Modernes Denken im SFV. Der NZZ von heute ist folgendes zu entnehmen:
11. Oktober 2002, 02:20, Neue Zürcher Zeitung
Weniger Spiele - mehr Geld
Der Schweizer Fussball-Cup in Zukunft mit 64
statt 196 Mannschaften
ven. Feusisberg, 10. Oktober
Auch der Schweizer Fussball-Cup, letzte marketingfreie
Zone, wird von der Kommerzialisierung erfasst. Der
Schweizerische Fussballverband (SFV) und die Agentur
«sportart» haben eine neue Formel ausgearbeitet, die
voraussichtlich ab der nächsten Saison angewendet wird.
Die wichtigste Neuerung betrifft die Reduzierung des
Teilnehmerfeldes von bisher 196 auf 64 Teams. In der
1. Runde spielen 26 Nationalligavereine, 12 Teams aus
der Erstliga und 26 Mannschaften aus dem Amateurlager.
Nach welchen Kriterien und welchem Modus die Erstliga-
und Amateurteams bestimmt werden, ist den jeweiligen
Verbandskörperschaften überlassen; sie können die
Teilnehmer an der 1. Runde beispielsweise auf Grund der
Tabellenposition in der Vorsaison bestimmen oder ein
Ausscheidungsturnier austragen lassen.
Die neue Formel wird sicherlich zur Attraktivitätssteigerung
beitragen, denn sie bemüht den Mythos «David gegen
Goliath»: In der 1. Hauptrunde sind sämtliche
Nationalligavereine gesetzt, so dass ein Unterklassiger auf
ein attraktives Los hoffen darf; in der 2. Runde sind die
A-Klubs noch gesetzt. Durch verschiedene
Einschränkungen des Losprinzips will man in den ersten
beiden Runden dafür sorgen, dass geographisch weit
auseinander liegende Teams nicht aufeinander treffen,
dagegen regional interessante Begegnungen wie
Rapperswil-Jona - FCZ oder Giubiasco - Lugano zustande
kommen. Die Cup-Spiele sollen in Zukunft in einem
regelmässigen Rhythmus und an Wochenenden
stattfinden und sich so stärker als eine
Veranstaltungsserie einprägen.
Der SFV hat durch die Vermarktung des Cups bisher rund
200 000 Franken jährlich generiert. Durch die Abtretung
der Vermarktungsrechte an die «sportart» vervielfacht sich
dieser Betrag. Die Agentur garantiert dem Verband
Mindesteinnahmen und lässt ihn am Sponsorengeld
partizipieren. In welcher Höhe sich die Beträge bewegen,
wollte der SFV-Generalsekretär Peter Gilliéron allerdings
nicht sagen. Fest steht, dass die «sportart» mit ihrem
Sponsorenkonzept rund zwei Millionen Franken generieren
will. Findet die Agentur einen Hauptsponsor, wird der Cup
seinen Namen tragen.