16:37 | 29.04.2008
Sion hat im «Fall Reset» erfolgreich protestiert. Odilo Bürgy, der Präsident der Disziplinar-Kommission der Liga, hat die Beschwerde der Walliser gutgeheissen. Virgile Reset muss die zweite Sperre nicht mehr absitzen.
Reset provozierte am 8. März in Luzern (1:1) mit einer Schwalbe den Penaltytreffer zur Führung des FC Sion. Aufgrund der klaren TV- Bilder sperrte der Disziplinarrichter den Franzosen in erster Instanz für zwei Partien. Beim 3:3 gegen den FCZ fehlte Reset deshalb.
Praxisänderung nicht möglich
Zwar betont auch Bürgy in seiner Urteilsbegründung, dass er die Aktion von Reset als grobe Unsportlichkeit taxiert. Anders als der «TV-Richter» der Liga verweist er in seinem Entscheid aber auf die langjährige konstante Rechtsprechung der Disziplinar-Kommission. Diese schützte Tatsachenentscheide der Schiedsrichter bislang konsequent und entsprach damit der Linie der FIFA.
Bürgy argumentierte (und rügte) nun, dass der erstinstanzliche Spruch einer Praxisänderung der Rechtsprechung gleichkommen würde. Solche Änderungen müssten den Klubs aber vor dem Start einer Saison klar kommuniziert werden, führte der Präsident der Disziplinar- Kommission aus. Eine Anpassung der entsprechenden Reglemente sei in Zukunft denkbar.
Kein Zusammenhang mit YB-Spiel
Einen Zusammenhang mit Christian Constantins angedrohtem Protest und einer möglichen Klage gegen die Liga wegen der am letzten Sonntag verhängten gelb-roten Karte gegen Sions Vilmos Vanczak dementierte Bürgy vehement. «Die beiden Fälle haben nichts miteinander zu tun. Die zeitliche Nähe ist nicht gewollt und unglücklich.»
In Kürze ein Entscheid im «Fall Varela»
Seit zwei Wochen ist die Liga an einer weiteren Front mit einem Disziplinarfall beschäftigt. Carlos Varela hatte in St. Gallen angeblich einen Schiedsrichter-Assistenten beleidigt und wurde vom stellvertretenden Disziplinar-Richter für drei Spiele gesperrt. Abgesessen hat der YB-Professional noch keine Sperre, weil sein Verein Beschwerde einreichte. Bürgy weilte im Ausland und wird den Fall «sicher vor dem nächsten Spiel von YB» neu beurteilen. (si/keu)
blick.ch