chuk hat geschrieben:
Dieses Take möchte ich aufgreifen, um ein erstes Mal Bilanz zu ziehen, zumal kolportiert wurde die neue sportliche Führung könne erst ab Saison 24/25 umfassend beurteilt werden.
Wir schauen zurück:
Sommer 2023, man hat eben erst seinen Sportchef verloren. Offenbar aus Spargründen steht Retter Henriksen ein sehr mangelhaft zusammengestellter Kader zur Verfügung; Stichwort Ivan «der weiss wo das Tor steht» Santini. Mit der immer gleichen 11 und unter wenig Berücksichtigung von jungen Spielern performt die Mannschaft weit über den Erwartungen und man geht mit 31 Punkten in die Winterpause (Mit der Ausbeute wären wir in diesem Jahr Wintermeister) . Trotz der Eingangs erwähnten Wiederstände hat man den Nerv wegen 2 verlorener Spiele (eins davon sehr unglücklich), den Trainer öffentlich in den Medien wegen Spielweise und Spielernominierung zu kritisieren.
Zurück zur Gegenwart:
-Mit der Idee des gleichen Spielsystems über alle Mannschaft und grossen Investitionen in neues Personal (-7 Mio. in der Familienkasse Canepa), muss man nach wenigen Spielen feststellen, dass die neuen Spieler qualitativ nicht in der Lage sind das neue System zu spielen (4er-Kette) und man greift wieder auf das alte System (3er Kette) zurück, wobei man sich zur Not mit Experimenten wie Ligue auf der LM-Position behelfen muss. Ironischerweise hat man eben erst die einst beste Flügelzange der Liga (Guerrero/Bora) gehen lassen mit der Begründung, dass es diese Positionen ja gar nicht mehr gebe. Versteht mich nicht falsch, vielleicht war es wirklich Zeit für die beiden zu gehen und trotzdem macht es einen schlechten Eindruck, wenn man bereits Anfang Saison improvisieren muss, weil man das dafür vorgesehene Stammpersonal ziehen lässt.
-Trotz spielerisch biederer Leistung ist die Punkteausbeute zunächst beachtlich. In Summe kann man dem Staff die 27 Punkte in 18 Spielen zugutehalten. Aber zuletzt war das eine spielerische Bankrotterklärung. Wenn man jedoch die ständige Unruhe und die Nebenschauplätze berücksichtigt, kann der sportliche Misserfolg nicht überraschen. Diese angespannte Stimmung mache ich ganz klar an der Person Moniz fest, so ist es auch nicht verwunderlich, dass sich Spieler des Öfteren auf dem Spielfeld in die Haare kriegen. Ich weiss, einige von euch finden es geil, dass ein Mindset-Boomer wie Moniz den verweichlichten Primadonnen so richtig die Eier schleift, aber es ist wohl kein Zuffall, dass wir mit einem quasi Anti-Moniz 21/22 Meister wurden.
-Im gleichen Themenkomplex verorte ich das absolut ungenügende Management der Personalien Mathew und Conde ( Causa Bajrami lasse ich mal aussen vor). Wie aus dem nicht nichts degradiert man Matthew zum Bänkliwärmer, mutmasslich aus politischen Gründen, weil sein Vertrag nächstes Jahr ausläuft. Dann geht die Posse um Conde los und Matthew wird wieder zum Fixstarter. Wenig überraschend war das seinen Leistungen nicht eben zuträglich – für mich eine absolut hausgemachte und unnötige Baustelle.
Wobei wir zum Fall Conde kommen: Klar trägt der Spieler einen grossen Teil der Verantwortung, aber die Kommunikation von Moniz war absolut stümperhaft grenzt an Selbstsabotage. Zuerst poltert man, dieser Spieler werde nie wieder für den FCZ auflaufen, dann einen Tag später erfolgt die Absolution per Medienmitteilung, nur damit RM ein paar Wochen später in unprofessionellster Weise wieder über Conde ablästert, der Spieler sei mit dem Kopf schon ganz woanders. Ich meine wie viel Transferwert wills du bei Conde vorsätzlich vernichten?? RM: Ja!
Nicht ganz zu Unrecht bewerteten einige User das Duo Conde/Matthew als bestes ZM der Liga. Alles kaputt, auch aufgrund schlechter Führungsqualitäten des Staffs.
Canepa buttert eben mal 7 Mio rein und redet vom Spielbetrieb, der selbstragend sein soll. Ich frag mich wie lange er bei dieser Art von Selbstsabotage zuschauen will
Fazit:
-Letzten Winter war man überaus kritisch und man hätte in diesem Jahr m.E. noch viel mehr Grund zu Selbstkritik und Reflexion. Mit der Selbstreflexion ist es beim FCZ so eine Sache. Die betreibt man immer dann besonders gründlich, wenn es um Leute geht, die nicht mehr hier sind oder die man los werden will (Bo). Wie kritisch man das eigene Tun hinterfragt ist von aussen schwierig zu beurteilen. Gegen aussen vermitteln die FCZ-Chefs oft einen lernresistenten Eindruck
Trotz beträchtlicher Investitionen, nominell besserem Kader, ist man in Sachen Spielidee kein bisschen weiter als letztes Jahr um die gleiche Zeit und in Sachen Punkte und Rangierung ist man sogar noch etwas zurückgefallen.
-Es glaubt doch eigentlich niemand ernsthaft daran, dass es mit Moniz längerfristig gut kommen kann oder kann sich jemand RM als Cheftrainer zum Saisonstart 25/26 vorstellen?! Darum wäre ich dafür, dass man lieber jetzt schon reinen Tisch macht, bevor in der «Rückrunde» noch mehr Geschirr zerschlagen wird, auch wenn ich Moniz zutraue, den schlechten Resultattrend drehen zu können. Was wir auf keinen Fall brauchen, ist eine weitere Wintervorbereitung mit einem Trainier, der nach wenige Spielen weg ist/entlassen wurde.
-Hinsichtlich Kader hat man bereits ein Zeichen gesetzt. Wenn man bei Zuber die Identitätsdiskussion (die man durchaus führen muss!) aussen vor lässt, signalisiert man, dass man durchaus noch mehr bereit ist zu investieren, wenn eine Position so schlecht bespielt wie beim FCZ zuletzt Linksaussen. Ich wünsche mir die gleiche Entschlossenheit und kritische Haltung mit Blick auf den Trainerposten.
Es sind alles Punkte, die man von aussen nicht abschliessend beurteilen kann, aber du bringst sie sehr differenziert und grösstenteils* sachlich auf den Punkt, mMn perfekt. Du sprichst mir da praktisch bei allem aus der Seele, vielen Dank!
* Bim eierschliifende Boomer-Mindset häts mi schnell gno... XD