Beitragvon C.D.M. » 03.03.06 @ 18:40
FC Zürich «ein bisschen Favorit»
Zum 203. Mal findet am Sonntag das Zürcher Derby zwischen den Grasshoppers und dem FC Zürich statt. Dem FCZ bietet sich die Gelegenheit, seine Vormachtstellung im Raum Zürich zu zementieren und seine (geringen) Meistertitel-Ambitionen aufrecht zu erhalten.
Der FC Zürich ist mit sieben Punkten die erfolgreichste Mannschaft der Rückrunde. In den drei Spielen seit der Winterpause liess die Zürcher Verteidigung nur ein Tor zu. Der Rückstand auf den FC Basel wurde von acht auf sechs Zähler reduziert. Und erstmals in dieser Saison verfügt Trainer Lucien Favre auf sein gesamtes 20-Mann-Kader; Cesar kehrt nach überstandener Sprunggelenk- Verletzung in die Mannschaft zurück. Kein Wunder also, dass sich der FCZ-Coach vor dem Spiel gegen GC «zuversichtlich» zeigte.
Meistertitel (noch) kein Thema
Der Blick in die Statistik ist für Favre zur Zeit ein Genuss. Er verfügt über die zweitbeste Abwehr (hinter den Grasshoppers), über den zweitbesten Sturm (hinter dem FC Basel) und gewinnt auswärts so viele Punkte wie kein anderer Super-League-Trainer. Auch die Spiele gegen GC geben Grund zu Optimismus: Von den letzten acht Derbies verlor der FCZ nur das letzte (0:1) nach einem krassen Fehler von Johnny Leoni. Seither hat der Goalie aber überzeugt und damit eine der letzten FCZ-Problemzonen aufgelöst.
Kontinuität schaffen dank Vertragsverlängerung
Die in den letzten Tagen erfolgten Vertragsverlängerungen sind Ausdruck der momentanen Zufriedenheit und Harmonie im Umfeld des Letzigrunds. Favre, aber auch Sportchef Fredy Bickel und der Goalietrainer Martin Brunner erhielten neue, bis Sommer 2008 laufende Verträge. Trotz der jüngsten Erfolge will von der FCZ- Führungsriege niemand vom Meistertitel reden -- noch nicht. Favre hielt sich bedeckt: «Irgendwann wird der Titel zum Thema werden» -- ob schon in dieser oder erst in der nächsten Saison, lässt er offen. Die Weichen sind beim FC Zürich auf jeden Fall gestellt worden.
Balakovs magere Ausbeute
Viel weniger erfreulich ist die Lage «ennet der Geleise». Von einer Kontinuität à la FCZ kann im GC keine Rede sein. Die Abgänge von Trainer Hanspeter Latour und Captain Ricardo Cabanas haben sich ohne Verzögerung auf die Resultate ausgewirkt. Eine Niederlage und zwei Remis sind die magere Ausbeute des neuen Coaches Krassimir Balakov. Der 3. Platz ist zwar in Reichweite, aber auf Grund der gezeigten Leistungen unwahrscheinlicher als es der eine Punkt Rückstand auf die Young Boys vermuten lassen könnte. Balakov fordert von seinen Spielern, von der ersten Minute an präsent zu sein -- nicht ohne Grund, denn in den bisherigen Rückrundenspielen konnte GC nie über 90 Minuten überzeugen.
Im Kampf um einen UEFA-Cup-Platz
Favre sieht den Stadtrivalen immer noch als Mitkonkurrent für einen UEFA-Cup-Platz, obwohl der Vorsprung neun Punkte beträgt. Der Romand will wohl in erster Linie verhindern, dass seine Spieler zu selbstsicher werden und die zuletzt vorbildliche Konzentration und Disziplin darunter leiden. Im Fall des Neo-Internationalen Blerim Dzemaili funktioniert die vorgegebene Tiefstaplerei. Ein «bisschen Favorit» sei der FC Zürich, meint der Mittelfeldspieler.
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