie Chikhaoui, den gläubigen Tunesier, zum Extremisten machten. Es war Chikhaouis Glanzzeit in Zürich, bald sechs Jahre ist das her. Und kürzlich sagte der Präsident Ancillo Canepa, «dass Chelsea damals bereit gewesen wäre, einen zweistelligen Millionenbetrag zu bezahlen». Jetzt wird der FCZ für ihn wohl nichts mehr bekommen.

Denn im nächsten Sommer läuft Chikhaouis Vertrag beim FCZ aus, und obwohl Canepa in einem Interview in der Dienstagsausgabe des «Tages-Anzeigers» sagt, Chikhaouis Zukunft sei offen, hat man ihm am Montag nach mehreren Gesprächen mitgeteilt, dass man das Arbeitsverhältnis nicht fortführen werde. Canepa hatte Chikhaouis Vertrag schon einmal verlängert, 2010, damals vor allem aus Grosszügigkeit, mitten in Chikhaouis endloser Krankengeschichte, als wenige an ihn glaubten.

Im nächsten Sommer kann er nun also ablösefrei gehen, und es gibt viele Gründe, weshalb eine Trennung vermutlich vernünftig ist. Bernet sagt, Chikhaoui habe nicht auf einen Abschied gedrängt, er wollte nicht unbedingt gehen, «aber ich habe das Gefühl, er ist befreiter, seit er weiss, dass sein Weg in Zürich zu Ende ist». Chikhaoui ist seit Jahren in einer emotionalen Bringschuld, dem Verein, aber auch sich selber gegenüber. «Jetzt muss er sich nicht mehr verpflichtet fühlen, etwas nachzuholen, was er in vielen Jahren in Zürich verpasst hat», sagt Bernet.

Aber natürlich gibt es auch wirtschaftliche Gründe, die gegen eine Weiterbeschäftigung Chikhaouis sprechen, bei aller Schwärmerei für ihn, die auch Canepa nie losgelassen hat. 700 000 Franken soll Chikhaoui verdient haben, und mit diesem Lohn passt er nicht mehr ins Gehaltsgefüge des FC Zürich, der weiterhin sparen muss. Chikhaoui ist wie ein Liebhaberauto geworden, wunderschön anzusehen, wenn es läuft, aber eben auch unzuverlässig. Einen solchen Wagen in der Garage stehen zu haben, muss man sich leisten können.

Und nicht zuletzt gibt es sportliche Argumente, die nicht für ihn sprechen. Chikhaouis Klasse als Individualist sieht auch jemand, der von Fussball nicht die geringste Ahnung hat. Schwieriger wird es, wenn man ihn in eine Mannschaft integrieren muss; an einem Wochenende ist er dabei, am nächsten wieder nicht; einmal ist er unpässlich, einmal hat er Magenschmerzen, so wie in diesem Sommer, als er einen heftigen Pillen-Cocktail schlucken musste. Und dann, auf einmal, spielt er wieder wunderbar, so wie zuletzt im Derby gegen GC. Aber wie geht man mit so jemandem um? Und wie die Teamkollegen?

Der Trainer Urs Meier sagt: «Wenn er spielt und alle verzaubert, ist das genial. Aber fast niemand sieht, welche Arbeit dahintersteckt. Ich habe ihn immer geschützt. Dank mir ist er wieder in der tunesischen Nationalmannschaft und dort sogar Captain.» Und es kommt noch etwas anderes hinzu: Wenn Chikhaoui auf dem Platz stand, hat der FCZ sein Spiel auf ihn ausgerichtet, «wir haben ‹Yassine-Fussball› gespielt», sagt Bernet. Aber schon am nächsten Spieltag war er vielleicht nicht dabei, und der FCZ musste ganz anders auftreten. Das hat der Mannschaft nicht gutgetan.

Jetzt, wo der Vertrag nicht verlängert wird, könnte er den FCZ auch schon früher verlassen, schon in der Winterpause. Meier sagt: «Wenn Chikhaoui das Gefühl hat, es ergebe keinen Sinn mehr, in der Rückrunde für uns zu spielen, dann lege ich ihm keine Steine in den Weg.» Aber Meier glaubt nicht daran. Er ist der Meinung, Chikhaoui sei dem FCZ noch etwas schuldig, auch der Tunesier selber denke so, «er muss am Ende noch positive Spuren hinterlassen». Meier sagt, er habe oft gehört, wie schlecht über Chikhaoui geredet worden sei, wie man ihn als Mensch nie richtig wahrgenommen habe. Er verdiene einen respektvolleren Abgang. Aber vermutlich wird Chikhaoui so in Erinnerung bleiben: als vielleicht elegantester Spieler, der je in der Schweiz gespielt hat. Den fast niemand wirklich gekannt hat.

http://www.nzz.ch/aktuell/sport/fussball/eine-art-erloesung-1.18206627

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Thommy
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Re: Transfers / Vertragsvehandlungen Winter 2014

Beitragvon Thommy » 17.12.13 @ 22:00

Chicken wird wohl schon sehr bald bei einem anderen Verein spielen. Sein Kumpel Chermiti wird ihm wohl folgen. Bin gespannt auf den Ersatz durch die Klubführung.

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fcz333
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Re: Transfers / Vertragsvehandlungen Winter 2014

Beitragvon fcz333 » 17.12.13 @ 23:14

Thommy hat geschrieben:Chicken wird wohl schon sehr bald bei einem anderen Verein spielen. Sein Kumpel Chermiti wird ihm wohl folgen. Bin gespannt auf den Ersatz durch die Klubführung.


Quatsch! Chermiti hat doch erst gerade seinen Vertrag verlängert?

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Re: Transfers / Vertragsvehandlungen Winter 2014

Beitragvon zberg » 18.12.13 @ 2:19

Heute hat es mir schlichtweg die Sprache verschlagen, die Hiobsbotschaft schlechthin: Yassine Chikhaoui verlässt den FCZ-

FCZ ohne Yassine, dass kann ich mir bei bestem Willen nicht vorstellen. Yassine gehört für mich zum FCZ. Die vielen Höhepunkte, der Leidensweg, die Spielweise der Mannschaft, alles was den Fußball, seine Geschichten so faszinierend macht und den FCZ von der Normalität abhebt wird nun über den Haufen geworfen?

Yassine ist unbestritten der talentierteste Spieler der jemals auf Schweizer Boden Fußball gespielt hat, ich bin zu weit weg und kenne die wahren Gründe nicht, aber wie ist so was möglich? Yassine ist auf dem Weg zu alter Stärke, die letzten Spiele wie auch die gute Rückrunde (hier war Yassine maßgeblich am Erfolg beteiligt und was viele oft vergessen), eben diesen Spieler, der nun endlich wieder aufblüht und für den man all die Jahre eingstanden ist, genau dieser Spieler wird nun ablösefrei freigestellt, wie ist so was möglich?

Vielleicht hat der gute Artikel der NZZ von heute recht in dem er von einer beidseitigen Erlösung spricht. Für mich, bei aller Liebe, ist dieser Entscheid kaum nachvollziehbar.

Ich bin und war bis heute überzeugt, dass die Geschichte rund um Yassine noch nicht zu Ende geschrieben, und der FCZ unter Yassine wieder zum Erfolg findet. Vielleicht führt er uns in der Rückrunde noch zu einem Titel. Zu wünschen wäre es ihm, dem FCZ und Canepa.

Ein Ende ohne Happy End kann ich in diesem einzigartig absurden und im heutigen Fußball doch so wundervoll schönen Märchen nicht zulassen.


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