Die Schande vom Bahnhof Altstetten

Hier kommt alles über Fussball rein, das nicht mit dem FCZ zu tun hat.
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Florian
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Beitragvon Florian » 07.12.04 @ 13:11

Ich könnte jetzt noch viel zu den diversen Postings schreiben, doch habe ich dazu momentan keine Zeit.

Aber was ich noch loswerden wollte:
Die Tele Züri Berichterstattung von gestern war so was von extrem einseitig (zugunsten der Polizei), dass ich mich schon gefragt habe, wo da ihre sonstige Objektivität bleibt. Gerade Hugo Bigi hat im Talk Täglich mit den Polizeileuten ziemlich versagt, da er nicht imstande war, kritische Fragen (mit Nachdruck) zu stellen. Auch fand ich es ziemlich idiotisch, den Talk auf zwei Teile aufzugliedern, denn so kam es ja gar nicht zur direkten Konfronation der beiden Ansichten. Und der Gipfel war, dass die Polizeileute wohl sogar von den Anrufern Angst hatten, denn die sind einfach kurzerhand weggelassen worden. Ab Esther Maurer kann man sowieso nur noch den Kopf schütteln. Sie macht auf verständnisvoll, gesteht aber im Gegensatz keinerlei Fehler zu. Mit was rechtfertigt sie überhaupt ihre Parteizugehörigkeit?

Wobei das ist gerade nochmals ein solcher Punkt: da hat Tele Züri gestern aus jeder Partei irgendwen vors Mikrofon gezerrt, der das Vorgehen gut fand, um danach sagen zu können, dass diese Vorgehensweise von allen Parteien unterstützt wird.... *kopfschüttel*


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sänz
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Beitragvon sänz » 07.12.04 @ 13:17

loca hat geschrieben:
Muhammed Ali hat geschrieben:Da finde ich die Idee von Moe doch um einiges cleverer. Solange die Fans - und alle die sich unter diesem Namen verstecken - kontrolliert ins Stadion und wieder hinaus kommen, kann es doch egal sein, was für Gruppen sich darunter befinden. Ich bin überzeugt, die Aktion vom Sonntag wird vielen Schweizer Fussballfans in nächster Zeit noch einige gefreute Stunden in heimeligen Polizeistuben bescheren. Ich hoffe nur, dass es nicht so lange dauert wie bei der tollen Einsatzdoktrin zur "Verhinderung" der offenen Drogenszene in Zürich, bis besonnene Kräfte nach einer geeigneten Lösung suchen.

kann dir zu deiner aussage nur beipflichten. allerdings frage ich mich, ob sich so eine kanalisierung mit verhältnismässigem finanziellen aufwand realisieren lässt. und wo in der schweizer polit- und verbands-szene die besonnenen kräfte zu finden sind, ist mir auch schleierhaft. apropos finanzen: wer bezahlt eigentlich diesen polizei-einsatz? ist es bei übrigen einsätzen anlässlich von sportveranstaltungen nicht so, dass der veranstalter (in diesem fall gc) dafür aufkommen muss? das wär ja noch das tüpfelchen auf's i wenn die weichtürmler dafür blechen müssten...
Ist ja wohl klar wär schlussendlich dafür bezahlt. Der Steuerzahler

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loca
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Beitragvon loca » 07.12.04 @ 13:18

Florian hat geschrieben:Ab Esther Maurer kann man sowieso nur noch den Kopf schütteln. Sie macht auf verständnisvoll, gesteht aber im Gegensatz keinerlei Fehler zu. Mit was rechtfertigt sie überhaupt ihre Parteizugehörigkeit?

Wobei das ist gerade nochmals ein solcher Punkt: da hat Tele Züri gestern aus jeder Partei irgendwen vors Mikrofon gezerrt, der das Vorgehen gut fand, um danach sagen zu können, dass diese Vorgehensweise von allen Parteien unterstützt wird.... *kopfschüttel*

hat doch mal jemand gepostet, dass die blauen nicht dorthingehen wo es weh tut.... kein wunder, wenn das vorbild für dieses verhalten polizeivorsteherin ist. mich nervt, dass diese frau einfach keine klare linie fährt: mal passive deeskalation, ein anderes mal repression. ich bin klar für GEZIELTE polizeieinsätze; solche aktionen wie am sonntag mögen kurzfristig gesehen erfolgreich sein, langfristig wird's aber nur schlimmer!

