Almen Abdi

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Zappa
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Re: Almen Abdi

Beitragvon Zappa » 30.10.09 @ 8:05

Heute gibt es im Print Tagi auf Seite 10 einen ausführlichen Bericht zum Fall Abdi. Sehr interessant !


Glarona
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Re: Almen Abdi

Beitragvon Glarona » 30.10.09 @ 8:07

Zappa hat geschrieben:Heute gibt es im Print Tagi auf Seite 10 einen ausführlichen Bericht zum Fall Abdi. Sehr interessant !



so, wat steht denn drin???
"Bei uns sind die Höhen halt höher und die Tiefen dafür richtig tief."
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Sandman
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Re: Almen Abdi

Beitragvon Sandman » 30.10.09 @ 8:16

Aus dem Tagi von heute:

Almen Abdi trainiert und schiesst seine Tore auf dem Nebenplatz des Letzigrunds. Eines ist eine wunderbare Direktabnahme. Er lächelt nicht, und später schweigt er. Weshalb solle er reden, lässt er am Dienstag ausrichten.

Selbst FCZ-Trainer Bernard Challandes, sonst ein Wasserfall, wird einsilbig, als ein Journalist vor dem Spiel gegen Basel nach Abdi fragt. «Nein, nein, nein . . .», sagt er, achtmal nein. Viele Leute hätten zu viel gesprochen, erklärt er, da kommentiere er lieber nichts.

Als alle gegangen sind, blickt er auf den Boden, als lägen da die Antworten. Er sagt, es sei für Abdi im Moment das Beste, nicht zu spielen: «Almen weiss das auch. Er ist nicht dumm.» Abdis Vater hat den Vorwurf erhoben, FCZ-Präsident Ancillo Canepa habe angeordnet, Almen dürfe nicht mehr eingesetzt werden. «Das ist Mobbing», diktierte er letzten Samstag dem «Blick». Challandes sagt nur: «Der Präsident verlangt so etwas nicht. Die Aufstellung mache ich.»

Zwei Wahrheiten

Ancillo Canepa murrt wegen der Interviewanfrage. «Muss das sein?», sagt er am Telefon. Dann sitzt er doch da in seinem Büro am Schanzengraben, um über die Szenen einer inzwischen kaputten Beziehung zu sprechen. Neben ihm sitzt Fredy Bickel, sein Sportchef. Er ist mit Sichtmappen ausgerüstet. Es ist seine Dokumentation des Falles, in dem zwei Parteien so heftig aufeinanderprallen, dass die Fluchtwege zu einer gütlichen Einigung versperrt scheinen.

Die Gegenpartei, Dino Lambertis Fairplay Agency, residiert an der Lavaterstrasse in der Enge. Der Parkettboden knirscht. Im Sitzungszimmer schwebt erhaben die Stuckaturdecke. Am Tag vorher hat Lamberti am Telefon gesagt: «Am besten wäre es zu schweigen.» Aber auch der Berater von Abdi redet an diesem späten Mittwochnachmittag, weil er spürt: Reden kann eine Chance sein. Zur Seite hat er den früheren Spitzenspieler Martin Müller. Der hält einen Berg von Unterlagen bereit.

Canepa und Lamberti reden zur Sache, aber nicht mehr miteinander. Canepa hat den Berater am 28. September öffentlich zur «Persona non grata» erklärt. Lamberti seinerseits sieht in Canepa den Schuldigen, dass es in der Sache Abdi so weit gekommen ist: «Er will mich in ein schlechtes Licht stellen.»

Canepas Lieblingsspieler

Beide legen Dokumente vor, Verträge, Vertragsentwürfe, Vollmachten. Es geht um das, was der FCZ Abdi bietet, was der italienische Klub Udinese Calcio ihm diesen Sommer offerierte. Es geht um Geld. Um Millionen. Canepa und Lamberti verteidigen ihre Positionen mit aller Entschlossenheit. Jeder hat seine Wahrnehmung. Seine Wahrheit.

Im Mittelpunkt also steht Almen Abdi, 23, ein fussballerisches Talent, anständig, sensibel. Seine emotionalen Wurzeln hat er in Kosovo, seine sportlichen beim FCZ. Seit er neun war, spielt er für diesen Klub. 2006 erhielt er den ersten Profivertrag, terminiert bis 2010. Canepa erklärte ihn zum Lieblingsspieler: «Ich sehe Sie eines Tages bei Arsenal und in der Nationalmannschaft.» Einen Sommer später gingen viele Spieler nach dem Gewinn der Meisterschaft weg, Abdi stieg vom Mitläufer zur Teamstütze auf. «Ich bin als Person gereift», sagte er im August vor einem Jahr.

Die ersten Gedanken an einen Wechsel ins Ausland waren bei Abdi und Lamberti damals bereits aufgekommen. Die Verhandlungen mit dem FCZ über eine Vertragsverlängerung bis 2013 begannen gleichwohl. Canepa hat Lambertis Worte im Ohr: «Jawohl, das machen wir.» Der FCZ setzte ein Angebot auf, das Lamberti nicht gefiel. Und besserte es um 30 Prozent nach, auf rund 250 000 Franken plus Prämien.

