Die Sportchef-Frage

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ascla
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Re: Die Sportchef-Frage

Beitragvon ascla » 06.12.11 @ 12:51

eifachöppis hat geschrieben:
Margairaz habe mit dem fahrlässig verschossenen Elfmeter und der roten Karte gegen YB der Mannschaft geschadet. Margairaz hatte in Sion den Penalty nonchalant mitten aufs Tor gehoben und Torhüter Vanins die Sache sehr leicht gemacht. Gegen die Berner wurde er dann des Feldes verwiesen, weil er dem Schiedsrichter zigmal den Vogel gezeigt hatte. «Aber jetzt muss ich für Xavier mal eine Lanze brechen», sagt Bickel. Margairaz habe sich in den letzten Wochen für den FCZ mächtig ins Zeug gelegt. «Er war in den Spielen und in den Trainings ein echtes Vorbild», lobt Bickel. Margairaz habe als Routinier die Chefrolle übernommen und sei in jeder Hinsicht mit gutem Beispiel vorangegangen. Sein Tor in Genf sei deshalb kein Zufall gewesen. Bickel hebt auch eine taktische Meisterleistung von Trainer Urs Fischer in Genf hervor.Quelle: Tagi-Online


Welche taktische Meisterleistung? War ein "geknorgse" und hätte der Gegner ein bisschen mehr Qualität gehabt, hätte man garantiert mindestens noch den Ausgleich kassiert. Sorry, nach dem Führungstor mit 10 Mann zu verteidigen = taktische Meisterleistung?


Habe genau das gleich gedacht beim durchlesen!
Dazu kommt, dass wir wieder vom Europacupplatz sprechen? Sorry, Lausanne und Servette würden momentan nicht mal in der Challenge League bestehen! Wir sollten zuerst mal schauen, dass wir wieder dort unten rauskommen und einigermassen Fussball spielen, bevor die EC-Ränge anvisiert werden.

Ein Sieg gegen Sion würde wenigstens ein bisschen Ruhe bringen über die Winterpause! Aber da müsste eine weitere Steigerung kommen!
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yellow
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Re: Die Sportchef-Frage

Beitragvon yellow » 06.12.11 @ 13:30

Offensichtlich ist Bickel etwas gelungen, was mir in dieser Saison einfach nicht gelingen will: Er hat ein Spielsystem bei uns erkannt.
Urs Fischer«Ich staune immer wieder, wie viele Leute sich äussern und das Gefühl haben, dass sie Bescheid wissen»

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Burt
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Re: Die Sportchef-Frage

Beitragvon Burt » 06.12.11 @ 13:42

yellow hat geschrieben:Offensichtlich ist Bickel etwas gelungen, was mir in dieser Saison einfach nicht gelingen will: Er hat ein Spielsystem bei uns erkannt.

nun ja: lange bälle nach vorne hauen ist ein system: englisches glücksroulette eeeeh fussball.
our team is well balanced. we have problems everywhere! - tommy prothro

yellow
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Re: Die Sportchef-Frage

Beitragvon yellow » 06.12.11 @ 14:27

Burt hat geschrieben:
yellow hat geschrieben:Offensichtlich ist Bickel etwas gelungen, was mir in dieser Saison einfach nicht gelingen will: Er hat ein Spielsystem bei uns erkannt.

nun ja: lange bälle nach vorne hauen ist ein system: englisches glücksroulette eeeeh fussball.


