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Victor Jara
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Re: Medien

Beitragvon Victor Jara » 30.11.16 @ 8:21

Im Zusammenhang mit dem Finalspiel in Ankara: Interessanter Artikel in der NZZ über den Istanbuler "Retortenverein" Basaksehir:


http://www.nzz.ch/sport/basaksehir-fk-l ... -ld.131292


Vielleicht könnte es für den FCZ ein kleiner Vorteil sein, dass sich Erdogans wohl stärker auf Basaksehir fokussiert...
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MetalZH
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Re: Medien

Beitragvon MetalZH » 30.11.16 @ 8:31

Victor Jara hat geschrieben:Im Zusammenhang mit dem Finalspiel in Ankara: Interessanter Artikel in der NZZ über den Istanbuler "Retortenverein" Basaksehir:
http://www.nzz.ch/sport/basaksehir-fk-l ... -ld.131292
Vielleicht könnte es für den FCZ ein kleiner Vorteil sein, dass sich Erdogans wohl stärker auf Basaksehir fokussiert...


Mit Erdogans Unterstützung
An der Spitze der Süperlig steht nach dem 12. Spieltag überraschend der Istanbuler Klub Basaksehir FK. Dieser hat auffällige Verbindungen zur Regierungspartei AKP und zum Staatspräsidenten Erdogan.
Auch dem Titelhalter Besiktas gelang es am Samstag im Schlagerspiel vor eigenem Publikum nicht, den starken Tabellenführer Basaksehir zu besiegen. Bis zur Verletzung von Altstar Emre Belözoglu (40.) führte der Leader die «Schwarzen Adler» beim 1:1 in deren Arena sogar vor. Der Besiktas-Trainer Senol Günes zollte dem Gegner Anerkennung. «Wir haben gegen ein sehr starkes, als Team überzeugendes Basaksehir gespielt. Die Mannschaft hat aggressiv attackiert, die Räume eng gemacht und nach der Balleroberung schnell nach vorne gespielt.»
Basaksehir bleibt nach den ersten 12 Runden neben Besiktas die noch einzige ungeschlagene Equipe und hat sich nach mehr als einem Drittel der Saison als ernsthafter Herausforderer im Titelrennen positioniert. Erfolge gegen die grossen Istanbuler Klubs gelten als Währung für Respekt im türkischen Fussball – der Aussenseiter hat in dieser Saison schon Galatasaray und Fenerbahce besiegt. Mit Ausnahme von Trabzonspor in den 1970er und 1980er Jahren und Bursaspor 2010 gelang es keinem Verein, die Phalanx der Istanbuler Serienmeister zu durchbrechen.

Ungewöhnliche Kontinuität

Kontinuität ist im türkischen Fussball gemeinhin ein Fremdwort. Die Suche nach einem Sündenbock für Misserfolge führt die allmächtigen Klubpräsidenten schnell zur Trainerposition. Alleine in der vergangenen Saison gab es in der Süperlig 23 Trainerwechsel zu verzeichnen. Abdullah Avci ist mit zweieinhalb Jahren Amtszeit bei Basaksehir FK eine Ausnahme im hysterischen türkischen Fussballbetrieb. Der 51-Jährige führte den Klub in seiner ersten Amtszeit (2006–2011) in die erste Liga und ins Cup-Endspiel 2011. Wegen seines Rufs als Entwickler wurde der ehemalige Stürmer und Jugendtrainer 2011 als Nachfolger von Guus Hiddink zum türkischen Nationaltrainer berufen. Doch noch während der schwachen WM-Qualifikation wurde er 2013 entlassen. Assistent von Avci im Nationalteam war damals Tayfun Korkut, der heute den deutschen Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern trainiert.
Der ehemalige türkische Nationalspieler beschreibt den Coach von Basaksehir als «absoluten Teamplayer» und «sehr offen für Neues». «Abdullah Avci ist kein lauter Trainer, er strahlt durch seine Art Ruhe aus und macht Spieler besser», sagt Korkut. Kontinuität ist auch im Kader ein Mosaikstein des Erfolgs. Türkische Klubpräsidenten setzten aus Prestigegründen zumeist auf die Verpflichtung grosser Namen und teurer Spieler aus dem Ausland. Avci aber verpflichtet nur Fussballer, die in sein System passen.

