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Aufatmen in Aarau, Luzern und Thun
Die Axpo-Super-League-Vereine Aarau, Luzern und Thun erhalten von der Swiss Football League eine allerletzte Fristerstreckung für die Erfüllung der Stadionauflagen.
Mit dem Aufschub der Frist bis im Frühling 2010 will das Komitee der Swiss Football League (SFL) die bereits weit fortgeschrittenen Neubauprojekte in den drei Städten nicht gefährden. Zum einen haben die involvierten Behörden bereits grosse Vorarbeit geleistet und hohe Planungskosten investiert. Zum anderen finden in allen drei Städten in den nächsten Monaten erst noch Volksabstimmungen statt.
Mit einer möglichen Lizenzverweigerung für die drei Klubs - und einem Zwangsabstieg als Folge - hätte man die Stadienprojekte gefährdet. Die Klubs der SFL folgten denn auch an der heutigen GV in Bern dem Ansinnen des Verbandes und stimmten dem Antrag des Komitees einhellig zu. Zuvor hatten die drei Klubs selber Anträge auf eine Fristverlängerung um ein Jahr eingereicht, diese aber nach dem Gegenvorschlag des Komitees zurückgezogen.
Das SFL-Komitee verfolgt mit seiner Verlängerung um zwei Jahre auch noch ein anderes Ansinnen. Auch in der Challenge League müssen rund zwei Drittel der Stadien in den nächsten Jahren mehr oder weniger stark umgebaut werden. Mit der neuen Frist werden nun alle Klubs in der Super und Challenge League gleich behandelt.
Neue Modusdiskussion 2010
Sollten im Frühling 2010 zusätzlich zu den 10 ASL-Vereinen auch mehrere Klubs aus der Challenge League über Uefa-taugliche Stadien verfügen, müsste die Modusfrage wieder in Gang gebracht werden.
SFL-Präsident Peter Stadelmann gibt unumwunden zu, dass man dann wieder über eine Aufstockung auf zwölf ASL-Klubs und eine Rückkehr zum Finalrundenmodus diskutieren müsse.
TV-Vertrag für Challenge League
Stadelmann informierte heute auch über weit fortgeschrittene Verhandlungen mit zwei Interessenten, die ab der Rückrunde jeden Montagabend ein Challenge-League-Spiel live übertragen würden. Die Interessenten sollen der Privatsender U1 und Teleclub sein.
Damit hofft man, das Interesse an der zweithöchsten Liga deutlich verbessern zu können. In der ASL ist das Zuschauerinteresse seit der Häufung der TV-Übertragungen um 14 Prozent gestiegen.
Neues Nachwuchs-Förderungsprojekt
Die SFL startet im nächsten Frühling ein individualisiertes Förderprogramm für die besten Schweizer Talente im Alter zwischen 18 und 21 Jahren. Diese können momentan nicht individuell gefördert und trainiert werden, weil in vielen Klubs die Finanzen und personellen Ressourcen dazu fehlen. Im Pilotprojekt «Postformation» sollen rund 20 Spieler aus den Schweizer Profivereinen ausgewählt werden und zunächst mit Leistungstests analog den Schweizer Internationalen auf ihre Leistungsfähigkeit geprüft werden.
Aufgrund dieser Testresultate werden individuelle Trainingspläne für die Spieler erstellt. Die Umsetzung der Pläne bei den Klubs werden von der SFL und der technischen Kommission des Schweizerischen Fussballverbandes überwacht und kontrolliert. Der Verband wird den Vereinen bei Bedarf auch professionelle Trainer zur Verfügung stellen. In einer weiteren Phase sollen danach jährlich zwischen 60 und 80 junge Talente auf diesem Weg gefördert werden.
Das Projekt «Postformation» ergänzt die bereits bestehenden Nachwuchsförderungs-Bewegungen der SFL. Neben dem Ausbildungslabel für Klubs mit professionellen Nachwuchstrainern gibt es auch die U-21-Trophy zur Förderung des Einsatzes von lokal ausgebildeten U-21-Spielern in Partien der Challenge League. Für diese beiden Projekte investiert die SFL bereits jetzt pro Jahr durchschnittlich fünf Millionen Franken gezielt in die Talentförderung bei ihren Klubs.
Saisonende am 12. Mai
SFL-Direktor Edmond Isoz gab bekannt, dass die Rückrunde in der Axpo Super League am 2. Februar beginnt und am 12. Mai beendet sein muss. Der Cupfinal ist für den 6. April vorgesehen. Weil im Berner Stade de Suisse im März/April für die EM-Endrunde ein Naturrasen verlegt wird, wird der Cupfinal mit grosser Sicherheit nicht in Bern stattfinden.
Die SFL erhielt zudem von den Euro-Organisatoren eine Spezialbewilligung, dass im Letzigrundstadion auch nach dem 7. Mai (Sperrdatum für alle EM-Stadien) noch ein Meisterschaftsspiel ausgetragen werden darf, weil dort mit GC und dem FCZ zwei Klubs ihre Heimspiele austragen. Aus Fairplaygründen wäre es laut Isoz nicht richtig, wenn einer der beiden Zürcher Klubs seine beiden letzten Meisterschaftsspiele auswärts austragen müsste.