quelle: tagiIn der Spuckaffäre um Alex Frei wird das Urteil erst am Donnerstag verkündet. Die Anhörung vor der Berufungsinstanz der Uefa in Nyon brachte am Mittwoch noch kein Resultat.
Die Uefa forderte gegen den Schweizer Stürmer, der im EM-Vorrundenspiel gegen England seinen Gegner Steven Gerrard angespuckt hatte, fünf Spielsperren. Freis Verteidiger André Gross plädierte auf eine Spielsperre für seinen Mandanten. Nach rund fünfstündiger Vernehmung von fünf hochrangigen SFV-Vertretern und Frei zogen sich die Richter des europäischen Verbandes zur Besprechung zurück.
Es ist damit zu rechnen, dass die Länge der Sperre am Donnerstag bis gegen Mittag bekannt sein dürfte und die Akte Frei damit aus Sicht der Uefa geschlossen sein wird. Unklar bleibt hingegen, ob nach Frei auch der Schweizer Fussball-Verband noch auf die Anklagebank gebeten wird. Ein Sprecher der Uefa mochte ein Verfahren gegen den SFV prinzipiell nicht ausschliessen.
Keiner der Beteiligten ausser Ernst Lämmli wollte sich nach der Befragung zur monumentalen Affäre äussern. Der Nationalmannschafts-Delegierte Lämmli redete sich vor den Kameras von SF DRS in Fahrt und bestritt abermals alle Vorwürfe, von der Spuckattacke Freis gegen den Engländer Steven Gerrard vor der Verhandlung an der EM gewusst zu haben: «Ich habe noch nie in meinem Leben gelogen. Für mich war es immer klar, wie es ist. Aber die Wahrheit will ja gar niemand wissen.»
Nicht gesprächsbereit zeigte sich Präsident Ralph Zloczower. Berechtigten Fragen der Journalisten begegnete er mit ironischen Kommentaren zur allgemeinen Wetterlage, womit sich die zentrale Figur des Verbandes sicher keinen Gefallen tat.
Alex Frei, der in Begleitung seines Anwalts erschienen war, verliess den Hauptsitz der Uefa wortlos. Sein Berater und Onkel Martin Frei stellte aber eine mögliche Stellungnahme nach der Urteilsverkündung in Aussicht. Künftig werde sich der Stürmer in der Öffentlichkeitsarbeit völlig neu positionieren, erklärte Martin Frei auf Anfrage.
Die zur Entlastung von Frei aufgebotenen Ex-Internationalen Jörg Stiel und Stéphane Chapuisat erschienen zur Vernehmung nicht. Dem Vernehmen nach haben sich beide aber zumindest schriftlich zun den schwerwiegenden Vorfällen geäussert.