Böhser Neffe hat geschrieben:Bin ja nicht grundsätzlich ein Gegner der sogenannten Kategorie C, aber dass "normale" Matchbesucher sogar ihren Kleidungsstil anpassen sollen, weil Hooligans diesen für sich beanspruchen, ist dann aber schon zuviel des Guten!! Kann ja nicht sein, dass einer Angst haben muss, auf 's Maul zu bekommen, nur weil er ein Burberry-Cap trägt....
Ich stimme zu.
Wenn sich Leute prügeln, die sich prügeln wollen, ist mir das mehr oder weniger egal. Solange keine Dritten darunter leiden, kann von mir aus jeder tun und lassen, was er will. Ob sich jemand mit Gleichgesinnten prügelt, sadomasochistische Sexualpraktiken ausübt, ins Puff geht oder meinetwegen auch zu Hitler-Bildern onaniert, interessiert mich nicht weiter.
Das Problem ist, dass bei gewalttätigen Szenen um das Stadion die Gefahr einer Verletzung von nicht gewaltorientierten Dritten in vielen Fällen relativ gross ist. Die hier geäusserten Sprüche, dass jeder mit einem Burberry-Cap Freiwild ist oder dass jeder Schaulustige selber schuld ist, wenn er was abkassiert, zeigen das sehr deutlich - es wird bisweilen nicht wirklich unterschieden zwischen Gewaltorientierten und anderen. Zwar würde ich nie ein Burberry-Cap kaufen, und gewalttätige Szenen geilen mich auch nicht auf, weshalb ich ihnen ausweiche. Doch wenn das jemand anders handhabt, darf ihn das keinesfalls zum Freiwild machen.
Die hier geforderte Toleranz für Hooliganismus muss auch umgekehrt gelten. Genau so wie sich die Hoolis gegenseitig verprügeln dürfen sollen, genau so sehr muss es einem friedlichen Matchbesucher möglich sein, ohne Angst mit seinen Kindern ins Stadion zu kommen und danach wieder zu gehen.
(Dieser Text ist nicht auf den YB-Match bezogen; ich weiss nicht im Detail, was hier "abging", und es interessiert mich auch nicht.)