Selbstbild, Erwartungen und Realität klaffen beim FCZ zusehends auseinander. Die Meistersaison war eine ausnahnsweise positive Umkehrung, eines ansonsten negativen Trends.
Wie schon vor kurzem geschrieben, im Sommer muss Billanz gezogen werden. Inzwischen reicht es für mich nicht mehr, dass nur Malenovic geht, Moniz hat seinen Teil dazu beigetragen.
Eine Umstrukturierung darf durchaus Zeit brauchen, man benötigt dazu aber auch ein Mindestmass an Konstanz. Diese beiden Chaoten in der sportlichen Führung unterbinden mit impulsiven Entscheidungen jedoch jegliche Möglichkeit auf eine nachhaltige Entwicklung. Dabei sehe ich neben vielen Blendgranaten keine qualitative Verbesserung. Unter den gut 40 eingesetzten Spieler können an einem guten Tag vielleicht 5 davon gut Fussball spielen- nicht mehr als vor der Ära Malenovic. Moniz betont inzwischen bei der Hälfte der Gegner in der Super League (YB, Basel, Servette, Lugano) die hervorragende Qualität- ein sprachliches Stilmittel, um die Qualität des eigenen Spielermaterials zu beschreiben. In Kombination mit den ganzen Abstrafungen ist der FCZ dann einfach nicht mehr in der Topgruppe.
Moniz trägt seinen grossen Teil dazu bei. In den letzten 11 Ligaspielen haben wir folgende Spielsyteme durchgepröbelt (laut tm.de)
3-4-1-2
3-4-2-1
4-3-3
3-4-3
4-1-4-1
4-2-3-1
Weiter spielte man diese Saison schon:
3-5-2
4-4-2 (klassisch)
4-4-2 (mit Doppelsechs)
4-4-2 (mit Raute)
Hier will ich gar nicht viele weitere Worte verlieren, als ein herzliches: "Häts oi eigentlich komplett gno?"
Bezeichnend für diese neue Transferpolitik zwischen Leihgeschäften, Gnadenhof für Gescheiterte/Ex-Talentierte und Reintegrationsprogramm für Soziopathen ist ja, dass wir trotz 40 Spielern im Durchschnitt kaum 3 Spiele nacheinander in der selben Formation auflaufen können. Da sei auch die Frage erlaubt, zu welcher Formation man die berühmten 5 Sätze pro Position in der Winterpause verfasst hat. Bei 10 Feldpositionen und 10 Systemen kommt da schon bald ein leichtes Büchli zusammen.
Nachdem wir letzte Woche mit dem fehleranfälligen 4-3-3 von Basel zu Hause demontiert wurden und sieben Tore erhalten haben, war heute der Moment da, um den angeschlagenen Gbamin und den defensiv schwachen Conceicao für Reichmuth und Fiorini reinzurotieren. Frei nach dem Motto: Noch einmal mit Gefühl. In der Offensive würfelte man im Staff zudem Ballet für Markelo aus.
Wenn du nach all dem dann Spiel für Spiel nur individuelle Fehler siehst als Trainer und dich floskelhaft zum 20. Mal vor die Mannschaft stellst, ohne ernsthaft den Fehler bei dir zu suchen, musst du nicht nur den Verein, sondern gleich den Job wechseln.
Malenovic und Moniz raus.