Nun wir spielen schon eine leicht abgeänderte Variante. Vor dem planlosen Bälle-nach-vorne-Knallen gibts bei uns noch mindestens fünf Quer- und zwei Rückpässe.
Urs Fischer«Ich staune immer wieder, wie viele Leute sich äussern und das Gefühl haben, dass sie Bescheid wissen»

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Re: Die Sportchef-Frage

Beitragvon C.D.M. » 13.12.11 @ 16:09

Tage die man NIE vergisst:

13.5.06 FCZ SCHWEIZERMEISTER 2005/2006
24.5.07 FCZ SCHWEIZERMEISTER 2006/2007
24.5.09 FCZ SCHWEIZERMEISTER 2008/2009

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Goose
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Re: Die Sportchef-Frage

Beitragvon Goose » 14.12.11 @ 8:16

Interview mit Fredy Bickel in der NZZ:

«Ich möchte eine Garantie»


Der FCZ-Sportchef Fredy Bickel wünscht sich Planungssicherheit. Davon hängt ab, ob er seinen Vertrag verlängert

Fredy Bickel, freuen Sie sich auf das letzte Europa-League-Spiel des FC Zürich heute Mittwoch gegen Vaslui?

Ich hätte mehr Freude, wenn es um etwas gehen würde. Rein sportlich ist es bedeutungslos. Aber ich bin froh, haben wir noch eine Partie. Ich bin immer noch der Meinung, dass uns Spiele guttun.

Es handelt sich doch um eine Strafaufgabe für den FCZ. Eigentlich würden Sie viel lieber in die Ferien, um sich um den Umbau der Mannschaft zu kümmern.

Das stimmt. Aber der Umbau findet nicht nur auf dem Transfermarkt statt, vielleicht können wir die Mannschaft gar nicht so stark verändern, wie wir wollen. Also braucht es auch einen Umbau in den Köpfen der Spieler, die beim FCZ bleiben. Und für deren Psyche wäre ein Erfolgserlebnis sehr wichtig.

Erleben Sie gerade die schwierigste Zeit als Sportchef des FC Zürich?

Ich weiss es nicht. Der Anfang im Dezember 2003 war auch schwierig. Ich hatte den Auftrag, nicht abzusteigen und den Trainer Lucien Favre zu stabilisieren. Die Mannschaft war verkracht, sie wollte den Trainer nicht. Das alles ins Lot zu bringen, war anspruchsvoll. Aber es darf mich eigentlich nicht überraschen, dass ich im FCZ immer wieder einmal mit Problemen konfrontiert bin.

Weshalb?

So wie der FC Zürich aufgestellt ist, ist es sehr herausfordernd, zur Konstanz zu finden. Es wird immer wieder Rückschläge und harte Zeiten geben.

Weil der FCZ Strukturprobleme hat?

Die Bedingungen mit dem Stadion Letzigrund sind nicht gut. Zudem haben wir keine Heimat, kein geeignetes Trainingsgelände. Und es gibt auch die finanzielle Seite; wir haben nicht die Mittel wie drei, vier andere Vereine in der Schweiz, die Schwierigkeiten besser auffangen können als wir. Aber das wissen wir. Und wir leben damit. Wir müssen einfach besser arbeiten als die anderen, weniger Fehler begehen. Dies ist uns zuletzt sicher weniger gut gelungen.

Der Präsident Ancillo Canepa sagte in einem Interview, er habe sich nichts vorzuwerfen. Gilt das für Sie auch?

Die Aussage von Canepa stimmt. Für mich sehe ich es etwas differenzierter. Ich bin der Ansicht, wir hätten das Kader in den guten Zeiten, nach Erreichen der Champions League, verändern müssen. Das ist ein Vorwurf auch an mich selber.

Hätte der FCZ nicht auch in der Sommerpause das Team umbauen sollen?

Nein, in diesem Sommer waren uns die Hände gebunden. Wir hätten gerne eine Blutauffrischung gehabt, aber es ging nicht, wir hatten keine Abgänge. Wir mussten das 34er-Kader reduzieren. Nochmals: Die Fehler wurden vor ein, zwei Jahren begangen. Damals hätten wir die Chance nützen müssen, das Team zu verändern. Wir bezahlen heute den Preis für Versäumnisse von früher.

Gab es in dieser ersten Saisonhälfte auch etwas, das Sie gefreut hat?

