«Was will Mätthäus eigentlich noch?»
MÜNCHEN – Lothar Mattäus kanns einfach nicht lassen, seinen Ex-Klub Bayern München zu ärgern.
Mit seiner Behauptung, ihm stehe eigentlich noch ein zweites Abschiedsspiel zu, stiess Matthäus beim deutschen Rekordmeister auf völliges Unverständnis. «Er hat von uns ein Abschiedsspiel bekommen, das ausschliesslich der FC Bayern organisiert hat. Wir haben uns für ihn den Hintern aufgerissen, um ihm einen Abschied zu ermöglichen, wie ihn noch kein deutscher Sportler hatte», sagte Bayern-Pressechef Markus Hörwick.
Für dieses Abschiedsspiel hätte Matthäus knapp vier Millionen Mark netto erhalten, «der FC Bayern null Mark. Wir sind sauer und fragen uns langsam, was Matthäus eigentlich noch will?»
Matthäus hatte in der ARD-Talkshow bei Reinhold Beckmann am Montag erklärt, dass er von 1994 bis 2000 beim FC Bayern auf jegliche Gehaltserhöhung verzichtet habe. «Dafür sollte ich vom FC Bayern ein Abschiedsspiel bekommen, bei dem ich mindestens drei Millionen Mark netto einnnehmen würde.» Weiter moserte er, dass er immer noch nicht alle angeforderten Unterlagen erhalten habe.
Keinerlei Verständnis hat Bayern auch für die Aussage von Matthäus, er habe die Verantwortlichen des Klubs schon zehnmal zu einem Round-Table-Gespräch eingeladen, um die Unstimmigkeiten auszuräumen, jedoch nie eine Antwort erhalten. «Als es ein Gespräch gab, an dem alle Verantwortlichen des FC Bayern, ein Wirtschaftsprüfer und die Anwälte von Herrn Matthäus teilgenommen haben, fehlte nur einer: Und das war Lothar Matthäus», so Hörwick.
Zuletzt hatte Matthäus mit einer Verspätung von fast drei Jahren wie versprochen einen Teil der Erlöse von exakt 3'927'671.16 Mark netto aus seinem Abschiedsspiel für wohltätige Zwecke gespendet. Insgesamt 306'200 Euro gingen an fünf karitative Einrichtungen.