Beitragvon Simon » 20.06.05 @ 19:31
Hier noch der ganze Artikel vom Kicker wegen Alex Frei:
Stuttgart: Fortsetzung der Mannschaftsplanung - 20.06.2005 12:25
Trapattoni ist da - nun fehlt noch ein Stürmer
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Zwei Wochen dauerte es, bis der VfB Stuttgart den Nachfolger für Matthias Sammer fand. Am Freitag verkündete VfB-Präsident Staudt: "Habemus Mister" - wir haben einen Trainer! Die ersten Folgen.
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Gefragter Mann: Giovanni Trapattoni bei der Präsentation in Stuttgart.Den Samstagabend verbrachte VfB-Präsident Erwin Staudt auf einer privaten Party. Er unterhielt sich dort mit Günther H. Oettinger, dem neuen Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg. "Er hat mir gratuliert zu unserer Wahl", berichtete Staudt. Überhaupt habe er am Wochenende nur Glückwünsche erhalten zu Giovanni Trapattoni (66). "Ein Supertrainer mit Kultstatus", sei die Reaktion seiner Freunde und Bekannten, aber auch wildfremder Menschen gewesen.
Der neue VfB-Trainer hatte mit seinen ersten Worten am Freitag gleich Gelächter und Applaus herausgefordert: "Ich schon wieder da." Trapattoni ist zurück in der Bundesliga nach zwei Engagements beim FC Bayern München. 19 Titel hat der Italiener, der in seiner Heimat "Il tedesco" (Der Deutsche) genannt wird, vorzuweisen. Erfahrung, Ausstrahlung und Ehrgeiz (Staudt: "Der Mann glüht förmlich") sprechen für den Coach, der zuletzt mit Benfica Lissabon den portugiesischen Meistertitel holte. Doch schon nach einem Jahr in Portugal, wo er bei der EM 2004 mit der italienischen Nationalmannschaft bereits nach der Vorrunde ausgeschieden war, zog es ihn zurück in seine Heimat, zu seiner Frau Paola. Dass er nun einen Zwischenstopp in Deutschland einlegt, erklärt er im Interview.
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Interview mit Giovanni Trapattoni: "Ich setze mir nach oben kein Limit"
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Sein Vertrag läuft bis 30. 6. 2007. Das Jahresgehalt wird auf zwei Millionen Euro geschätzt. In seinem Schlepptau befinden sich Fitnesstrainer Fausto Rossi (54) und Torwarttrainer Adriano Bardin (61), die ihn schon in Florenz, bei der italienischen Nationalmannschaft und zuletzt bei Benfica Lissabon unterstützten. In den nächsten Tagen geht es deshalb um Christian Kolodziej und Eberhard Trautner. "Wir haben genügend Torhüter im Verein", unterstreicht Sportdirektor Herbert Briem, dass Trautner auf alle Fälle beim VfB bleiben wird. Mit Kolodziej finden ebenfalls Gespräche statt. "Wir werden diese Fälle im einzelnen lösen", sagt Staudt. Nun geht es darum, die letzte offene Frage im eigenen Kader zu klären. Die Zukunft von Aliaksandr Hleb (24) soll sich in diesen Tagen entscheiden. Ein erhöhtes Angebot des FC Arsenal ist bis zum Wochenende nicht bei den Schwaben eingetroffen. Hleb selbst weilt nach einem Urlaub in Kroatien seit Samstag wieder in Stuttgart, um mit seinen Managern die Zukunft zu regeln. Wobei der VfB rein rechtlich auf Erfüllung des Vertrages bis 2008 bestehen kann. Andererseits reizen die schriftlich von Arsenal noch nicht bestätigten 15 Millionen Euro Ablöse, die inklusive Erfolgszulagen sogar auf 18 steigen können. Staudt: "Herr Trapattoni hat gesagt, wenn wir richtig dickes Geld bekommen, müssen wir ihn gehen lassen und die Lücke anderweitig schließen. Das zeigt die Professionalität des Trainers."
Ein Ersatz des Weißrussen ist eigentlich schon vorhanden. Der Brasilianer Elson, der im Winter für 500 000 Euro von Palmeiras Sao Paulo gekommen war, ist eine echte Nummer 10. "Bisher hat er aus Verletzungsgründen nur 50 Prozent abgerufen", sagt Briem, der dem 23-Jährigen durchaus zutraut, der neue Dirigent zu werden.
Darüber hinaus sucht der VfB weiter mindestens einen Stürmer, nachdem Kevin Kuranyi (Schalke) und Imre Szabics (Köln) gewechselt sind. "Der Mister", wie Staudt den neuen Trainer nach italienischer Redensart nennt, "kommt am Dienstag wieder nach Stuttgart, da werden wir dann alles Weitere besprechen." Der Vereinschef hofft ganz nebenbei, dass Trapattoni den einen oder anderen Stürmernamen aus Portugal und Italien im Köcher hat und damit die Liste erweitert, die zuletzt beim VfB gehandelt wurde: Alexander Frei (25, Stade Rennes), Mamadou Niang (25) und Salim Arrache (22, beide Racing Straßburg) Neu taucht der Name von Fatih Tekke (27, Trabzonspor) auf. Er wurde mit 31 Treffern Torschützenkönig der Türkei. Problem: Alle kosten Ablöse, Frei zum Beispiel acht Millionen. "Soviel können wir in keinem Fall zahlen", sagt Staudt.
Wenn der eine oder andere Deal trotzdem klappt, wird Staudt wohl wieder ein Lob des Landesvaters einfangen.