Der Fingerzeig von Arbeiter Stahel
von Sandro Compagno, Slowenien
Florian Stahel gehört trotz vier Titeln mit dem FCZ zu den unterschätzten Spielern beim Meister. Zu Unrecht, wie sein grandioses Comeback in Maribor belegt.
109 Tage hatte der 24-Jährige keinen Ernstkampf mehr bestritten. Eine Verletzung an Innenband und Meniskus hatte ihn seit dem 18. April ausser Gefecht gesetzt. Der Kaltstart in diesem so wichtigen Spiel in Maribor sei darum nicht einfach gewesen, sagte Stahel beim gemeinsamen Nachtessen im 5-Sterne-Hotel Habakuk: «Ich wusste nicht, wo ich stehe.» Zuvor hatte er ganze 45 Minuten in einem Testspiel mit der U21 gespielt. «Ein solches Comeback ist natürlich wunderbar.»
Für Stahel war klar, dass der FCZ den «Grundstein in der Defensive» gelegt hatte. Und daran hatte er massgeblichen Anteil. Er kümmerte sich nämlich auf der rechten Abwehrseite so intensiv um den slowenischen Spielmacher Zoran Pavlovic, dass dieser nach der Pause die Seite wechselte. «Eine Diva» sei Pavlovic, so Stahel cool, «mit vielen Mätzchen und Schauspielerei».
Dass der FCZ mit dem 3:0-Sieg in Maribor das blamable 2:3 aus dem Hinspiel korrigierte, ist für den FC Zürich eminent wichtig. Es stehen nicht nur Einkünfte in Millionenhöhe auf dem Spiel, sondern die Fussball-Philosophie des Vereins. Trainer Bernard Challandes nennt sie scherzhaft «Zirkus», Präsident Ancillo Canepa ernsthafter «attraktiven, technisch hochstehenden Fussball».
Dass ausgerechnet einer aus der Arbeiterfraktion, der frühere Junior des FC Oerlikon, entscheidend dazu beitrug, dass die Künstler an die Türe zur Champions League klopfen, ist sicher ironisch, vielleicht gar ein Fingerzeig an die sportliche Leitung. Und sonst ganz einfach eine schöne Geschichte.
Quelle: 20min
Mal ein Bericht aus den Medien der keine Kritik verdient hat :-)
Und schön das Stahel so zurück kommen konnte.