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Hommage an eine Europareise
24.02.2008, 20:03 Uhr
abgelegt unter Uefa-Cup, Wort zum Sonntag, FC Zürich
Wehmütig schaue ich zurück auf die letzten Monate, auf so viel schöne Momente, die uns die zehn Spiele mit unserem FCZ, die Reisen, und die Erlebnisse drumherum gegeben haben. Moskau, Empoli, Istanbul, Prag, Hamburg. Allein beim Aufzählen der Städtenamen läuft nochmals ein ganzer Film ab. Da war die Nacht von Moskau, wo wir erst kurz nach Anpfiff mit unseren Kleinbussen kreuz und quer durch den Riesenmoloch den Olympiatempel von Luschniki doch noch erreichten. Da war beispielsweise das Abschlusstraining im imposanten Strahov Stadion, mit 220‘000 Plätzen lange das grösste Stadion der Welt.
Da war die Zugfahrt durch die malerischen Hügel von Norditalien mit schmerzendem Füdli vom endlosen Sitzen auf dem Weg nach Empoli. Oder der Flug mit der eigene Südkurven Chartermaschinen nach Istanbul, die anschliessende Polizeieskorte von der asiatischen Seite von Konstantinopel über die Bosphorus Brücke ins europäische Zentrum der Metropole. Da war die imposante schreiende Menge türkischer Männer im Inönü Stadion. Ich denke zurück an die Stadion-Kioskbetreiber von Empoli, die mit ihrem Borgetti Espressolikör die UEFA Alkoholrichtlinien so schön ausgehebelt haben oder die Verkäuferin der preiswert köstlichen Lachsbrötchen in den Katakomben im Luschniki-Stadion in Moskau. Ah ja, da war auch noch der feine türkische Tee aus dem kultigen Open–Air Verpflegungstand im Besiktas Stadion. Ob wohl die tiefgefrorenen Würste auf dem Prager Grill noch immer braten? Diskutieren die fünf FCZ Fans wohl immer noch vor der Davidwache im Hamburger Kiez mit den Polizisten über die Menge von erlaubtem Eigenverbrauch von Hasch?
Mir kommt der Südkurvler in den Sinn, der bei einem WC-Stop auf einer Raststätte vom Carchauffeur vergessen wurde und nie in Prag ankam. Ich denke an die italienische Zug Putzequipe, die unsere SBB Wagons so unglaublich „sauber“ geputzt hat, dass aber auch gar nichts mehr zurückblieb.
Dann das lockere gemeinsame Fussballgekicke vom Riesenfanmob auf dem Wenzelplatz. Ich denke an Thomas*(Name geändert), der es in all den Auswärtsspielen immer noch nicht geschafft hat, sein Traumgirl in der Kurve oder auf der Reise wenigstens einmal anzusprechen. Oder an Patrick*(Name auch geändert), der den Mut immer noch nicht gefunden hat seine Clique aufzuklären, dass nicht der Schiri unten auf dem Feld, sondern er selber schwul ist. Danke an alle daheimgeblieben Fans, die vor dem eigenen TV oder Radio, im Studio Wellness, im El Lokal, Kafi Schnaps oder der Total Bar so rührend den Fans vor Ort bestätigt haben, dass man unsere Kurve mit Abstand (!) am lautesten gehört hat über den Aether.
Danke FCZ für die wundervollen Erlebnisse die ich mit dir erleben durfte, danke der Südkurve, danke unserem engagierten Präsidenten und seiner einzigartigen Frau (ja, ich rauche sehr viel, aber ich mache keine Lungenzüge!), danke den Spielern, die uns von grottenschlecht bis genial alles geboten haben, danke den Capos für ihren unermüdlichen Einsatz und auch allen Carchauffeuren, Lokführern, dem Südkurvenflieger- Piloten usw.
Wir alle sind FCZ.
Europa, nächstes Jahr kommen wir wieder!
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