«Ein kommender Spitzenspieler»

Abdi spielte im Herbst überragend. Ottmar Hitzfeld sagte über das neue Mitglied in seinem Nationalteam: «Ein kommender Spitzenspieler.» Das neue Jahr kam, das nächste Angebot des FCZ, aber im Februar sagte Abdi zum Klubtrainer: «Ich bin nicht so locker. Es läuft mir nicht.» Challandes vermutete einen direkten Zusammenhang zwischen ungeregelter Zukunft und Leistungstief. Almen suchte die Hilfe eines Mentaltrainers. Er schoss weiter Tore, 19 bis zum Titelgewinn, und fand trotzdem nicht mehr zur Form des Herbsts.

Am 21. Juni sagte Lamberti der «SonntagsZeitung»: «Ich mag Sportchef Bickel und Präsident Canepa. Das sind Leute, die zu mir passen.» Dabei war etwas vorgefallen, was Lamberti entsetzte. Lamberti legt ein Fax von Canepa an Udineses Besitzer Gino Pozzo vor; Datum: 11. Juni. Canepa forderte 6,6 Millionen Euro Ablöse für Abdi.

Lamberti sagt: «Warum schreibt er, dass Abdis Vertrag in einem Jahr ausläuft? Warum soll dann ein Klub jetzt noch so viel Geld für einen Spieler bezahlen? Pozzo fragte mich: Du, Dino, das ist aber nicht der Präsident von Zürich? Ich sagte ihm: Doch.» Canepa entgegnet: «Diese Episode zeigt die Verschlagenheit des Beraters. Hätte ich den Präsidenten von Udinese anlügen sollen? Das ist nicht mein Verhandlungsstil.» Lamberti schaffte es - nach seiner Darstellung -, Pozzo wenigstens auf einen Transferbetrag von 3,25 Millionen Euro zu verpflichten. Zehn Prozent hätten Abdi zugestanden. Mit den umgerechnet 4,9 Millionen Franken konnte Canepa einverstanden sein. Ende Juli erklärte er im FCZ-Verwaltungsrat: «Wir sind uns mündlich mit Udinese einig.»

1,5 Millionen netto von Udinese

Zu der Zeit verhängte er einen Transferstopp, um die Chancen auf eine Champions-League-Qualifikation zu wahren. Diese Massnahme sollte für alle gelten, nur nicht für Abdi. Das betonte Canepa. Und er sagte auch: Er werde sich an das halten, wonach Abdi bei einem vernünftigen Angebot wechseln dürfe.

Aus Udine fragte Pozzo bei Lamberti nach: «Du, Dino, wie sieht es aus? Können wir den Transfer machen oder nicht? Nein, es gibt einen Transferstopp? Dann müssen wir das Thema beenden.» So erzählt das Lamberti, der von Udinese seit dem 15. Juni das Mandat besass, den Transfer Abdis zu verhandeln. Bickel präsentiert die Ansicht des FCZ, warum Abdis Wechsel nicht zustande kam: «Auf einmal erklärte mir Lamberti: Abdi habe abgesagt, er sei sich mit Udinese nicht einig geworden.»

An der Lavaterstrasse legt Lamberti ein Dokument vor: das Udinese-Angebot an Abdi. «Sollen wir das zeigen?», hat er Müller gefragt. Abdi hätte im Friaul, alles in allem, um die 1,5 Millionen Franken verdienen können: netto, Jahr für Jahr, bis 2014. «Und da soll Almen abgesagt haben!», ruft Lamberti.

Wert ist nicht wiedergegeben worden

Der FCZ wollte Abdi ein frisches Angebot vorlegen, um ihn bis 2013 zu binden. Canepa erinnert sich: «Lamberti sagte mir: Cillo, das machen wir, selbstverständlich. Etwas anderes kommt überhaupt nicht infrage. Wir sind uns bewusst, was der FCZ für Almen alles gemacht hat.» Canepa und Bickel redeten mehrmals mit Lamberti. Nur einer war nie dabei: Abdi.

«Lamberti blockte immer ab, wenn ich wollte, dass Abdi dabei ist», sagte Canepa, «er behauptete: Das belastet Almen zu sehr.» Lamberti sagt: «Es war immer der Entscheid des FCZ, ob Almen dabei ist oder nicht.» Für Canepa ist es wichtig, dass die Spieler bei solchen Gesprächen dabei sind. Er habe sich im Fall Abdi «fälschlicherweise auf die Integrität des Beraters verlassen».

