Beim Tabellenletzten FCZ kriselts nicht nur auf dem Feld, sondern auch in der Teppichetage: Boss Sven Hotz ist verärgert über den Alleingang von Sportchef Axel Thoma.
Als Sven Hotz gestern Morgen in seinem Büro an der Freischützgasse in Zürich die Schlagzeile las, der FCZ suche einen «Mentaltrainer» (in 20 Minuten), fiel ihm beinahe die Zeitung aus der Hand. Weil der Generalunternehmer nichts davon wusste. Das ist die eine Sache. Dass aber Trainer Lucien Favre – entgegen den Äusserungen von Thoma – am Montag über derartige Pläne vom Sportchef ebenfalls nicht in Kenntnis gesetzt wurde, stiess Hotz zusätzlich gewaltig sauer auf.
Der FCZ-Boss stellt klar: «Weder der Trainer noch ich unterstützen die Idee, einen Mentaltrainer auf den Letzigrund zu holen. Nichts gegen die Vertreter dieses Berufsstandes. Doch in meinen 18 Jahren als Präsident habe ich solche Anfragen zwar stets höflich, aber bestimmt abgelehnt – und werde dies auch weiter tun.»
Hotz gibt Thoma jedoch in einem Punkt Recht: «Es stimmt, dass es unserer Mannschaft, die immer besser wird, in der Abwehr und im Sturm an Aggressivität mangelt. Doch diesen psychischen Knoten werden wir anders als durch einen Mentaltrainer zu lösen wissen.»
Das heisst bei Hotz: Der gelernte Polier wird vor dem morgigen Training auf den Putz hauen und den FCZ-Kummerbuben den Tarif erklären. Auch Thoma («da lief einiges falsch») muss mit einem mentalen Tritt von Hotz rechnen: «Auch mit dem Sportchef muss ich ein klärendes Gespräch führen.»