Die Goalie-Frage

Diskussionen zum FCZ
argus

Re: Die Goalie-Frage

Beitragvon argus » 21.04.11 @ 18:45

ich bin fassungslos. Seit Leoni wieder dabei ist, haben wir sechs Spiele in Folge gewonnen. Leoni hat immer gut, teilweise sogar sehr gut gespielt, auch gegen YB. Er hat immer Ruhe ausgestrahlt, seine Abspiele kamen oft an. Kein Vegleich zu vorher. Er wurde von Hitzfeld sogar wieder für die Nati aufgeboten. Das Gegentor gegen YB war unglücklich. En abgefälschter Ball, auf dem falschen Fuss erwischt, da kann ein Torhüter nicht viel machen. Und nun diese Diskussion! "Freunde haben mir gesagt, imphall Schweizer, keine Italiener..........." und, wenn Leoni dank ausgezeichnetem Stellungspiel Bälle abwehren konnte, dann wird das abgetan mit "der hatte nur Glück, dass er angeschossen worden ist". Was soll diese billige Polemik? Einzelne haben offenbar noch nicht verdaut, dass der Bambino aus Parma nicht über das Nervenkostüm verfügt, das es im Spitzenfussball braucht. Auch seine Technik ist für eine Spitzenmannschaft schlicht zu rudimentär. Oder erinnert Ihr Euch schon nicht mehr an des Herzrasen, das jedes Mal einsetzte, wenn Guatelli den Ball mit dem Fuss spielen musste. Letztlich zählt die Leistung auf dem Platz und nicht die grosse Klappe.

Viele fordern für die nächste Saison einen guten Torhüter. Ich finde, wir haben einen guten Torhüter, Leoni, und ich hoffe, Leoni bleibt. Leider ist das unsicher. Offenbar wurde (zu) viel Geschirr zerschlagen. Ein gleichwertiger Ersatz oder gar ein besserer Torhüter wäre sehr teuer.


Benutzeravatar
rbau
Beiträge: 1347
Registriert: 14.06.07 @ 18:54
Wohnort: Sussex

Re: Die Goalie-Frage

Beitragvon rbau » 21.04.11 @ 18:54

Ich war immer ein Guatelli befürworter. Aber Leoni hat gezeigt dass er schlichtweg der bessere Torwart ist.
Er mag nicht die gleiche ausstrahlung auf dem feld haben wie guatelli, er mag nicht so ein "geile siech" sein... Aber auf der Linie und teils im herauslaufen ist er einfach eine klasse besser.

Benutzeravatar
schländrjan
Beiträge: 56
Registriert: 18.08.06 @ 19:10
Wohnort: Utilla

Re: Die Goalie-Frage

Beitragvon schländrjan » 21.04.11 @ 19:10

rbau hat geschrieben:Ich war immer ein Guatelli befürworter. Aber Leoni hat gezeigt dass er schlichtweg der bessere Torwart ist.
Er mag nicht die gleiche ausstrahlung auf dem feld haben wie guatelli, er mag nicht so ein "geile siech" sein... Aber auf der Linie und teils im herauslaufen ist er einfach eine klasse besser.


Richtig, Leoni strahlt Ruhe und Sicherheit aus.
Wenn der Kopf richtig funktioniert, dann ist er das dritte Bein!

gecko
Beiträge: 796
Registriert: 05.09.07 @ 22:47

Re: Die Goalie-Frage

Beitragvon gecko » 23.04.11 @ 8:31

Tagi: Sa. 23.4.2011
----------------

«Der beste Goalie beim FCZ bin ich!»

Seit Johnny Leoni ins Tor zurückgekehrt ist, hat der FC Zürich in sechs Spielen immer gewonnen.
Am Ostermontag gegen Xamax strebt er das nächste Ziel an: den Cupfinal. Von Peter Bühler, Zürich

Bild
Andrea Guatelli musste den Platz im FCZ-Tor abgeben,
seine Begeisterung für Johnny Leoni hält sich auch nach dem 2:1
gegen YB am Dienstag in Grenzen. Foto: Reto Oeschger

Martin Brunner ist eine angespannte Ambiance auf dem Trainingsplatz gewohnt. Im achten Jahr ist der frühere Nationaltorhüter nun schon Goalietrainer beim FC Zürich, er hat gelernt, mit schwierigen Situationen und Disharmonien zwischen den Torhütern umzugehen. «Nur einer kann spielen, das kann zu Differenzen führen», sagt er mit einem Schulterzucken. Zumeist übt Brunner mit den zwei oder drei FCZGoalies fernab von der Mannschaft auf einem separaten Trainingsfeld. So steht er ganz allein da im Spannungsfeld zwischen den Torhütern, er spürt ihre Stimmungen, und er versucht die Dissonanzen, die es ab und an gibt, mit seinem ruhigen Wesen auszugleichen. Er sagt: «Ich habe ein dickes Fell und vor allem einen Auftrag zu erfüllen: die Qualität zu steigern.»