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Moe
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Beitragvon Moe » 07.12.04 @ 13:25

loca hat geschrieben:
Muhammed Ali hat geschrieben:Da finde ich die Idee von Moe doch um einiges cleverer. Solange die Fans - und alle die sich unter diesem Namen verstecken - kontrolliert ins Stadion und wieder hinaus kommen, kann es doch egal sein, was für Gruppen sich darunter befinden. Ich bin überzeugt, die Aktion vom Sonntag wird vielen Schweizer Fussballfans in nächster Zeit noch einige gefreute Stunden in heimeligen Polizeistuben bescheren. Ich hoffe nur, dass es nicht so lange dauert wie bei der tollen Einsatzdoktrin zur "Verhinderung" der offenen Drogenszene in Zürich, bis besonnene Kräfte nach einer geeigneten Lösung suchen.

kann dir zu deiner aussage nur beipflichten. allerdings frage ich mich, ob sich so eine kanalisierung mit verhältnismässigem finanziellen aufwand realisieren lässt. und wo in der schweizer polit- und verbands-szene die besonnenen kräfte zu finden sind, ist mir auch schleierhaft. apropos finanzen: wer bezahlt eigentlich diesen polizei-einsatz? ist es bei übrigen einsätzen anlässlich von sportveranstaltungen nicht so, dass der veranstalter (in diesem fall gc) dafür aufkommen muss? das wär ja noch das tüpfelchen auf's i wenn die weichtürmler dafür blechen müssten...


Schlussendlich zahlt es ja sowieso der Steuerzahler. Aber ich würde jetzt mal klar sagen, dass der Kanal eine viel günstigere angelegenheit wäre, als die ansammlung am Bahnhof -> Perron gesperrt, viel Polizei, Taxi Dienst zur Hauptwache,... Ein Paar Gitter wie sie die Stadt ja schon besitzt, wären ein minimaler Aufwand im Vergleich dazu!!! und sehr geringe Kosten. Zudem hat es ja schon einen Zaun an der Aargauerstr. -> noch weniger kosten...
Basel rein, raus und Zürich interessierts nicht...

p.s. das gleiche Prozedere wäre auch für den Letzi möglich, Geleise hinter Schlachthof und Verschiebungsroute direkt in den Letzi, (350m)

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Ensis
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Beitragvon Ensis » 07.12.04 @ 13:26

Auch noch mal eine Wortmeldung von mir: Wie bereits gesagt, bin ich auch heute noch froh darüber, dass die Polizei endlich einmal etwas unternommen hat. Das einzige Problematische daran war, dass muss man zugeben, dass es sich dabei um den speziellen Extra-Zug ans Fussballspiel gehandelt hat. Immerhin wurden von den insgesamt 650 Personen "nur" 427 mitgenommen, d.h. Familien und auf den ersten Blick Harmlose hat man gar nicht erst kontrolliert.
Im Prinzip hätte man jedoch bereits in Basel durchgreifen müssen, wo man diejenigen aus den Zügen in Richtung Hauptbahnhof Zürich in den Extrazug beordert hat. Es ist nun wirklich allgemein bekannt, dass die Krawallmacher (ich nenne diese bewusst nicht Hooligans!) nicht mit dem Extra-Zug fahren. Da liegt tatsächlich ein Fehler.
Von Euch, insbesondere von den Baslern, bin ich aber insgesamt immer noch enttäuscht darüber, wie wenige Rezepte gegen die Randalierer kommen. Will man dort eventuell gar keine Randale verhindern? Bedenklich erscheint mir auch das Votum des Mediensprechers des FC Basels, Josef Zindel, wenn er sagt, dass sich dadurch nur die Fronten verhärten würden. Ja, war denn der gute Mann in der Vergangenheit nie in Zürich?? War es denn eventuell die Polizei, die begonnen hat, grundlos auf Fans loszugehen? Oder war es vielleicht nicht doch umgekehrt die Basler, die mit stark steigender Tendenz Gewalt gegen Personen und Sachen ausübten? Wie kann man hier von Fronten reden, die Fans müssten sich ja bloss friedlich verhalten...

Zurück zu den Rezepten: Die Idee von Moe erscheint mir immerhin prüfenswert, funktioniert aber auch nur mit den Zugfahrern. Mehrfach wurde gesagt, dass die eigenen Reihen für Ruhe sorgen sollen. Nun, im Stadion drin passiert ja meistens nichts (da die Fans dort getrennt sind). Stelle ich mich aber als zivilier Bürger draussen einem Krawallanten in den Weg, bekomme ich entweder eins an die Rübe, wenn ich mich dagegen wehre, werde in einen Fight verwickelt (wie vom Krawallanten gewünscht und sicher auch von weiteren Krawallanten unterstützt) und gelte am Schluss selber als Hool. Ist es nicht so, dass sich die meisten der Randalierer (nicht aber unbedingt die echten Hools) noch in der pubertären Findungsphase befinden und von da her Grenzen gezeigt bekommen wollen (steht so in gescheiten Lehrbüchern). Hat hier die Polizei nicht vielleicht doch auch erzieherisch gewirkt?

P.S. Ich habe hier versucht ein differenziertes Mail zu schreiben. Ich nehme aber auch plumpe Anfeindungen wie Vollidiot, nie was dümmeres gelesen usw. gelassen entgegen...

