Nach dem 5:1 der Schweizer Nati gegen Slowenien – BLICK-Statistik beweist:
Köbi schon besser als King Roy
Und Frei besser als Raúl
VON MAX KERN
Köbi Kuhn hat gut lachen: Er reitet seit 9 Monaten mit der Nati auf der Erfolgswelle – und brach Hodgsons Rekord.
FOTO: KEYSTONE
ZÜRICH – «Wir müssen auf dem Boden bleiben», warnte Nati-Coach Köbi Kuhn (60) gestern, «es kann nicht Standard sein, dass wir jetzt in jedem Auswärtsspiel fünf Tore schiessen.»
5:1 am Mittwoch in Slowenien – neben der Höhe des Kantersieges lieferte das Auswärtsspiel gegen den WM-Teilnehmer von 2002 noch zwei andere Ergebnisse:
Unser Nati-Stürmer Alex Frei ist besser als Spaniens Rekordtorschütze Raúl oder Hollands Tormaschine Ruud van Nistelrooy! Mit seinen beiden Treffern von Nova Gorica brachte es der Rennes-Söldner auf den unglaublichen Schnitt von 0,60 Treffer pro Match (siehe Box). Dank den zwei Treffern gegen Deutschland schraubte Raúl seinen Schnitt auf 0,53.
Köbi Kuhn ist statistisch besser als Roy Hodgson. Der Engländer, der die Schweiz nach 28 Jahren Pause 1994 wieder an eine WM gebracht hatte, zwei Jahre später mit der EM-Qualifikation nachgedoppelt hatte, holte mit seinen «Roys Boys» 1,78 Punkte pro Match. Mit dem 5:1 vom Mittwoch erhöhte Köbi seinen Punktestand auf den beachtlichen Schnitt von 1,85 pro Spiel.
Kuhn: «Dieser Sieg war wichtig für das Ego des Teams. Aber die Mannschaft wird deswegen nicht abheben.»
5:1 in Slowenien – wie hatte Köbis Welt vor neun Monaten doch noch anders ausgesehen… Am 15. Mai 2002 hatte sich unsere Nati bei der 1:3-Niederlage gegen Kanada in St. Gallen bis auf die Knochen blamiert.
Kuhn gestern: «Für die Söldner war damals bereits seit zwei Wochen Saisonschluss. Die Spieler des FC Basel waren noch im Meisterrausch. Alle miteinander hatten wir damals diese Ohrfeige gefasst – aber sie war nicht umsonst.»
Seit diesem Tiefpunkt ist unter Köbi Kuhn eine selbst- und stilsichere Einheit herangereift. Allein der Erfolg des Nati-Coaches?
Kuhn bescheiden: «Einerseits brauchts sicher die richtige Zusammensetzung der Gruppe. Dann die Arbeit des ganzen Staffs auf dem Platz. Aber es braucht auch Resultate.»
Die positiven Ergebnisse kamen nach der Kanada-Blamage: 3:2-Sieg gegen Österreich, 4:1 zum EM-Qualifikationsstart gegen Georgien, 1:1 in Albanien, 2:1 in Irland. Und nun das 5:1 gegen Slowenien.
4 Siege und 1 Remis aus den letzten 5 Spielen, seit 9 Monaten nicht mehr verloren. Kuhn: «Die ganze Truppe ist reifer geworden. Und alle Spieler attackieren – wir machen es dem Gegner nicht einfach.»
Aber auch Köbi weiss, dass dieses Nati-Hoch nur dann richtig schön ist, wenn sich die Schweiz im Herbst für die EM 2004 qualifiziert.