phn hat geschrieben:«SonntagsZeitung» vom 18.9.2005, Seite 40
FCZ zu schnell für Bülach
Die Amateure waren beim 0: 8 chancenlos
VON ROBERT WILDI
BÜLACH Achtung, fertig, los – und das Spiel war entschieden. Der FCZ- Brasilianer Rafael spazierte nach knapp fünf Minuten ungehindert durch die Abwehr des FC Bülach. Seinen Querpass lenkte der überforderte Brauchli ins eigene Tor. Kurz darauf war Keita zu schnell für die Amateure und schob zum 2: 0 ein.
Fast genau zwölf Jahre ist es her, seit der Zweitligist aus dem Zürcher Unterland im Cup schon einmal gegen den grossen FCZ antreten konnte und nur 1: 2 verlor. Nicht einmal zwölf Minuten dauerte es gestern, ehe der Favorit aus der Super League die Bülacher in die Knie gezwungen hatte. Dabei waren die Stadtzürcher alles andere als gut vorbereitet in die Fussballprovinz gereist. Die 0: 2- Niederlage im Uefa- Cup gegen Bröndby vom Donnerstag hatte Spuren hinterlassen. Trainer Favre liess Filipescu schonungshalber auf der Bank, Stahel klagte am Freitag über 38 Grad Fieber und musste in Bülach dennoch auf den Rasen. Zu lange war die FCZ- Absenzenliste mit den verletzten Nef, Stanic, Hohl und Schneide sowie den gesperrten Tararache und Cesar. « Mein Kader ist viel zu dünn » , klagte Favre vor dem Anpfiff. Folgen musste er in Bülach jedoch nicht befürchten. Den inferioren Gegner besiegte der FCZ auch mit seinem Rumpfteam 8: 0. Die Bülacher konnten einem Leid tun. Viel hatten sie sich vorgenommen und bei der Vorberei- tung auf ihren Saisonhöhepunkt nichts dem Zufall überlassen. Präsident Edi Koller hatte fast rund um die Uhr geweibelt, um einen Volksfest zu schaffen. Die schöne Kulisse von 2200 Zuschauern würdigte die Arbeit des Klubs. Sitzplatzpreise von bis zu 40 Franken sorgten in der Kasse für einen schönen Zustupf.
Richtig Stimmung kam aber nur ganz zu Beginn des Spiels auf, als Bülachs Topskorer Galbarini zweimal allein vor FCZ- Goalie Leoni aufkreuzte, jedoch scheiterte. Der Argentinier hatte nicht seinen Glückstag und brachte in der Schlussphase selbst einen Penalty nicht an Leoni vorbei.
Zufriedene Gesichter dominierten nach dem Ende dennoch auf beiden Seiten. Die angereisten FCZ- Fans feierten friedlich und damit anders als befürchtet. Favre lobte die konzentrierte Leistung seines Teams, Filipescu war froh, dass ihm der Trainer eine Pause gegönnt hatte und Bülach- Präsident Koller freute sich über einen gelungenen Event. Als Geschenk durfte der FCZ- Fan ein Original- Trikot des Stadtklubs mit nach Hause nehmen.
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