Der Präsident holt seinen Terminkalender hervor: «Das Zerwürfnis begann am 25. September.» Es war Freitag, 16 Uhr, jetzt sass auf Canepas Wunsch Abdi mit am Tisch, neben Lamberti, Bickel, Challandes. Bickel lief bald wutentbrannt davon: «Lamberti sagte: Wir verlängern den Vertrag nicht. Was sollte ich da noch bleiben?» Canepa und Bickel fühlten sich hintergangen. Lamberti sagt: «Der Wert von Almen als Spieler ist auf dem Papier nicht wiedergegeben worden.» Lamberti und Abdi waren ein Jahresgrundgehalt von 360 000 Franken plus Spesen, plus mehrere Hunderttausend Franken Prämien, plus eine Million Franken Anteil an einer künftigen Ablöse von sechs Millionen nicht genug. «Die Ausstiegsklausel war nicht klar definiert», sagt Lamberti.

«Wir wissen jetzt, dass wir den FCZ im nächsten Sommer verlassen»

Drei Tage später teilte der FCZ mit, laut Lamberti habe sich Abdi mit Udinese für die Saison 2010/11 bereits geeinigt. Lamberti berief umgehend eine Pressekonferenz im Hyatt ein. Von einer Einigung mit Udinese könne keine Rede sein, sagte er. Sechs Journalisten kamen, auf Abdis Namensschild stand «Almend», der Spieler sagte Sätze wie: «Wir wissen jetzt, dass wir den FCZ im nächsten Sommer verlassen.» Er wirkte apathisch, hilflos, ferngesteuert. Lamberti sagt: «Ferngesteuert? Ich zeige meinen Jungs nur auf, was möglich ist. Entscheiden tun sie selbst.»

Letzten Freitag setzte sich Bickel mit Abdi zusammen. «Wir unterhielten uns gut», sagt er, «Challandes kam dazu und bestätigte ihm, dass ihm keiner in die Aufstellung reinrede.» Bickel unterbreitete Abdi ein letztes minimal verbessertes Vertragsangebot. Anderntags beklagte Bajram Abdi im «Blick» die fehlende Wertschätzung des FCZ für seinen Sohn.

In seinem Büro sagt Lamberti: «Bickel rief einmal hier an und sagte: Entweder unterschreibt ihr. Oder Almen spielt nicht mehr. Das kommt vom Präsidenten aus.» Canepa kontert: «Unsinn. Glauben Sie wirklich, Challandes lasse sich in die Aufstellung reinreden?»

Den Kopf «lüften»

Und jetzt? Wie weiter? Die kurzfristige Entwicklung ist nicht absehbar. Vielleicht geht Abdi im Winter, wenn die nächste Transferperiode beginnt, damit der FCZ noch eine Entschädigung erhält, sonst ist er ablösefrei bei Vertragsende im Sommer. Anfragen aus Deutschland, Italien und Frankreich liegen vor. «Ich mache mir bei Almen keine Sorgen um die Zukunft, aber um die Gegenwart», sagt Lamberti.

Fürs Erste gibt der Klub dem Spieler bis Sonntag frei, um den Kopf «lüften» zu können. Abdi sagt zu Lamberti: «Das ist nicht das, was ich möchte. Ich wäre lieber auf dem Platz.» Canepa erklärt zum Abschied: «Ich will nur noch mit Leuten an den Tisch sitzen, zu denen ich Vertrauen haben kann. Mit Abdi selber würde ich mich auch in Zukunft jederzeit wieder zusammensetzen.»
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Re: Almen Abdi

Beitragvon depeche FCZ » 30.10.09 @ 8:50

Bani hat geschrieben:Lamberti bitte nach Lybien :-)) !! Aber nur einfach, nicht hin und retour.



ob mit oder ohne tix: retour geht zur zeit eh nicht ;-)

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Re: Almen Abdi

Beitragvon 11freunde » 30.10.09 @ 8:54

Hat man den Tagi und deren "ichLiebeGoogle-Reporter" zuwenig oder keine Champignonsleague tickets geschickt?

http://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussball/Szenen-einer-kaputten-Beziehung/story/20547693
von piiiZH am 18.06.09 @ 13:33

Ich bin immer von der Mannschaft Fan, welche gerade Meister ist.
Dies unabhängig von Land, Kontinent geschweige denn Geschlecht der Spieler/innen.

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Re: Almen Abdi

Beitragvon JohnyJLucky » 30.10.09 @ 9:17

11freunde hat geschrieben:Hat man den Tagi und deren "ichLiebeGoogle-Reporter" zuwenig oder keine Champignonsleague tickets geschickt?

http://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussball/Szenen-einer-kaputten-Beziehung/story/20547693



es chunt no besser!!!

http://www.blick.ch/sport/fussball/supe ... eln-132156
Maloney hat geschrieben:Ich bitte dich. Wir sind keine Politiker. Wir sind Fussball-Fans. Wir sagen nicht "Mit Verlaub, aber das halten wir nicht für angemessen.", sondern "Figg di!"

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Yekini
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Re: Almen Abdi

Beitragvon Yekini » 30.10.09 @ 9:30

richtig so...;-)


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