Favre steht unter Erfolgsdruck

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marco223
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Favre steht unter Erfolgsdruck

Beitragvon marco223 » 25.10.03 @ 9:02

Sportal.ch

Der FC Zürich (und sein Trainer Lucien Favre) stehen vor entscheidenden Tagen und Spielen. Der Tabellenletzte empfängt in der 14. Runde der Super League Neuchâtel Xamax, bevor am Mittwoch das nächste Derby gegen den GC ansteht.

Wenn Zürich und Xamax am Sonntag aufeinander treffen, kann wieder einmal der Vergleich "Not gegen Elend" bemüht werden. Das letzte Erfolgserlebnis des FCZ datiert vom 3. September, der letzte Punktegewinn der Neuenburger liegt sechs Wochen zurück.

Seither holten die beiden Equipen im Championat keine Zähler mehr. Den Stadtzürchern kommt diese Konstellation womöglich entgegen; für einmal scheint auch der Kontrahent verunsichert zu sein.

Auf solche Spekulationen lässt sich indes FCZ-Trainer Lucien Favre, einst selbst Spieler und Nachwuchs-Chef der Xamaxiens, nicht ein. "Die Verfassung von Xamax interessiert mich nicht. Es zählt einzig die Situation des FCZ." Und die ist nach den jüngsten vier Meisterschaftsniederlagen miserabel.

Daran änderte auch der dürftige 1:0-Erfolg im Cup gegen Erstligist Wangen bei Olten nichts. "Es ist normal, dass sich der FCZ gegen eine Mannschaft wie Wangen durchsetzt. Aber jetzt müssen wir endlich auch im Championat die Wende zum Guten schaffen."

Dass vom Präsidium ultimativ Punkte gefordert wurden, verneint Favre allerdings vehement. "Wir können und wollen nicht kalkulieren, ´da müssen wir so viele Punkte holen und dort so viele´. Das bringt nichts. Die Leistung muss besser werden, dann werden automatisch auch die Resultate stimmen."

Deshalb hofft Favre in den folgenden wegweisenden Partien nicht nur auf Zähler, sondern vor allem auf eine spielerische Verbesserung. "Wir müssen unser Spiel entwickeln, mehr in die Tiefe gehen und schneller in den gegnerischen Strafraum vordringen.

Der Rest ergibt sich dann von selbst", ist der 46-Jährige überzeugt. "Wichtig ist in unserer Situation, dass jeder Einzelne Bereitschaft und Engagement zeigt. Das sind wir dem Umfeld des Vereins schuldig."

Dass ihm gerade wegen des in der Mannschaft fehlenden Feuers die FCZ-Kultfigur Urs Fischer als Teamcoach zur Seite gestellt wurde, lässt Favre nicht gelten. "Urs übernimmt die Aufgaben, die in den letzten Jahren Beat Burki erledigt hat. Er ist nicht als Motivator angestellt worden."

Auch wenn der Romand von entscheidenden Tagen spricht, ist er bemüht, sich keine Unruhe anmerken zu lassen. Der Druck auf seine Person sei wegen der anhaltend schlechten Resultate nicht grösser geworden. "Wir stehen vor ´matchs crucials´. Wichtig sind sie für den Verein. Um ihn geht es, nicht um meine Person."

In schwierigen Phasen nicht die Nerven zu verlieren, ist für Favre in seiner bisherigen Trainer-Karriere zur Routine geworden. "Als ich in Yverdon angefangen habe, war das erste halbe Jahr katastrophal. Aber dann wurde es besser. Das liegt vielleicht an meiner Arbeitsweise. Ich brauche Zeit, um etwas aufzubauen. Aber wenn ich etwas aufgebaut habe, steht es dafür auf einer soliden Basis."

Die Fakten geben dem ehemaligen Internationalen Recht. Als er Yverdon im Winter 1997 übernahm, waren die Nordvaudois Leader in der NLB-Abstiegsrunde. Dann war Yverdon unter Favre die schlechteste der acht Mannschaften dieser Relegationsrunde.

Favre konnte gleichwohl in Ruhe arbeiten und zwei Jahre später stieg Yverdon unter ihm in die Nationalliga A auf und schaffte danach problemlos den Einzug in die Finalrunde.

Trotz des letzten Platzes und einer (bisherigen) Entwicklung, die nicht nach seinen Vorstellungen verlief ("noch immer haben wir in den einzelnen Partien zu grosse Schwankungen in den Leistungen"), schwärmt Favre von seinen ersten Monaten auf dem Letzigrund.

"Obwohl wir bisher meistens verloren haben, scheint der Enthusiasmus des Umfeldes ungebrochen zu sein. Das überrascht mich positiv. Es bewegt sich einiges rund um den FCZ, das ist kein Vergleich zu Genf und Servette. Ich spüre täglich, dass der FCZ für viele Menschen sehr wichtig ist", sagte Favre und verweist auf die zahlreichen e-Mails, die er jeden Tag von den Fans erhält.

Vielleicht kann er am Montag in der elektronischen Post auch wieder einmal einige Glückwünsche für einen Sieg entgegennehmen.


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