ich würd gerne zuerst was über den fussball schreiben. über meinen fcz der sich gestern in rom eine stunde lang wirklich gut geschlagen hat. darüber, dass dies zwar schön ist, aber man sich davon leider nichts kaufen kann. über chikhaoui, bei dem es eine wahre freude ist, ihm zuzuschauen. über rodriguez, der zwar fehler macht, aber für sein alter ein unglaubliches spielverständnis hat und sich vor keinem zweikampf scheut. über magnin (, seine frisur,) und sein talent mich zur weissglut zu bringen. aber irgendwie ist es wieder mal so, dass die mannschaft in der hintergrund gerät, weil es dinge gibt, die gerade wichtiger sind, als die elf mann, die auf dem platz stehen.
ist dies nicht eine furchtbare ironie? ich meine, wofür stehen wir denn wochenende für wochenende in der kurve? wofür reisen wir durch halb europa, nur um die drei buchstaben, die für uns die welt bedeuten, in jedes kaff dieses kontinents zu schreien? wieso lieben und hassen wir diesen verein gleichermassen immer und immer wieder? es ist doch wegen dem fussball. dem sport, der uns alle begeistert, der uns glücklich macht. der sport, mit der einfachen regel, der ball muss ins netz und am schluss soll meine mannschaft gewinnen. und auch wenn viele nicht verstehen, wie man als fussballfan, die schweizer liga verfolgen kann, für uns ist SIE fussball. der letzigrund unsere heimat, der fcz unser verein.
und gerade da fängt die katze an, sich in den schwanz zu beissen. weil der fcz unser verein ist und wir alles geben wollen für ihn, passieren solche unfälle wie gestern in rom. und doch, langsam aber sicher, verliere ich das verständnis. glaubt mir, ich bin wirklich nicht erst seit gestern in dieser kurve. ich weiss was es heisst, für seinen verein wirklich alles zu geben. ich liebe den fc zürich. aber ich liebe nur ihn. ich liebe nicht die fans, nicht die kurve, nicht die choreos und nicht die pyros. ich finde das ganze drum herum zwar den absoluten wahnsinn, ich glaube, dass es dazugehört und dazugehören muss. mein fanleben wäre nicht vollständig, wenn dies alles nicht passieren würde. fussball ohne fans ist undenkbar! es gehören fangesänge in die stadien, wie butter aufs brot. ich schätze die südkurve und ihr engagement enorm, weiss wie viel arbeit und zeit die jungs und mädels investieren. ich weiss, wie viel arbeit es ist, solch wunderbare choreos zu organisieren, zu basteln und auszuführen. und die pyros: ja, leider gehören auch sie für mich mit dazu. es tut mir leid, es sieht einfach wahnsinnig toll aus! ABER: liebe, ist das alles nicht. und deswegen ist sie auch nicht bedingungslos.
was gestern in rom passiert ist, kann und darf nicht passieren. und es ist mir egal, ob es ein böller, eine fackel war. es ist mir wurst, ob pyro oder nicht pyro. und ich kenne den unterschied. jetzt stellt euch mal vor, wie es jemandem gehen muss, der den blick liest und diesen unterschied nicht kennt. glaubt mir, ich bin weiss gott kein fan von unserem boulevardblatt, aber jetzt ihnen die schuld in die schuhe zu schieben, scheint mir doch gar einfach. ottonormalbürger interessiert es schlichtweg nicht, was es war. ottonormalbürger weiss nur, dass es war. die argumente der kurve, dass pyro ungefährlich sei, wenn man verantwortungsvoll damit umzugehen weiss, werden einfach mehr oder weniger hinfällig. auch wenn wir wissen, dass es wohl tatsächlich so ist, ein unfall kann nicht vermieden werden. dies wussten wir aber auch schon vor dem gestrigen abend.
was heisst das nun für die zukunft? schon nach dem GC spiel hab ich mich das gefragt. was passiert mit der arbeit der kurve, was passiert mit den gesprächen, die regelmässig mit dem verein geführt wurden, was passiert mit unseren stehplätzen, unserem neuen stadion. schlicht, was passiert mit unserem fansein?