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Freundlicher Empfang für den FCZ
Niemand ausser ein paar Fotografen nahm von den Zürcher Spielern bei ihrer Ankunft Notiz. Aber sonst deutet nichts darauf hin, dass Besiktas die heutige Aufgabe unterschätzen wird - im Gegenteil.

Istanbul kann zuweilen ein heisses Pflaster sein. Im Herbst 2005 erlebten die Schweizer vor und nach der WM-Barrage alle Facetten der Einschüchterung. Eine solche Tortur erlebte der FC Zürich nicht. Der Empfang im Flughafen «Sabiha Gökcen» war freundlich dezent. Innerhalb von zehn Minuten hatte die gesamte Delegation den Zoll passiert - in Kloten werden solche Formalitäten nicht schneller erledigt. Niemand ausser ein paar Kamera-Teams und Fotografen nahm von der Ankunft des Schweizer Champions Notiz.

César, der sich vor wenigen Tagen seinem neuen Arbeitgeber aus Al-Ahly angeschlossen hat, fehlte im Kreis der Zürcher wie erwartet. Die Chefs aus Dubai lehnten seinen Wunsch ab, den FCZ in Istanbul ein letztes Mal zu unterstützen ab. Alexandre Alphonse flog indessen mit. Der am Knöchel verletzte Franzose verzichtete aber auch am dritten Tag nach dem dümmlichen Foul des Young Boy Christian Schwegler auf das Mannschaftstraining. «Ich kann aber fast ohne Schmerzen laufen», gab der formstarke Stürmer gestern noch eine Teilentwarnung.

Entschieden wurde in der «Causa Alphonse» nach einem Belastungstest am Mittwochmorgen. Diesen musste der 25-jährige schon nach wenigen Minuten abbrechen. Damit könnte Bernard Challandes auf die die Variante mit Yassine Chikhaoui hinter der einzigen Spitze Raffael setzen. Im linken Couloir würde dann wohl der eher defensivere Marc Schneider zum Handkuss kommen. Ob Silvan Aegerter im Zentrum beginnt, ist ebenfalls noch offen. Der Thuner leidet noch immer unter den Folgen einer Zerrung.

Das Klima beim türkischen Medientermin war nicht nur der wohltuenden Regenschauer wegen angenehm entspannt und milde. Coach Ertugrul Saglam ist ein höflicher Gastgeber. Seine leise und zurückhaltende Art passt so gar nicht zur medialen Aussendarstellung der 14-Millionen-Metropole. Der frühere Besiktas-Stürmer betonte die Bedeutung der Partie für den türkischen Fussball: «Nach vier Jahren wollen wir uns endlich wieder für die Champions League qualifizieren.»

Zur Vorbereitung hat sich der türkische Cupsieger auf den vereinseigenen Campus zurückgezogen. Ausserhalb der hektischen Stadt, umgeben von dichten Wäldern, übernachten die Professionals von Besiktas in einer erstklassigen Unterkunft. Auf dem nach dem Istanbuler Mäzen Nevzat Demir Tesisleri benannten Gelände schwor Saglam seine Equipe auf den «sehr guten FCZ» ein. Der Anhang teilt Saglams Einschätzung offenbar nicht. Insider rechnen jedenfalls «nur» mit knapp 25 000 Zuschauern. In der Meisterschaft ist das Inönü im Normalfall ausverkauft.


Champions League, 3. Qualifikationsrunde

Besiktas Istanbul - FC Zürich 19.15 Uhr
Inönü. - SR Fröjdfeldt (Sd).
Mögliche Startformationen. Besiktas: Rüstü; Kurtulus, Zan, Toraman, Üzülmez; Özkan, Cissé, Ricardinho, Tello; Delgado; Bobo.
Zürich: Leoni; Stahel, Barmettler, Tihinen, Rochat; Abdi, Tico, Schneider (Hassli/Eudis), Aegerter, Chikhaoui; Raffael.
Bemerkungen: Besiktas ohne Koray (gesperrt), Higuain (nicht spielberechtigt), FCZ ohne Alphonse (verletzt), Stanic, Stucki (beide rekonvaleszent). Beginnt Aegerter nicht, würde Abdi ins Zentrum rücken und vermutlich Schneider ins linke Mittelfeld nachrücken.


Quelle: SI