Zusammen mit dem Sportdirektor Mustafa Erögüt kann Avci selbständig Transfer-Entscheidungen treffen. In der Türkei ist das ungewöhnlich. Für die fünf Zugänge des vergangenen Sommers gab der Klub insgesamt nur 1,2 Millionen Euro aus, davon 700 000 für den 18 Jahre jungen Cengiz Ünder vom Zweitligisten Altinordu, der den hohen Altersdurchschnitt im Kader (gegen Besiktas 29,3 Jahre) senkt. Der Flügelstürmer erzielte gegen Besiktas den Führungstreffer und wurde jüngst ins Nationalteam berufen. In der gewachsenen Kaderstruktur sind der Nationaltorhüter Volkan Babacan, 28-jährig, sowie Emre Belözoglu, 36, die bekanntesten Namen. Zuletzt erreichte der Verein zwei 4. Plätze.
Gegründet worden ist der Klub 1990 als Betriebs-Sportgruppe der Istanbuler Stadtverwaltung unter dem Namen Istanbul BB. Vor zweieinhalb Jahren wurde die Fussballabteilung ausgegliedert und in ein Unternehmen verwandelt. Der Verein zog nach Basaksehir um, einem Stadtteil auf der europäischen Seite der Metropole am Bosporus.
2015 kaufte sich die Spitalkette Medipol für vier Jahre in den Namen des Klubs ein. Es gibt auffällige Verbindungen zur Regierungspartei AKP und zum Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Vor zwei Jahren weihte Erdogan das nach dem Nationaltrainer benannte Fatih-Terim-Stadion (Kapazität 17 300 Zuschauer) in Basaksehir ein. Gebaut wurde die hochmoderne Arena von der Kalyon-Gruppe, die an den Plänen zum Umbau des Gezi-Parks beteiligt war und in den Bau des dritten Flughafens in Istanbul involviert ist, eines Prestigeprojekts der AKP-Regierung.

Auch Erdogans Arzt mischt mit

Klub-Namensgeber Medipol gehört Fahrettin Koca, Erdogans Arzt. Sponsor ist auch das Bauunternehmen Makro Insaat, das mit der Werbung «Bir Ev, Bir Aile» – «Ein Haus, eine Familie» – quasi das Programm der AKP in sich trägt. Der Basaksehir-Präsident Güksel Gümüsdag, ein Unternehmer und ehemaliger Funktionär im Fussballverband, ist mit einer Nichte von Erdogans Ehefrau verheiratet. Gümüsdag ist der Treiber hinter den Ausgliederungsbemühungen der Süperlig-Klubs, die sich nach dem Vorbild der Deutschen Fussball-Liga organisieren wollen. Trotz vielen Skandalen wurde jüngst ein bemerkenswerter TV-Deal abgeschlossen: Ab der kommenden Saison kassieren die Klubs fünf Jahre lang 557 Millionen Euro pro Jahr statt wie bisher 321 Millionen. Den Zuschlag bekam erneut Digitürk, das dem katarischen Unternehmen BeIn-Sports gehört.
Basaksehir FK verfügt über eine perfekte Infrastruktur, aber Fans hat der Verein nur wenige. Im Durchschnitt besuchen knapp 2500 Zuschauer die Heimspiele. Den Erfolgsdruck der «grossen drei» hat der Aussenseiter nicht. Das könnte im Titelrennen ein Vorteil sein.
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Re: Medien

Beitragvon fischbach » 03.12.16 @ 10:43

In der «Le Temps» hat es eine grössere Reportage über die Situation des Zürcher Fussballs (FCZ und GC). Für uns steht nichts wirklich Neues drin, aber der Journi hat mit einigen Leuten gesprochen. Wer also seine Französischkenntnisse aufpolieren möchte:

https://www.letemps.ch/sport/2016/12/02/gc-fc-zurich-chefsdoeuvre-peril

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Re: Medien

Beitragvon Mahatma » 03.12.16 @ 12:33

Vielleicht hat sich „Le Temps“ von der CC-Antwort in der Sonntagszeitung inspiriert?

