Kuhn ärgert sich über Reds und holt Lombardo
ZÜRICH – Liverpool-Star Stéphane Henchoz fällt verletzt fünf Wochen aus. Was Nati-Coach Köbi Kuhn logischerweise nicht passt.
Liverpool-Star Stéphane Henchoz fällt fünf Wochen aus. (Bild: Keystone)
Der 27-jährige Freiburger Henchoz, auch sonst kein Mann der vielen Worte, liess gestern bei der Fahrt mit seinem Auto zum Klubarzt der Reds die Frage unbeantwortet, ob ihn Trainer Houllier aufgrund seiner schon einen Monat andauernden Wadenschmerzen ausgehend von der Achillessehne am Sonntag gegen Chelsea nicht besser eine Pause gegönnt hätte. Henchoz traurig: «C'est dommage. Ich habe mich so auf die EM-Quali-Spiele gefreut.»
Aber Houllier denkt eben nicht wie Basel-Kollege Gross, welcher die Yakin-Brüder in Delsberg im Hinblick auf die Nati-Partien geschont hatte. Die Folgen vom Einsatz des Marathon-Man Liverpools - Henchoz stand letzte Saison bei 56 Auftritten des Klubs aus der Beatles-Stadt auf der Bühne - sind bekannt: Nach 40 Minuten musste der Innenverteidiger mit Schmerzen vom Platz. Immerhin kam Houllier-Assistent Phil Thompson danach in BBC Sport zur Einsicht: «Das war wohl ein Spiel zu viel für Stéphane.»
Ein schwacher Trost für den 55fachen Internationalen, der nach den Eingriffen am Fussgelenk im April 1997 und an den Adduktoren im im Mai 1999 zum dritten Mal unters Messer muss.
Bei Nati-Trainer Kuhn, der am Samstag in Albanien und vier Tage später in Irland auf seinen Teamleader verzichten muss, kommt sogar leiser Ärger auf: «Stéphanes Probleme sind Liverpool ja nicht neu. Ich hoffe nur, dass bei ihm nicht nur Symptombekämpfung betrieben wurde, anstatt der Verletzung auf den Grund zu gehen. Einen Dienst hat man uns mit seinem Aufgebot gegegen Chelsea nicht erwiesen.» Kuhn nominierte gestern Massimo Lombardo (29, von Servette) als «Alternative im Mittelfeld» nach. Für Henchoz kommt in der Abwehr Lyon-Star Patrick Müller in Tirana als Fixstarter zum Handkuss.
Andy Huber