Beitragvon devante » 14.02.08 @ 15:12
noch ne kleine anekdote um die vorfreude noch grösser werden zu lassen:
Am 5. August 1971 gewann der FCZ im Letzigrund ein Freundschaftsspiel gegen den Hamburger SV mit 3:0.
Bereits in der 12. Minute erzielte Martinelli das 1:0. Kuhn hatte mit einer weiten Vorlage Rutschmann lanciert. Der den Ball wiederum an Künzli weiterleitete. Dessen Schuss liess der Hamburger Torhüter Oeczan abprallen, was Martinelli den Weg öffnete. Das 2:0 in der 70. Minute erzielt Künzli auf eine Flanke von Jeandupeux. Das 3:0 für den FCZ 2:1 für den HSV in der 77. Minute resultierte aus einem 20-m-Schuss ins Lattenkreuz von Konrad Baumgartner, der in der 2. Halbzeit für Martinelli ins Spiel kam.
Das Tages-Anzeiger titelte, dass der FCZ, nicht der HSV, wie ein Bundesligateam gespielt habe und die NZZ sprach vom überraschenden FCZ. Der HSV setzte ausser Dörfel «alle seine Tenöre» (Tages-Anzeiger) ein. Die Aufmerksamkeit galt natürlich vor allem dem damaligen deutschen Rekord-Internationalen Uwe Seeler. Wie aber die NZZ berichtet, «konnte [Seeler] sich nur vereinzelt von seinem hartnäckigen Bewacher lösen, deutete jedoch mit zwei akrobatischen Scherenschlägen und einigen Kopfstössen seine Gefährlichkeit an.»
Beim FCZ gaben gleich vier Neulinge ihr Letzigrund-Debüt: Spielertrainer Konietzka, Bionda, Rutschmann und der «gross imponierende» (TA), «oft unwiederstehliche» (NZZ) Jeandupeux. Letzterer erinnert sich in seiner Biografie daran, dass er dank guten Leistungen in diesem Spiel (und beim 3:2-Sieg über Hertha Berlin 3 Tage später) schnell und gut vom Team und Publikum aufgenommen wurde.
In den Reihen das HSV spielte mit Georg Volkert ein Ex-FCZler. Die beiden Saisons davor hatte er noch beim FCZ gespielt. Die Berichterstatter von Tages-Anzeiger und NZZ sind sich in ihrem Urteil über den linken Flügel weitgehend einig: «wie schon im FCZ-Dress […] zu ballverliebt» (TA), «Volkert, der immer noch zu lange den Ball bei sich behielt» (NZZ).
«Der FCZ weckte gestern Abend bei seinen Anhängern ziemlich hochgeschraubte Erwartungen auf die kommende Meisterschaft» bilanzierte der Tages-Anzeiger nach dem Spiel. Zwar wurde der FCZ in der Folge hinter Basel nur 2. in der Meisterschaft, gewann aber gegen den gleichen Gegner den Schweizer-Cup – dank eines Tors von Jeandupeux.
PS: Aufgrund von Umbauarbeiten, die Stehrampen im Norden und Süden wurden überdacht und vergrössert, fehlten der Totomat und die Matchuhr. Im Tages-Anzeiger heisst es dazu weiter: «Die FCZ-Leitung hat inzwischen bei der Stadt Zürich wegen einer Beschleunigung der Bauarbeiten interveniert, damit wenigstens bis zum 21. August die Matchuhr und die Totomat-Tafel wieder montiert sind.»
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BORGHETTI