Fischer: Ehrlich und knallhart

Die Zeiten, als die Torhüter beim FCZ noch Davide Taini und Johnny Leoni hiessen, vermisst er indes nicht im Geringsten. Die zwei rieben sich aneinander, sie mochten sich nicht leiden. Trainer Lucien Favre entschied den Machtkampf schliesslich, indem er im Herbst 2005 den damals 21-jährigen Leoni zum Stammkeeper machte. Favre hatte längst festgestellt, «dass sich die beiden am liebsten gegenseitig Gift in das Pausengetränk geschüttet hätten». Heute ist Taini 34 und spielt beim FC Wil in der Challenge League (und ab kommender Saison bei GC), Leoni aber ist beim FCZ noch immer die Nummer 1 – oder präziser: wieder die Nummer 1.

Im vergangenen Sommer hatte sich Leoni mit seiner voreiligen Ankündigung, den Verein zu verlassen, selber ins Abseits manövriert. Sportchef Fredy Bickel sagt: «Er wollte weg, also blieb uns gar nichts anderes übrig, als auf Andrea Guatelli zu setzen.» Die Angebote für Leoni blieben aus, Guatelli spielte eine gute Vorrunde, er war mehr oder weniger unbestritten. Es kam die Rückrunde mit zwei schwächeren Leistungen des Italieners gegen YB und Basel, vor allem aber kam jener für Guatelli so unglückselige Freitagabend vor dem Spitzenspiel im St.-Jakob-Park, als er mit seinem Kumpel Eric Hassli zu lange in einem Zürcher Restaurant sitzen blieb und verpfiffen wurde. Urs Fischer, ein grundehrlicher Typ mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, zog die Konsequenzen – vor allem, weil Guatelli seinen Fehltritt anfänglich abgestritten hatte: Der Trainer warf den Lebemann aus Parma für das Heimspiel gegen Sion aus dem Kader und degradierte ihn zur Nummer 2.

Sechs Wochen sind seither vergangen – und in dieser Zeit spielte Leoni so stark wie nie während seiner acht Jahre beim FCZ. Es begann mit besagtem Spiel gegen Sion im Letzigrund am 12. März, das er mit einigen mirakulösen Paraden fast im Alleingang entschied. Es folgten die Partien in Neuenburg, wo er makellos hielt, und in Thun, wo er einen Elfmeter von Proschwitz abwehrte. Es kam das Derby, in dem er GC-Stürmer Emeghara zur Verzweiflung trieb, danach ein relativ geruhsamer Nachmittag in Sitten – und zuletzt der Dienstag, als er im Letzigrund im Spitzenspiel gegen YB für den «FCZ-Nachwuchs» den Sieg festhielt. Leonis Bilanz: 6 Spiele, 18 Punkte, 4 Gegentore, macht einen Durchschnitt von 0,67 Gegentreffern pro Partie. Guatellis Wert lag bei 1,43 Gegentoren.

Brunner freut sich über die Erfolgsserie des FCZ und vor allem über Leoni. «Er ist in der Form seines Lebens», sagt er. Erstaunt ist der 48-jährige Zürcher darob nicht. Leoni habe die ganze Saison über hart und vorbildlich gearbeitet, auch in den acht Monaten, in denen er kaum, nämlich nur im Cup, habe spielen dürfen. «Jetzt hat er seine Chance clever genutzt», erklärt der Goalietrainer. Mitleid mit Guatelli hat er nicht, weil dieser seine Zurückstufung selbst verschuldet habe. Vom professionellen Verhalten des Italieners ist er gleichwohl angetan: «Er ist im Training voll bei der Sache.» Miese Stimmung wie einst zwischen Taini und Leoni sei nur kurz aufgekommen. Brunner glaubt den Grund zu kennen: «Leoni kann ja nichts dafür, wenn Guatelli in der Beiz überhockt.»

Geht Guatelli im Sommer?

Der Goalietrainer räumt allerdings ein, dass das Verhältnis zwischen den beiden Torhütern nicht mehr so herzlich sei wie früher. Und auch Bickel weiss: «Guatelli hat an seiner Situation schwer zu nagen.» Der eigentlich so offene Italiener ist schweigsam geworden. Er mag über seine Degradierung nicht gross reden, er lässt aber durchblicken, dass er die Strafe für übertrieben hält. Für Bickel ist offen, ob Guatelli, der wie Leoni einen Vertrag bis 2012 hat, über den Sommer hinaus in Zürich bleiben wird. Er kann sich vorstellen, dass Guatelli die Rolle als Nummer 2 auf die Dauer nicht erträgt und sich einen neuen Klub sucht.

Die Diskussionen um Guatelli kümmern Leoni wenig. Das Verhältnis zwischen ihnen sei «okay». Er selber habe sich schliesslich ja auch monatelang solidarisch verhalten, keinen Krach gemacht. Und Torhüter seien in der Regel ohnehin Individualisten, die vorab für sich selber schauten. Also sagt er selbstbewusst: «Der beste Goalie beim FCZ bin ich! Meinen Platz gebe ich nicht mehr her!»

