Es ist vergleichbar mit der Minarett Abstimmung. Die Leute haben Angst vor dem was sie nicht kennen. So salopp es auch klingt, hatten die Befürworter der Minarett-Initiative primär Angst vor ein paar Türmen (3 an der Zahl in der CH). Minarette symbolisieren prinzipiell nichts verbotenes. Im Gegenteil, eigentlich sind sie Teil der Releigionsfreiheit in der Schweiz (genauso wie die Scyentologen ihre Gebäude mit grossen Leuchtlettern anschreiben dürfen).
Transferieren wir das ganze auf den Fussball, sind, wie schon von vielen Vorschreibern erwähnt, von diesen 85% Ja-Sagern sicherlich 70% keine regelmässige Stadiongänger oder noch gar nie an einem Fussballspiel gewesen. Man liest nur immer von dem Verbotenen, von dem was fette Schlagzeilen gibt und möglichst über drei Tage ausgeschlachtet und kommentiert werden kann. Als Gegenbeispiel sind die legalen Pyrotests und die damit verbundene Kommunikation zwischen Fans und Staatsmacht in den grossen Medien als Randnotiz erschienen (O-Ton in den Kommentarzeilen war trotzdem "jetzt gibt man diesen Gewatltätern noch eine Plattform"). Das Problem existiert nicht erst seit gestern, sondern seit der Vergabe der Fussball EM 2008. Sonderflüge für englische Hooligans wurden gestattet (auch wenn die Briten sich gar nicht für die EM qualifiziert haben), in Genf wurde eine Lagerhalle in ein Gefängnis umgebaut, welches, laut meinen Kenntnissen, nie gebraucht wurde. Eine bis dahin nicht existierende Angst wurde hochbschworen. Natürlich kann jetzt der Vorwurf gemacht werden, dass von Fanseite keine Annäherung stattgefunden hat. - Jedoch hat dies bis vor der Vergabe zur EM 2008 auch nie jemanden gross interessiert und danach war es zu spät (Bsp. Kopenhagen).
Und sind wir ehrlich, auch ohne das geböllere in den letzten Spielen hätte es wohl eine 80% Zustimmung gegeben. Ebenso lasse ich das Katz und Maus Argument nich gelten. Weil es dann definitiv ein Dörfli oder Chinawiese Rayon geben müsste - aber das interessiert (im Moment noch) keinen.