Beitragvon C.D.M. » 31.01.05 @ 16:03
Wettskandal: Erster Spieler geständig
PADERBORN – Täglich zieht der Wettskandal im deutschen Fussball weitere Kreise. Heute gab erstmals ein involvierter Spieler zu, von einem Unbekannten Geld angenommen zu haben.
Der Regionallist SC Paderborn, wegen seines Cup-Sieges gegen Bundesligist Hamburger SV ins Zwielicht geraten, liess heute die nächste Bombe platzen. Präsident Finke gab der Presse das Geständnis eines seiner Spieler bekannt.
SC Paderborn-Captain Thijs Waterink hatte seinem Präsi gestanden, vor der Partie gegen den HSV Geld von einem Unbekannten angenommen zu haben. 10´000 Euro (15´500 Franken) habe der Mann dem holländischen Profi angeboten, mit dem Hinweis, dass er dieses im Falle eines Sieges behalten könne. Nach dem überraschenden 4:2 sei das Geld unter den Spielern verteilt worden – 500 Euro pro Person.
Waterink wurde von seinem Verein freigestellt, aber nicht entlassen. Er will vollumfänglich mit den Behörden kooperieren und bei der Aufklärug des Sachverhaltes helfen. Aus Sicherheitsgründen ist er im Moment untergetaucht.
Schiris abgesetzt
Gestern hatte der Skandal weitere Auswirkung auf den Spielbetrieb. Dem vom Skandal-Ref Hoyzer schwer belastete Kollege Jürgen Jansen wurde kurzfristig die Leitung der Partie Bremen-Rostock entzogen. Trotz seiner Unschuldsbeteuerungen.
Und vor dem Schlagerspiel Hertha – Bayern bangten die Berliner um drei Spieler: Die drei waren in jenem Berliner Café zu Gast, welches die Staatsanwaltschaft als Zentrale des Wettbetrugs im Verdacht hat. Nach Unschuldsbeteuerungen der Spieler liess Hertha-Manager Hoeness sie aber spielen.
In der Zentrale des deutsche Fussball-Bundes DFB warten Vorfelder & Co. derweil immer noch darauf, vom Staatsanwalt die «Akte Hoyzer» zu erhalten, um weiter ermitteln zu können.
Wie schwierig diese Ermittlung aber sind, verdueutlich ein Zitat von DFB-Vize Zwanziger: «In diesem kriminellen Milieu gibt es natürlich auch unseriöse Informanten. So komisch das klingt, der für mich momentan am seriösesten erscheinende Informant ist der Herr Hoyzer.»