Es gab zwar viele Tiefpunkte. Aber wie die Mannschaft vor allem am Ende der Hinrunde versucht hat, sich gegen die Spirale zu wehren, bewerte ich in meiner Bilanz als sehr positiv. Ich hatte nur in einem einzigen Spiel das Gefühl, die Mannschaft glaube nicht mehr an sich.

In welchem?

Vor zwei Wochen in der Europa League gegen Benfica Lissabon. Das war Dienst nach Vorschrift, ohne den Glauben an eine Überraschung und an die eigenen Fähigkeiten.

Im Umfeld dieses Spiels in Lissabon sagten Sie, Ihr im Sommer auslaufender Vertrag werde in den nächsten Tagen verlängert. Nun sind wieder zwei Wochen vorbei, passiert ist nichts.

Für mich war es nicht wichtig, meinen Vertrag möglichst rasch zu verlängern. Erst als meine Zukunft dauernd zum Thema wurde, wollte ich vorwärtsmachen, um diese Baustelle zu schliessen.

Die Baustelle gibt es immer noch.

Ancillo Canepa und ich sagen alle drei, vier Tage: Komm, lass uns zusammensitzen. Auch für diese Woche haben wir es uns fest vorgenommen. Aber ich weiss beim besten Willen nicht, wann.

Sie sagen, es sei nur ein Terminproblem?

Ja, so ist es.

Das können wir fast nicht glauben.

Klar gibt es Punkte, in denen wir uns vielleicht nicht auf Anhieb einig sind. Aber es sind keine finanziellen Dinge, sondern Formsachen und Eckdaten, über die wir diskutieren müssen.

Es geht um die Dauer Ihres Vertrages.

Zum Beispiel.

Was wünschen Sie sich für eine Laufzeit?

Ich fordere keinen Fünf- oder Sechsjahresvertrag. Ich brauche keine Sicherheit und keinen Fallschirm. Aber ich möchte eine Garantie, dass der FC Zürich in den nächsten zwei, drei Jahren auf gleichem Niveau weiterarbeiten kann wie bis anhin, auch finanziell. Ich möchte Planungssicherheit.

Kann es eine solche Garantie geben?

Ich weiss, dass es Unberechenbares gibt. Wenn wir in dieser Saison keinen Europacup-Platz erreichen, hat dies Einfluss auf die Finanzen. Damit kann ich umgehen. Aber ich möchte den Willen spüren, dass wir uns weiterhin auf diesem Niveau bewegen wollen wie bis anhin. Wir dürfen nicht im Nachwuchs abbauen, wo wir seit acht Jahren etwas aufgebaut haben. Das ist unser Kapital.

Haben Sie Angst, dass es diesen Willen im FC Zürich nicht mehr geben könnte?

Ich habe keine Angst, ich habe volles Vertrauen in den Präsidenten. Aber in Situationen, in denen die Resultate nicht stimmen, kommt der Druck von aussen, aber auch vom näheren Umfeld. Sponsorenvereinigungen üben Kritik und gehen an die Öffentlichkeit. Sie haben Ideen, wie man vieles anders und - nach ihrer Ansicht - besser machen könnte. Diese Kritik dürfen sie äussern. Aber man soll in schwierigen Zeiten nicht blind alles umlaufen wollen.

Auch der Trainer Urs Fischer ist in letzter Zeit empfindlicher geworden.

Das stimmt, ich merke das auch an mir selber. Die Kritik der Öffentlichkeit ist ja nur schon durch unsere Tabellenlage gerechtfertigt. Aber wenn man merkt, dass auch das Umfeld nervös wird, dann ist es auch für den Trainer nicht einfach. Irgendwann läuft man auf dem Zahnfleisch.

Gibt es im Verwaltungsrat Widerstand?

Ich meine einfach, dass es unsere Situation noch schwieriger macht, wenn zusätzlich intern Druck ausgeübt wird, man sich erklären und rechtfertigen muss. Gut, haben wir wenigstens einen Präsidenten, der den Überblick behält.

Schauen Sie manchmal neidvoll zum FC Basel und denken: Was macht der FCB besser als wir?