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Jea
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Beitragvon Jea » 07.12.04 @ 13:33

also, zuerst einmal von wegen die bösen basler, ich finde, sie haben seit dem 31.10. in gewisser weise extrem geruhigt.
(in der woche darauf ist die neue regelung ab 2005 bekannt geworden, von wegen dass der eigene verein bezahlen muss und nicht mehr automatisch der heimverein)


Ensis hat geschrieben:Zurück zu den Rezepten: Die Idee von Moe erscheint mir immerhin prüfenswert, funktioniert aber auch nur mit den Zugfahrern. Mehrfach wurde gesagt, dass die eigenen Reihen für Ruhe sorgen sollen. Nun, im Stadion drin passiert ja meistens nichts (da die Fans dort getrennt sind). Stelle ich mich aber als zivilier Bürger draussen einem Krawallanten in den Weg, bekomme ich entweder eins an die Rübe, wenn ich mich dagegen wehre, werde in einen Fight verwickelt (wie vom Krawallanten gewünscht und sicher auch von weiteren Krawallanten unterstützt) und gelte am Schluss selber als Hool.

..


aber tschuldigung, wenn du dich einem "krawallanten" in den weg stellst, bist ja selbst schuld... (meine meinung)

und noch kurz zur variante mit den gittern..... das wär mal eine idee welche man überprüfen könnte....
Der Unterlegene spielt nicht, um Meister zu werden und verstaubte Pokale zu ergattern, sondern um seine Ehre mit Stolz zu verteidigen...

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sänz
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Beitragvon sänz » 07.12.04 @ 13:34

Ensis hat geschrieben:Auch noch mal eine Wortmeldung von mir: Wie bereits gesagt, bin ich auch heute noch froh darüber, dass die Polizei endlich einmal etwas unternommen hat. Das einzige Problematische daran war, dass muss man zugeben, dass es sich dabei um den speziellen Extra-Zug ans Fussballspiel gehandelt hat. Immerhin wurden von den insgesamt 650 Personen "nur" 427 mitgenommen, d.h. Familien und auf den ersten Blick Harmlose hat man gar nicht erst kontrolliert.
Im Prinzip hätte man jedoch bereits in Basel durchgreifen müssen, wo man diejenigen aus den Zügen in Richtung Hauptbahnhof Zürich in den Extrazug beordert hat. Es ist nun wirklich allgemein bekannt, dass die Krawallmacher (ich nenne diese bewusst nicht Hooligans!) nicht mit dem Extra-Zug fahren. Da liegt tatsächlich ein Fehler.
Von Euch, insbesondere von den Baslern, bin ich aber insgesamt immer noch enttäuscht darüber, wie wenige Rezepte gegen die Randalierer kommen. Will man dort eventuell gar keine Randale verhindern? Bedenklich erscheint mir auch das Votum des Mediensprechers des FC Basels, Josef Zindel, wenn er sagt, dass sich dadurch nur die Fronten verhärten würden. Ja, war denn der gute Mann in der Vergangenheit nie in Zürich?? War es denn eventuell die Polizei, die begonnen hat, grundlos auf Fans loszugehen? Oder war es vielleicht nicht doch umgekehrt die Basler, die mit stark steigender Tendenz Gewalt gegen Personen und Sachen ausübten? Wie kann man hier von Fronten reden, die Fans müssten sich ja bloss friedlich verhalten...

Zurück zu den Rezepten: Die Idee von Moe erscheint mir immerhin prüfenswert, funktioniert aber auch nur mit den Zugfahrern. Mehrfach wurde gesagt, dass die eigenen Reihen für Ruhe sorgen sollen. Nun, im Stadion drin passiert ja meistens nichts (da die Fans dort getrennt sind). Stelle ich mich aber als zivilier Bürger draussen einem Krawallanten in den Weg, bekomme ich entweder eins an die Rübe, wenn ich mich dagegen wehre, werde in einen Fight verwickelt (wie vom Krawallanten gewünscht und sicher auch von weiteren Krawallanten unterstützt) und gelte am Schluss selber als Hool. Ist es nicht so, dass sich die meisten der Randalierer (nicht aber unbedingt die echten Hools) noch in der pubertären Findungsphase befinden und von da her Grenzen gezeigt bekommen wollen (steht so in gescheiten Lehrbüchern). Hat hier die Polizei nicht vielleicht doch auch erzieherisch gewirkt?

P.S. Ich habe hier versucht ein differenziertes Mail zu schreiben. Ich nehme aber auch plumpe Anfeindungen wie Vollidiot, nie was dümmeres gelesen usw. gelassen entgegen...
Nicht gerade Vollidiot aber wirklich Ahnung hast Du sicher nicht. Zuviel in Büchern gelesen....


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