lucien favre verlässt den fcz - wer soll nachfolger werden?
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ComeOnZüri16
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3. Juni 2007, NZZ am Sonntag
«Es wird keinen Exodus nach Berlin geben!»
FCZ-Präsident Canepa ist verärgert über Favres Wechsel nach Berlin
NZZ am Sonntag: Jürgen Seeberger, Rolf Fringer, Volker Finke . . .
Ancillo Canepa: . . . Marco Schällibaum, Bernard Challandes und so weiter und so fort. Ich kenne diese Liste. Sie besteht aus lauter interessanten Namen für die Nachfolge von Lucien Favre.
Wer ist Favorit?
Das ist völlig offen. Es gibt auch noch keine Tendenzen. Sportchef Fredi Bickel, Verwaltungsrat René Strittmatter und ich lassen uns nicht unter Druck setzen. Es gibt keinen Schnellschuss. Wenn wir am 15. Juni das Training wieder aufnehmen, muss der neue Trainer noch nicht bekannt sein. Wenn doch, umso besser.
Wie sieht das Anforderungsprofil aus?
Der neue Trainer muss ambitioniert sein, mit jungen Spielern arbeiten können, eine positive Ausstrahlung und internationale Erfahrung haben, den Schweizer Fussball kennen, menschlich in den FCZ passen und Akzeptanz geniessen.
Das klingt vielversprechend.
Unsere Ansprüche sind hoch, das ist klar. Aber ich glaube, dass es einige Trainer gibt, die diese Kriterien erfüllen. Nachdem Favre schon vor zwei, drei Monaten einen Abgang nicht ausgeschlossen hatte, führten wir - notabene immer in Absprache mit Favre - unverbindliche Gespräche mit möglichen Kandidaten. Wir sind vorbereitet.
Nach der Meister-Euphorie steht nun die Qualifikation für die Champions League bevor. Gleichzeitig muss mit einem neuen Trainer das Team umgebaut werden. Eine heikle Situation.
Warum heikel? Nur weil der Trainer nicht mehr da ist, ändern unsere Ziele nicht: Wir wollen den Titel verteidigen, den Cup gewinnen und mit etwas Glück in die Champions League. In personellen Fragen muss man immer in Alternativen denken, sonst würde man den Klub schlecht führen.
Bereits wird davon gesprochen, dass Favre Inler oder Raffael, aber auch Co- Trainer Gämperle nach Berlin holen könnte. Sind Sie gewappnet?
Die haben alle Verträge, die ordnungsgemäss eingehalten oder zumindest mit uns offiziell besprochen werden müssen. Wir leben doch nicht in einer Bananenrepublik! Favre hat sich in einem TV-Interview zu meiner Überraschung sehr ausweichend zu diesen Namen geäussert. Es wäre auch menschlich ein Tiefschlag, wenn er versuchen sollte, FCZ-Spieler oder -Co-Trainer nach Berlin zu holen. Es wird keinen Exodus nach Berlin geben!
Sind Sie verärgert über Favre?
Ich sage es mal so: Das Tempo der Entwicklung hat mich schon überrascht. Ich wusste um Favres Wunsch, einmal ins Ausland zu wechseln. In den letzten Wochen gab es aber keinerlei Signale von ihm, dass dies schon jetzt der Fall sein würde. Wir planten die Zukunft, freuten uns auf das neue Stadion. Im Nachhinein ist klar, dass der Transfer von ihm und von Leuten in seinem Umfeld schon seit Längerem vorbereitet worden war.
Favre sagt, er hätte Sie stets über seine Schritte informiert. Stimmt das?
«Stets» ist relativ. Es gab Gerüchte aus Berlin. Nach dem Cup-Final am Montag telefonierte ich deshalb mit Favre. Er sagte, er habe per SMS eine Anfrage von Hertha bekommen. Er sei aber nicht interessiert.
Wussten Sie, dass er am Dienstag nach Berlin geflogen ist?
Nein. Medienleute machten uns darauf aufmerksam. Ich ging weiter davon aus, dass er im FCZ bleibt und nur anstandshalber mit Hertha spricht.
Nochmals: Hat Sie Favre enttäuscht?
Ich bin schon ein wenig enttäuscht, dass er uns nicht transparenter informiert hat. Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt. Wir hatten schon vor Wochen abgemacht, dass wir bei einem interessanten Angebot aus dem Ausland freundschaftlich eine Lösung finden würden. Ein solches Gespräch fand nie statt. Das meiste lief hintenrum, im Versteckten. Das ärgert mich.
Wie hoch ist Favres Ablösesumme?
Die kolportierten Zahlen stimmen nicht. Favre hat keine Ablösesumme im Vertrag. Bis heute habe ich noch überhaupt nichts von Hertha gehört. Die Modalitäten der Vertragsauflösung - also auch die Ablösesumme - sind auszuhandeln.
Haben Sie Fehler gemacht?
In dieser Angelegenheit nicht. Es ist auch falsch, dass ich mich mit Favre nicht verstanden habe. Ich glaube, wir wurden fast Freunde. Favre ist ein Künstler, ein Tüftler, ein Zweifler. Er braucht Nestwärme. Wir haben sie ihm gegeben. Ich wünsche ihm von Herzen, dass er sie auch in Berlin bekommt. Interview: Stephan Ramming
Quelle nzz
http://www.nzz.ch/2007/06/03/sp/articleF8DHF.html
«Es wird keinen Exodus nach Berlin geben!»
