Der YB-Edelersatz ist stinksauer – Nati-Coach Kuhn will intervenieren – Trainer – Schällibaum bleibt stur
VON CHRISTOPH GRAF UND THOMAS NIGGL
BERN – Köbi Kuhn ist besorgt. Grund: Am Sonntag fror sein Nati-Star Stéphane Chapuisat beim 1:0-Sieg von YB gegen Delsberg 90 Minuten auf der Ersatzbank. Doch Kuhn will, dass Chappi vor dem wichtigen EM-Qualispiel in Georgi- en Spielpraxis hat.
Chapuisat (34) ist mit YB-Trainer Marco Schällibaum überhaupt nicht einverstanden: «Schällibaum eröffnete mir, er setze auf gefrorenem Boden lieber auf ein Angriffsduo mit Magnin und Häberli.» Für den Routinier macht das keinen Sinn: «Gefrorener Boden ist für mich kein Problem. Ich bin erfahren genug, damit zurechtzukommen.»
Mit einem Formtief kann Schälli den Chappi-Ausschluss nicht rechtfertigen. Beim 5:1 der Nati in Slowenien gab der Stürmer zwei Assists und erhielt die BLICK-Note 5.
Nati-Coach Köbi Kuhn: «Ich war überrascht, dass Chappi gegen Delsberg nur Ersatz war. In der Nati hatte er überzeugt. Und ich nehme nicht an, dass seine Form seither schlechter geworden ist.»
Für Kuhn ist Chapuisat nach dessen Rückkehr in die Nati ein wichtiger Mann geworden – auch im Hinblick auf den EM-Ausscheidungsmatch am 2. April in Georgien.
Deshalb will der Nati-Coach bei YB intervenieren: «Ich hoffe, dass Chappi am Sonntag auf dem Hardturm gegen GC wieder zum Einsatz kommt. Ich will mir diese Partie anschauen und mit den Betroffenen reden.»
Chapuisat ist stinksauer: «Ich fühle mich gut und gehe davon aus, dass Johan Berisha und ich gegen GC stürmen. Schliesslich haben wir beide schon je elf Saisontore erzielt.»
Das sind viel mehr Treffer als die drei von Joël Magnin und die zwei von Thomas Häberli.
Was tut Schällibaum? Er gibt sich stur: «Chappi muss meine Entscheide akzeptieren. Für den GC-Match kann ich ihm gar nichts versprechen.»
Immerhin attestiert Schälli dem Nati-Star guten Einsatz: «Chappi legte zum Abschluss des Montagtrainings eine Extraschicht ein, bei der er Flanken übte. Das war professionell.»
Doch Komplimente allein werden die Eiszeit zwischen dem Trainer und dem Star nicht beenden.
(Quelle: BLICK)