Leonis Glück heisst Giulian

Für ihn ist es deshalb kein Thema, dass am Ostermontag im Cup-Halbfinal gegen Xamax nicht er im Tor stehen könnte – obschon in der Vergangenheit auf der Goalieposition öfters rotiert wurde: Die Nummer 1 spielte in der Super League, die Nummer 2 im Cup. Leoni erklärt mit Nachdruck: «Ich will und ich werde spielen.» Fischer denkt gleich. Gestern bestätigte er Leonis Einsatz.

An diesem Morgen nach dem Training will sich Leoni bald verabschieden, es zieht ihn nach Hause, nach Altstetten zu seiner Frau Sandra und seinem sechs Monate alten Sohn Giulian. Strahlend sagt er: «Der Kleine ist unser grösstes Glück, ich bin ein begeisterter Vater.» Eine letzte Frage noch, Johnny Leoni: Wie fällt Ihre Wahl aus, wenn Sie sich zwischen Cupsieg und Meistertitel entscheiden müssten? Der Walliser überlegt nicht lange: «Ich möchte unbedingt den Cup gewinnen.» Dreimal war er mit dem FCZ schon Meister, beim Cupsieg von 2005 gegen Luzern aber stand Taini im Tor – sein ungeliebter Rivale.

Mögliche FCZ-Aufstellung: Leoni; Ph.Koch,Beda,Teixeira,Rodriguez; Schönbächler,Aegerter,Zouaghi,Djuric; Chermiti,Mehmedi.–Verletzt: Magnin,Margairaz.


-------------------
ps: dieses Bild sagt für mich mehr als 1000 Worte...!

Benutzeravatar
cucinotta77
Beiträge: 38
Registriert: 09.03.08 @ 21:18
Wohnort: Züri3 Olé

Re: Die Goalie-Frage

Beitragvon cucinotta77 » 23.04.11 @ 9:24

Leonis Bilanz: 6 Spiele, 18 Punkte, 4 Gegentore, macht einen Durchschnitt von 0,67 Gegentreffern pro Partie. Guatellis Wert lag bei 1,43 Gegentoren


Mit dieser Zeile ist wohl alles gesagt und weitere Diskussionen überflüssig. Ausser, dass es nun nicht ganz einfach ist den Andrea im Sommer gut zu verkaufen; weder CL Auftritte noch Statistik sprechen für ihn und somit für eine Ablösesumme....schade

Benutzeravatar
Dini Mueter
Beiträge: 2814
Registriert: 23.11.06 @ 2:36
Wohnort: FHain

Re: Die Goalie-Frage

Beitragvon Dini Mueter » 23.04.11 @ 10:02

cucinotta77 hat geschrieben:
Leonis Bilanz: 6 Spiele, 18 Punkte, 4 Gegentore, macht einen Durchschnitt von 0,67 Gegentreffern pro Partie. Guatellis Wert lag bei 1,43 Gegentoren


Mit dieser Zeile ist wohl alles gesagt und weitere Diskussionen überflüssig. Ausser, dass es nun nicht ganz einfach ist den Andrea im Sommer gut zu verkaufen; weder CL Auftritte noch Statistik sprechen für ihn und somit für eine Ablösesumme....schade

Wie, nach diesem Artikel wirds schwieriger?

Benutzeravatar
bluesoul
Beiträge: 5143
Registriert: 03.08.06 @ 13:56
Wohnort: Osttribüne

Re: Die Goalie-Frage

Beitragvon bluesoul » 23.04.11 @ 13:03

Yekini hat geschrieben:das Gegentor gegen YB haltbar?...sorry aber jetzt wirds wieder lächerlich, wenn man den als haltbar oder unglücklich ansieht...habe mir die Szene extra nochmal angeschaut...durch die unglückliche Abfälschung entsteht so ein brutaler Drall und Leoni wird zusätzlich auf dem falschen Fuss erwischt, dass der einfach nicht zu halten ist...
und Guatelli "mag en geile Siech si"...aber ich fühle mich doch mit Leoni um einiges wohler...und die Resultate sprechen ebenso eine deutliche Sprache...auch wenn hier wieder von nur angeschossen und solchen Stuss erzählt wird...oder hat es evt. damit zu tun, dass Guatelli Italiener ist pexito!?...bin froh hat man den Fehler eingesehen und setzt wieder auf Leoni...auch wenn Einsicht von einigen Fans wohl nicht zu ihren Stärken gehört...



Ich bin ganz klar pro Leoni. Das Tor gegen YB hätte er trotzdem halten sollen. Einfach hinlegen, sich lang machen und nicht darauf spekulieren, dass er vorbei geht. Nach dem Abklenker hatte er noch genug Zeit. Der war ja grad nach der Schussabgabe und nicht zwei Meter vor ihm...

Trotzdem, ohne Leoni hätten wir gegen YB nicht gewonnen. Auch wenn er immer noch nicht jeden Ball krallt, der hoch in die Mitte kommt, ist er ein sehr sehr sicherer wert. Absolut zu Recht die Nummer 3 in der Nati. In der Schweiz sind nur grad Wölfli und Costanzo besser als er.


Zurück zu „Fussball Club Zürich“



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 217 Gäste