Vorausgeworfene Langschatten
Sonntag, 24. Oktober 2010
Das Achtelfinal-Cupspiel Tuggen – Zürich vom Samstag, 20. November (15 Uhr, Linthstrasse) fordert den FC Tuggen nicht allein im sportlichen Bereich.
Das OK trifft sich ab sofort jeden Donnerstagabend.
Es ist zweifellos jenes grosse Ereignis, das die bekannten Schatten vorauswirft. Am Donnerstagabend kam das Organisationskomittee erstmals zusammen, um erste Pflöcke einzuschlagen. Da mit einer Zuschauerzahl zwischen 2500 und 3500 zu rechnen ist, muss in Sachen Logistik und Infrastruktur für die eineinhalb Stunden Fussball sowohl im Grossen wie im Detail exakt geplant werden.
Der FC Tuggen nimmt mit seinem mutigen Entscheid, die Partie an der heimischen Linthstrasse auszutragen, viel Risiko in Kauf. «Der Kleine» - Tuggen – hat gegen «den Grossen» - Zürich – in sportlichen Belangen sicher nur kleine Chancen, aber sie sind vorhanden. Tuggen hätte das Spiel auch nach Zürich «verkaufen» können; der Entscheid, dass kleinere Vereine diese immense Arbeit, vor allem den finanziellen Aufwand aus Risikogründen nicht mehr tragen können oder wollen, führt zunehmend zu den fragwürdigen Platzabtauschen. Dieser widerspricht zwar dem Cup-Charakter, ist aber nachvollziehbar.
Hoffnung auf schwarze Zahlen
Das «grosse Los»: Viele Zuschauer sind geneigt zu glauben, dass dem Veranstalter nun viel Geld in die Kasse fliesst. Dem wird eher nicht so sein: FCT-Kassier Felix Huber erklärte zu Beginn der Sitzung, dass er hoffe, in schwarzen Zahlen bleiben zu können. Er stützte die Aussage mit Vergleichen von andern Amateurvereinen, die ebenfalls «Grosse» empfingen und finanziell um die Nullrunde herum abschlossen. Von wegen «grosses Geld verdienen» …
Konkret werden auf dem Sandplatz zwei Kleintribünen mit je 120 Plätzen Fassungsvermögen aufgebaut. Die FCZ-Anhänger werden hinter dem Tor Richtung Schübelbach einen eigenen Sektor vorfinden, der mit separaten Verpflegungsständen und Toiletten eingerichtet wird. Das Sicherheitsdispositiv muss mit dem Verband detailliert abgesprochen und umgesetzt werden.
Gerade diese Separation der Zuschauer ist der grosse Geldfresser. Der Infrastrukturaufbau wie die Sicherheits-Personalkosten verschlingen Ausgaben, die auch mit einer sehr gut laufenden Festwirtschaft kaum hereingeholt werden können. Eventuell auftauchende Randalierer gehen für den, der sie in Schach halten muss, massiv ans Portemonnaie. So ist diese Frage zu stellen erlaubt: Hat das «grosse Los» statt den Charakter eines Geschenks heutzutage eher dasjenige einer Strafe?
Grosse Unterstützung
So interessieren letztlich zwei Zahlen: Zum einen das auf dem Fussballplatz auszuspielende Ergebnis, zum andern das, was nach dem Anlass in der Vereinskasse verbleibt. Der FC Tuggen, dessen erste Mannschaft seit Jahrzehnten das beste Fussballteam des Kantons Schwyz stellt und als einziger Amateurverein unter den 16 besten Cupteams verblieben ist, könnte dieses Wagnis ohne viele Unterstützer – namentlich dem Hauptsponsor, der Tulux AG in Tuggen – von vornherein nicht eingehen.
Quelle:
www.fctuggen.ch
Bildung kommt von Bildschirm, nicht von Büchern. Sonst würde es ja Buchung heissen.