Klar es dreht sich immer im Kreis. Eine Fusion ist heikel und kann nicht zur jederzeit gemacht werden, wenn sie gut gelingen soll. Es braucht beide Klubs die auf Augenhöhe sind, auf beiden Seiten einen Menschen der im Klub verankert ist, einen guten Draht zu den Fans hat und fähig und bereit ist, auf den andern Klub zuzugehen und zusammen die Fusion zu bewerkstelligen. Und in den beiden Klubführungen braucht es eine breite Abstützung für die Fusion. Das ist ganz viel Holz das da gebraucht wird. Und selbst wenn die Fusion gut gelungen ist, braucht es danach noch Sorgsamkeit über Jahre, damit die Junge Pflanze richtig stark gedeihen kann.

Eine Ablehnung ist dagegen viel einfacher und in beiden Klubs gibt es Fans, die einhellig gegen eine Fusion sind.

Etwas dürfte dabei auch passieren. Einzeln werden FCZ und GC kaum mehr an die nationale Spitze zurückkehren. Sie werden budgetmässig auf der Höhe von Luzern, St. Gallen und zur Zeit von Sion bleiben. Ein Titel liegt immer drin. Vor allem im Cup. Auch in der Meisterschaft kann es geschehen. Es dürfte die Ausnahme der Regel sein. Und sollte noch ein Klub aus der West- u/o Südschweiz an die Spitze vorstossen, dann wird es noch schwieriger zuoberst zu sein.

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Re: Medien

Beitragvon HEAVYWEIGHT » 03.12.16 @ 17:54

keine ahnung ob das schon erwähnung gefunden hat:

aus dem kicker, interview mit KEVIN KURANYI:

f: nach zürich hätten sie auch umziehen müssen, als der FC im sommer lockte.

a: das ist etwas anderes. die schweiz ist in der nähe.
leider hat es nicht geklappt, weil der klub überraschend abgestiegen ist
und sich die umstände und planung komplett geändert haben. schade.

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MetalZH
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Re: Medien

Beitragvon MetalZH » 03.12.16 @ 21:20

Mahatma hat geschrieben:Vielleicht hat sich „Le Temps“ von der CC-Antwort in der Sonntagszeitung inspiriert?

Klar es dreht sich immer im Kreis. Eine Fusion ist heikel und kann nicht zur jederzeit gemacht werden, wenn sie gut gelingen soll. Es braucht beide Klubs die auf Augenhöhe sind, auf beiden Seiten einen Menschen der im Klub verankert ist, einen guten Draht zu den Fans hat und fähig und bereit ist, auf den andern Klub zuzugehen und zusammen die Fusion zu bewerkstelligen. Und in den beiden Klubführungen braucht es eine breite Abstützung für die Fusion. Das ist ganz viel Holz das da gebraucht wird. Und selbst wenn die Fusion gut gelungen ist, braucht es danach noch Sorgsamkeit über Jahre, damit die Junge Pflanze richtig stark gedeihen kann.

Eine Ablehnung ist dagegen viel einfacher und in beiden Klubs gibt es Fans, die einhellig gegen eine Fusion sind.

Etwas dürfte dabei auch passieren. Einzeln werden FCZ und GC kaum mehr an die nationale Spitze zurückkehren. Sie werden budgetmässig auf der Höhe von Luzern, St. Gallen und zur Zeit von Sion bleiben. Ein Titel liegt immer drin. Vor allem im Cup. Auch in der Meisterschaft kann es geschehen. Es dürfte die Ausnahme der Regel sein. Und sollte noch ein Klub aus der West- u/o Südschweiz an die Spitze vorstossen, dann wird es noch schwieriger zuoberst zu sein.


1. Es git nur ein Verein.

2. Ich bin lieber nur selten Meister (und dafür wohl mit mehr Euphorie), als dass ich mit GC fusioniere und dann allenfalls öfter Meister werde.
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Re: Medien

Beitragvon din Vater » 03.12.16 @ 23:51

HEAVYWEIGHT hat geschrieben:keine ahnung ob das schon erwähnung gefunden hat:

aus dem kicker, interview mit KEVIN KURANYI:

f: nach zürich hätten sie auch umziehen müssen, als der FC im sommer lockte.

a: das ist etwas anderes. die schweiz ist in der nähe.
leider hat es nicht geklappt, weil der klub überraschend abgestiegen ist
und sich die umstände und planung komplett geändert haben. schade.


Da bin ich ja fast froh, sind wir abgestiegen.
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