FCZ-Präsident Canepa ist verärgert über Favres Wechsel nach Berlin
NZZ am Sonntag: Jürgen Seeberger, Rolf Fringer, Volker Finke . . .
Ancillo Canepa: . . . Marco Schällibaum, Bernard Challandes und so weiter und so fort. Ich kenne diese Liste. Sie besteht aus lauter interessanten Namen für die Nachfolge von Lucien Favre.
Wer ist Favorit?
Das ist völlig offen. Es gibt auch noch keine Tendenzen. Sportchef Fredi Bickel, Verwaltungsrat René Strittmatter und ich lassen uns nicht unter Druck setzen. Es gibt keinen Schnellschuss. Wenn wir am 15. Juni das Training wieder aufnehmen, muss der neue Trainer noch nicht bekannt sein. Wenn doch, umso besser.
Wie sieht das Anforderungsprofil aus?
Der neue Trainer muss ambitioniert sein, mit jungen Spielern arbeiten können, eine positive Ausstrahlung und internationale Erfahrung haben, den Schweizer Fussball kennen, menschlich in den FCZ passen und Akzeptanz geniessen.
Das klingt vielversprechend.
Unsere Ansprüche sind hoch, das ist klar. Aber ich glaube, dass es einige Trainer gibt, die diese Kriterien erfüllen. Nachdem Favre schon vor zwei, drei Monaten einen Abgang nicht ausgeschlossen hatte, führten wir - notabene immer in Absprache mit Favre - unverbindliche Gespräche mit möglichen Kandidaten. Wir sind vorbereitet.
Nach der Meister-Euphorie steht nun die Qualifikation für die Champions League bevor. Gleichzeitig muss mit einem neuen Trainer das Team umgebaut werden. Eine heikle Situation.
Warum heikel? Nur weil der Trainer nicht mehr da ist, ändern unsere Ziele nicht: Wir wollen den Titel verteidigen, den Cup gewinnen und mit etwas Glück in die Champions League. In personellen Fragen muss man immer in Alternativen denken, sonst würde man den Klub schlecht führen.
Bereits wird davon gesprochen, dass Favre Inler oder Raffael, aber auch Co- Trainer Gämperle nach Berlin holen könnte. Sind Sie gewappnet?
Die haben alle Verträge, die ordnungsgemäss eingehalten oder zumindest mit uns offiziell besprochen werden müssen. Wir leben doch nicht in einer Bananenrepublik! Favre hat sich in einem TV-Interview zu meiner Überraschung sehr ausweichend zu diesen Namen geäussert. Es wäre auch menschlich ein Tiefschlag, wenn er versuchen sollte, FCZ-Spieler oder -Co-Trainer nach Berlin zu holen. Es wird keinen Exodus nach Berlin geben!
Sind Sie verärgert über Favre?
Ich sage es mal so: Das Tempo der Entwicklung hat mich schon überrascht. Ich wusste um Favres Wunsch, einmal ins Ausland zu wechseln. In den letzten Wochen gab es aber keinerlei Signale von ihm, dass dies schon jetzt der Fall sein würde. Wir planten die Zukunft, freuten uns auf das neue Stadion. Im Nachhinein ist klar, dass der Transfer von ihm und von Leuten in seinem Umfeld schon seit Längerem vorbereitet worden war.
Favre sagt, er hätte Sie stets über seine Schritte informiert. Stimmt das?
«Stets» ist relativ. Es gab Gerüchte aus Berlin. Nach dem Cup-Final am Montag telefonierte ich deshalb mit Favre. Er sagte, er habe per SMS eine Anfrage von Hertha bekommen. Er sei aber nicht interessiert.
Wussten Sie, dass er am Dienstag nach Berlin geflogen ist?
Nein. Medienleute machten uns darauf aufmerksam. Ich ging weiter davon aus, dass er im FCZ bleibt und nur anstandshalber mit Hertha spricht.
Nochmals: Hat Sie Favre enttäuscht?
Ich bin schon ein wenig enttäuscht, dass er uns nicht transparenter informiert hat. Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt. Wir hatten schon vor Wochen abgemacht, dass wir bei einem interessanten Angebot aus dem Ausland freundschaftlich eine Lösung finden würden. Ein solches Gespräch fand nie statt. Das meiste lief hintenrum, im Versteckten. Das ärgert mich.
Wie hoch ist Favres Ablösesumme?
Die kolportierten Zahlen stimmen nicht. Favre hat keine Ablösesumme im Vertrag. Bis heute habe ich noch überhaupt nichts von Hertha gehört. Die Modalitäten der Vertragsauflösung - also auch die Ablösesumme - sind auszuhandeln.
Haben Sie Fehler gemacht?
In dieser Angelegenheit nicht. Es ist auch falsch, dass ich mich mit Favre nicht verstanden habe. Ich glaube, wir wurden fast Freunde. Favre ist ein Künstler, ein Tüftler, ein Zweifler. Er braucht Nestwärme. Wir haben sie ihm gegeben. Ich wünsche ihm von Herzen, dass er sie auch in Berlin bekommt. Interview: Stephan Ramming
Quelle nzz
http://www.nzz.ch/2007/06/03/sp/articleF8DHF.html
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