Vor dem Spiel gegen Manchester United habe ich dem Vizepräsidenten Bernhard Heusler, dem Medienverantwortlichen Josef Zindel und Marco Streller eine E-Mail geschickt und geschrieben, ich würde im Erfolgsfall eine Flasche Wein öffnen. Das habe ich auch getan. Ich spüre keine Eifersucht. Der FC Basel hat andere Möglichkeiten als wir, aber er macht auch sehr viel daraus.

Um den FCB irgendwann wieder herausfordern zu können, muss der FC Zürich seine Mannschaft verändern. Klar scheint bis jetzt nur, dass der Goalie Johnny Leoni den Verein verlassen wird.

Ja, davon gehe ich aus.

Ist es nicht nur eine Taktik, um Leoni wieder an den Verhandlungstisch zu bringen? Indem man öffentlich bekanntgibt: Wir rechnen nicht mehr mit dir.

Nein. Zwischen Mai und Oktober haben wir immer wieder versucht, den Vertrag mit Leoni zu verlängern. Er hat uns immer vertröstet und gesagt: «Nein, jetzt noch nicht.» Irgendwann mussten wir uns sagen: Dann lassen wir es. Ich bin Leoni nicht böse, ich verstehe, dass er ins Ausland will. Aber wir müssen schauen, wie es bei uns weitergeht. Also stellen wir jetzt die Weichen.

Ist die Türe für Leoni beim FC Zürich definitiv geschlossen?

Ich würde es so sagen: Vielleicht kann man sie noch einmal ein bisschen aufstossen. Aber wir orientieren uns anders, das ist logisch.

Den zweiten Goalie, Andrea Guatelli, möchte man behalten?

Mit Guatelli führen wir jetzt Gespräche mit dem Ziel, seinen im Sommer endenden Vertrag um ein Jahr zu verlängern.

Aber Guatelli unterschreibt vermutlich nur, wenn er weiss, dass er ab nächstem Sommer die Nummer 1 ist.

Wir geben keinem Spieler das Versprechen ab, er sei Stammspieler. Das gilt auch für Guatelli.

Neben Leoni und Guatelli laufen Ende Saison die Verträge fünf weiterer Spieler aus - jene von Dusan Djuric, Xavier Margairaz, Heinz Barmettler, Alexandre Alphonse und Silvan Aegerter. Wen möchten Sie gerne behalten?

Rein von den Typen her möchte ich eigentlich am liebsten alle behalten. Es tut mir weh, Verträge nicht zu verlängern. Und vielleicht trifft es sogar den einen oder anderen Falschen. Nur, wir müssen und wollen der Mannschaft ein anderes Gesicht geben.

Wann wird der FCZ entscheiden, wer bleiben darf und wer gehen muss?

Der Präsident kommt im Januar mit ins Trainingslager nach Portugal, dort werden Einzelgespräche mit den Spielern stattfinden.

Wird es in der Winterpause schon Veränderungen im Kader geben?

Wenn ich die Zeitungen lese, muss ich mit sechs, sieben Abgängen rechnen. Aber wenn ich auf mein Pult schaue und sehe, dass dort kein konkretes Angebot liegt, gehe ich davon aus, dass wir im Februar mit den gleichen Spielern in die zweite Saisonhälfte gehen werden
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s'Efeu
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Re: Die Sportchef-Frage

Beitragvon s'Efeu » 14.12.11 @ 9:49

Goose hat geschrieben:Wird es in der Winterpause schon Veränderungen im Kader geben?

Wenn ich die Zeitungen lese, muss ich mit sechs, sieben Abgängen rechnen. Aber wenn ich auf mein Pult schaue und sehe, dass dort kein konkretes Angebot liegt, gehe ich davon aus, dass wir im Februar mit den gleichen Spielern in die zweite Saisonhälfte gehen werden


Yibbie... Dann gehen im Sommer also 7 Spieler ablösefrei. Tolli Sach.


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